Großer Elektroauto-Einbruch für 2024 in Deutschland erwartet

Der VDA (Verband der Automobilindustrie) geht in diesem Jahr von einem doch recht großen Einbruch bei Elektroautos in Deutschland aus, es wäre das erste Mal nach 8 Jahren, in dem die Nachfrage zurückgeht, falls Dr. Manuel Kallweit richtig liegt.

Hybride hoch, Elektroautos runter

Man rechnet mit 635.000 elektrifizierten Autos in Deutschland, wobei die Hybride (PHEV) um 5 Prozent auf 185.000 Einheiten zulegen und die rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) um 14 Prozent auf 451.000 Einheiten einbrechen sollen.

Von der Politik fordert der VDA jetzt „Reformen statt Regulierung“ und wirft ihr vor, dass „eine Strategie und ein klares Zielbild“ fehlen. Die „Überregulierung und Bürokratie lähmen Wachstum und Innovationskraft“ und das führt zu einem „Vertrauensverlust“.

Wobei die Politik das natürlich nur bedingt beeinflussen kann, denn die ganze Branche hat den Wandel viele Jahre verschlafen, da befindet man sich eben auch ab einem gewissen Zeitpunkt in einem Zustand der Reaktion und diktiert nicht mehr.

Den europäischen Data sowie AI Act kritisiert man, denn man überlässt „anderen das Feld“, wenn man bei dieser „Mentalität und Art der Politik“ bleibt. Die Regulierung soll der zweite Schritt sein, der erste Schritt sollte der „Mut zum Ausprobieren“ werden.

Extremismus schadet der Wirtschaft

Der VDA mahnt auch vor dem „zunehmenden Populismus und Extremismus“ in Deutschland, das schadet uns auch als Wirtschaftsstandort. Es geht darum, für „unsere Demokratie einzustehen und Verantwortung zu übernehmen“, so Hildegard Müller.

Ich glaube, dass da nicht nur Politik und Management verantwortlich sind, denn in „der deutschen Automobilindustrie sind etwa 780.000 Menschen beschäftigt“ und wenn viele den Wandel nicht wollen, weil es derzeit noch gut läuft, wird es schwierig.

2024, 2025 und 2026 dürften wichtige Jahre für den Wandel werden, denn immer mehr Konkurrenz und immer mehr neue Player kommen dazu. Es ist definitiv noch nicht zu spät, aber es wird spannend. Es wird spannender, als mir das sogar lieb ist.

Die Automobilbranche ist die größte Branche in Deutschland und wenn wir jetzt das Tempo verlangsamen und doch lieber auf alte Denkmuster setzen, dann freut das die Konkurrenz. Vor allem China hat die Chance erkannt und nutzt sie mit allen Mitteln.


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  1. puk 🌟

    Einbruch bei E-Autos? Wie kann das nur sein? Ladeinfrastruktur? Vorziehen der Anschaffung bei Dienstwagen? Sättigung derer die es sich leisten können ein solches Auto zu fahren und vor allem zu LADEN?
    Sachen gibts, aber auf irgendwelche Extremisten verweisen…großartig

  2. m1x 🏅

    "Der VDA mahnt auch vor dem „zunehmenden Populismus und Extremismus“ in Deutschland, das schadet uns auch als Wirtschaftsstandort."

    Definitiv.
    Wenn man sich die Rede einer bestimmten Person gestern im Bundetag angehört hat, fragt man sich schon, was da im Kopf schief läuft. Das der Bundestag als Showbühne genutzt wird ist klar. Aber alles hat seine Grenzen. Man stelle sich vor, ich würde als Privatperson solche Sachen von mir geben, dann hätte ich sicher ne Anzeige wegen Verleumdung am Hals.

  3. Christian K 🏅

    Ist ja auch die Frage, welche interessanten (monetär und nicht unbedingt technisch) E-Auto-Modelle 2024 überhaupt erscheinen?!
    Renault R5 als Kleinwagen, Skoda Elroq (wäre für mich interessant), Cupra Tavascan oder Kia EV3. Der Rest ist preislich dann doch noch eine Etage drüber.

  4. Holzkopf ☀️

    Ich muss bald ein neues Auto kaufen und es wird wieder ein Verbrenner.. hätte ich selbst nie gedacht, aber die E-Autos sind einfach vieeeel zu teuer und die, die erschwinglich sind, sind aus meiner Sicht bestenfalls Spielzeuge.

    Ich habe einige angeschaut bis 20k€. Nicht zu gebrauchen. Da bleibe ich lieber bei meinem 15 Jahre alten Polo. Damit bin ich schon bis nach Portugal gefahren.

    Ich glaube die Leute hier auf dem Blog sind zu Reich um das Problem zu verstehen. :)

  5. Tobias 🌟

    In unsicheren Zeiten mit einer zusätzlich miesen Politik + Inflation
    kauft ihr da einen Verbrenner für 30.000 Euro oder die selbige E Kiste
    für 45.000 Euro deren Wertverlust – wie man heute weiß – um ein Vielfaches höher ist ? Steigend Strompreise fürs Laden + einen sehr schleppenden
    Ladesäulenausbau noch im Hinterkopf.

    Dazu passt die Diskussion der EU das Verbrennerverbot ab 2035 deutlich nach hinten zu verschieben,

    1. Wo sieht man, dass der Wertverlust in Zukunft höher ist? Wäre es nicht logisch, dass die Technologie einen höheren Verlust erleben wird, die bald ausstirbt? Und deren Unterhalt von Jahr zu Jahr teurer wird, weil CO₂-Grenzwerte für steigende Preise bei fossilen Energien sorgen.

      1. GulliverG 👋

        Wer kauft denn einen gebrauchten Stromer? Diese Fahrzeuge sin Sondermüll.

  6. René H. 🔆

    Solch einen Dip gab es 2016 auch in Norwegen, nachdem Förderungen zurückgefahren wurden. Daraufhin gab es ein umfangreicheres Förderpaket und die Zulassungszahlen schossen durch die Decke. Allerdings gibt es in Norwegen nicht diese Voreingenommenheit zugunsten der einheimischen Hersteller und deren Cash-Cows.

  7. Sam 🏆

    Es ist schon verrückt, wie der Mensch so funktioniert. Gibt der Staat x.000 Euro dazu, wird ein Kaufimpuls ausgelöst. Fällt das weg und die Preise bleiben am Ende durch Herstellerrabatte / dauerhafte Preisanpassungen trotzdem gleich, ist der Kauf plötzlich uninteressant.

    1. P45 💎

      Scheint mir der leider weit verbreiteten „Geiz ist geil“ Mentalität geschuldet zu sein. Typisch deutsches Phänomen, genau wie die „Ich bin gegen alles“ Mentalität. Und diese Seuche scheint immer mehr um sich zu greifen.

      1. eelay ☀️

        Aha…. Deswegen kommen die größten Rabattschlachten auch aus Deutschland. Aus usa und China kennt man das nicht dass zum Black friday oder Singles day Kaufhäuser eingerannt werden…
        Kann man Geiz ist geil Mentalität noch bei Lebensmitteln kritisieren, macht das leider bei Luxusartikeln leider keinen Sinn.

      2. Philipp 🔅

        Alles für typisch deutsch zu halten ist ziemlich engstirnig.
        Die meisten Sachen, die gerne als typisch deutsch bezeichnen werden, sind es in Wirklichkeit gar nicht. Oft ist es einfach nur typisch menschlich.

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