Gasnotlage: Einschränkungen für Privathaushalte denkbar

Nachdem der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck, Ende März die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen hat, äußert sich nun auch der neue Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller zu einer möglichen Gasnotlage.

Müller fordert im Interview (Paywall) mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ Unternehmen und auch Privatpersonen auf, ihren Gasverbrauch zu senken. Müller befürchtet im Fall einer Gasnotlage Einschränkungen auch bei privaten Haushalten. Demnach sei der private Verbrauch noch zu hoch und spiegele die Krise noch nicht wider.

Angesprochen auf Beispiele wie private Saunen oder große Single-Wohnungen gab Müller an, dass er nicht glaube, dass das ständige Beheizen solcher Privaträume in einer Gasnotlage zu rechtfertigen wäre. Zwar sind private Haushalte, oder auch Krankenhäuser und Gaskraftwerke gemäß europäischen Regelungen besonders geschützt, „der uneingeschränkte Schutz für private Verbraucher sei aber in einer Gasnotlage schwer vermittelbar“, gab Müller an.

Als Chef der Bundesnetzagentur haben Müllers Aussagen natürlich Gewicht und daher lässt das Fazit aufhorchen. Sollte der Krieg in der Ukraine weiter eskalieren und die Bundesregierung die Alarmstufe ausrufen, dann sei es laut Müller Zeit, den Verbrauch einzelner Privatpersonen zu beschränken.

Gasnotlage noch verhinderbar

Ob die Gasnotlage eintreffen wird, kann aktuell nur schwer vorhergesagt werden. Sollte die Alarmstufe des deutschen Notfallplans Gas (FAQ-PDF) aufgrund weiterer Sanktionspakete ausgerufen werden, greift ein mehrstufige Notfallplan, der das weitere Vorgehen bei drastischen Versorgungskrisen regeln soll. Bei aktiver Alarmstufe wird die Gas-Zuteilung von Behörden übernommen, die den Verbrauch notfalls beschränken können.

Drei Faktoren können die Gasnotlage laut Müller verhindern: Der Verbrauch wird gesenkt, es gelingt aus anderen Quellen mehr Gas zu bekommen und die deutschen Gasspeicher werden gefüllt. Die aktuellen Vorräte sichern eine Versorgung nur bis Spätsommer oder Frühherbst.

Bundesminister Habeck plant derweil schonmal für den Ernstfall. Demnach sollen Energieunternehmen der kritischen Infrastruktur unter Treuhandverwaltung gestellt und als Ultima Ratio enteignet werden können.

Homematic IP: Pilotprojekt belegt über 30 % gesparte Heizenergie

Homematic Ip Heizkoerperthermostat Evo 2

Ein Pilotprojekt belegt das Energieeinsparpotenzial durch eine smarte Einzelraumregelung, wie das Unternehmen eQ-3 aktuell verkündet hat. Mit intelligenten Heizkörperthermostaten und Fensterkontakten von Homematic IP von eQ-3 wurden über 30 % […]5. April 2022 JETZT LESEN →

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
15 Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen