Klimawandel: Verkaufen wir weiterhin zu viele Verbrenner?

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Der Anteil der Elektroautos wächst zwar rasant und im September war sogar eines das meistverkaufte Auto in Europa, aber das reicht nicht. Die meisten Hersteller haben große Ziele bis 2030, aber alle alten Marken werden den Wandel finanzieren müssen. Das tun sie, in dem sie weiterhin Verbrenner produzieren und verkaufen.

Klimawandel: 400 Millionen Verbrenner zu viel

Eine Analyse von Greenpeace hat laut The Verge ergeben, dass Volkswagen, BMW, Toyota und Co. bis 2040 noch über 700 Millionen Verbrenner verkaufen werden. Das Limit läge aber bei etwa 315 Millionen Verbrennern, wenn man das Ziel von 1,5 Grad wirklich erreichen möchte. Das macht fast 400 Millionen Verbrenner zu viel.

Greenpeace denkt sich das aber nicht einfach nur aus, man hat sich die Ziele der Marken angeschaut und mit mehreren Instituten und Universitäten gearbeitet. Es ist aber natürlich dennoch schwer eine Prognose abzugeben, denn der durchaus hohe Anteil an Elektroautos in diesem Jahr war vor 2-3 Jahren schwer vorherzusehen.

Vw Wallbox Elli Volkswagen Laden Elektro

Es ist am Ende eine Aussage, die man jetzt noch nicht verifizieren kann. Wir werden das Ergebnis erst ein vielen Jahren sehen. Dann ist es aber nicht mehr zu ändern, am Ende ist es also auch ein Spiel mit dem Feuer. Der politische Druck wird zwar immer weiter erhöht, aber keiner verzichtet freiwillig auf Umsatz (mit Verbrennern).

Verbrenner sind mit Sicherheit nicht der einzige Sektor, der den Klimawandel negativ beeinflusst, aber sie haben keinen kleinen Anteil. Und eine Änderung wäre im Vergleich zu anderen Sektoren leicht, da die Technologien schon da sind. Die Autohersteller haben das aber nicht in der Hand, sie sind abhängig von Investoren.

Jeder Verbrenner, der nicht produziert und verkauft wird, bedeutet auch weniger Umsatz. Und das sehen die Anleger nicht gerne, das wird also direkt an der Börse abgestraft. Die breite Masse der Verbraucher will ihr Verhalten auch nicht schnell ändern. Ich glaube daher nicht, dass wir das 1,5 Grad Ziel noch erreichen werden.

Elektromobilität: Kommen jetzt die Ladebordsteine?

Rheinmetall Ladebordstein

Nach über 30 Testwagen und mittlerweile schon mehreren Jahren, in denen ich Elektroautos teste, höre ich immer wieder ein Problem, wenn es um den Wechsel geht: Laden. Die Reichweite ist […]9. November 2022 JETZT LESEN →


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  1. Cihan 👋

    Dieses Schwätzern glaube ich nichts mehr.
    Drehen und wenden alles wie die Lobby verlangt.
    Die Modeindustrie verursacht mehr Dreck.
    Warum nur Autos?

    1. Thomas 🌀

      Mich stören die Kreuzfahrtschiffe da schon eher.

  2. René H. 🔅

    Der Mensch tut von sich aus nichts, wenn das für ihn – kurzfristig – teurer oder unbequemer wird. Selbst wenn jeder weiß, dass es notwendig ist und sogar langfristig günstiger und überlebensnotwendig für die Menschheit. So ist es eben.
    Selbst in eFuels für die Verbrenner im Bestand wird quasi nichts investiert, weil zu teuer (Hunderte Milliarden Investition allein für D) und sich jeder die Verantwortung gegenseitig zuschiebt.
    Über Preissubventionen geht es nicht, da die Hersteller einfach die Preise erhöhen, wenn die Kunden Geld vom Staat bekommen. Sieht man ja auch an jeder Mehrwertsteuersenkung. Eine Möglichkeit wäre eine massive Verschärfung der Anforderungen und Anhebung der Strafzahlungen bei der CO2-Flottenquote. Das eingenommene Geld von den Herstellern muss die EU dann zweckdienlich investieren in Forschung und EE-Anlagen.

