Das Ende der Google-Dienste war ein großes Problem für Huawei, aber das noch viel größere Problem war das Ende der Zusammenarbeit mit TSMC, die bisher die Kirin-Chips für Huawei produziert haben. Die alte US-Regierung hat letztes Jahr die Zusammenarbeit mit Huawei untersagt und nun gehen die Kirin-Chips aus.
Bei der neuen P50-Reihe gibt es daher auch die ersten Versionen mit einem Chip von Qualcomm, allerdings mit einer sehr verrückten Ausnahme von der alten US-Regierung: Qualcomm darf Snapdragon-Chips an Huawei liefern, allerdings nur ohne 5G. Neue Huawei-Smartphones kommen also tatsächlich ohne 5G.
Huawei will weiter Kirin-Chips entwickeln
Nun hört man aus China, dass Huawei die Chip-Sparte daher auch nicht aufgeben möchte. Die HiSilicon-Abteilung entwickelt weiterhin eigene Chips und man möchte nun schauen, dass diese von Partnern produziert werden, die das dürfen. Huawei möchte das eigene Wissen nutzen und andere Unternehmen unterstützen.
Es ist unklar, wie der Plan konkret aussieht, aber Huawei möchte wieder führend bei Chips sein und ich könnte mir vorstellen, dass es da viel Support von der Regierung in China geben wird. China hat nämlich mittlerweile viel technisches Wissen, nur die Chip-Fertigung ist – wie in vielen Regionen der Welt – eine Schwachstelle.
Dreh- und Angelpunkt ist oft TSMC, die in diesem Bereich den Weltmarkt mit Chips versorgen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Huawei und andere Hersteller aus China das ändern und die Fertigung ins eigene Land holen wollen. Ich hoffe nur, dass China das jetzt nicht politisch (Stichwort Taiwan) versuchen möchte.
Es wird sicher ein paar Jahre dauern, aber ich könnte mir vorstellen, dass China langfristig eine große Industrie für die Chip-Fertigung aufbauen wird. Immerhin ist das für eine unabhängige Wirtschaft (die man anstrebt) wichtig. Bis es so weit ist, muss Huawei schauen, dass man irgendwie Übergangslösungen findet.