    1. Puk ☀️

      bißchen kurz gedacht, nur dem Verbraucher die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wie soll denn der normale Mittelstand mit Wohnung im Mehrfamilienhaus im Ballungsgebiet seinen Nichtverbrenner aufaden? Wie soll er, dank ein dutzend Verkehrsverbünde im Ruhrgebiet ohne abgepasste taktung ohne eigenen Pkw zur Arbeit kommen? Wie soll sich eine Familie, gerade in der momentanen Zeit, ein sündhaft teures E-Auto kaufen? Von der Klimabilanz der Batterieherstellung und der nicht wirklich geklärten Entsorgung ganz zu schweigen? Die Schuld haben die Hersteller und die Politik, einfach mal die Zeit verpennt.

      1. René H. 🔅

        "Wie soll denn der normale Mittelstand mit Wohnung im Mehrfamilienhaus im Ballungsgebiet seinen Nichtverbrenner aufaden?"
        –> so wie ich: an einer öffentlichen Säule

        "Wie soll er, dank ein dutzend Verkehrsverbünde im Ruhrgebiet ohne abgepasste taktung ohne eigenen Pkw zur Arbeit kommen?"
        –> z.B. mit dem Fahrrad (bis 10-15 km Strecke), hab ich jahrelang gemacht (Thema Bequemlichkeit :)

        "Wie soll sich eine Familie, gerade in der momentanen Zeit, ein sündhaft teures E-Auto kaufen?"
        –> Neuwagen gar nicht, Gebrauchtwagen! Neuwagen sind finanziell nicht vernünftig für Gering- oder Normalverdiener. Muss man so klar sagen.

        "Von der Klimabilanz der Batterieherstellung und der nicht wirklich geklärten Entsorgung ganz zu schweigen?"
        –> Klimabilanz ist mittlerweile deutlich besser geworden, seitdem da Druck drauf ist. Über Lebenszyklus selbst mit Strommix besser als vergleichbare Verbrenner.
        Nix Entsorgung, Recycling! Viele Stoffe sind so wertvoll, die reißen sich viele Unternehmen gern unter den Nagel.

        1. Frank 👋

          Wenn ich das immer höre. Diese Leute die sich ein E Auto gekauft haben, wahrscheinlich auch neu und dann ab und zu mit dem Rad zur Arbeit fahren. Sorry, ihr kommt auf 0.1% der Bevölkerung und versucht uns alles zu erzählen, wie einfach es ist. Ich hoffe die Leute werden sich E Autos kaufen, dann kannst deine Ladesäulen abschreiben, weil du dann jedesmal warten musst. Ich hoffe die Kosten dafür werden teurer, ich hoffe die fallen alle auf die schnauze. Weil das E Auto ist nicht die Lösung all unserer Probleme. Aber klar, wir packen einfach 400 Mio e Autos auf die Straße, Strom wird mit Wind produziert und Co2 ist neutral und die 1.5 ändern alles und es gibt keinen Weltuntergang. 78% der jungen Menschen in den USA haben Angst davor, das die Welt 2030 untergeht wenn wir die 1.5 Grad nicht erreichen. Es gab glaube ich noch nie eine Generation, die mehr verdiente, mehr Wohlstand hatte, alter wurde, weniger hungert als jetzt, die so viel Angst vor der Zukunft hat. Nicht unbegründet, aber nicht so dramatisch wie die denken. Letzte Generation ;) eine Generation die Studium abbricht um zu protestieren, anstatt zu lernen wie man mit Technik die Welt verändert. Wenn wir verloren sind, dann wegen der letzten Generation.

          1. „Nicht unbegründet, aber nicht so dramatisch wie die denken.“

            So erkennt man Leugner des Klimawandels.

  3. stmx 👋

    E-Autos sind zu teuer und die Ladeinfrastruktur, vor allem bei Mehrfamilienhäusern ist unzureichend. Anstatt >40k Autos nicht zu fördern und dafür das Geld für <40K Autos bereits zu stellen, zeigt wieder, wie lobbygetrieben dieses Auto Land ist. Ab Januar wird es noch schwerer, wenn die Förderung sinkt.
    Aber ich bin mir oft nicht sicher, ob es der Politik wirklich um das Klima geht. Es passt nicht zusammen, Diesel aus Städten zu verbannen, E-Autos zu fördern und die Holz- und Peltverbrennung geht munter weiter. Pellets werden sogar gefördert. Jeder weiß, dass der CO2 Ausstoß von Holz von allen fossilen Brennstoffen am höchsten ist. Feinstaubwerte werden jetzt nicht mehr an viel befahrenen Straßen überschritten, sondern im Wohngebiet, wo Abends schön die Holzöfen angeschürt werden. Schön zu sehen auf luftdaten.info. Das Holzrauch im höchstem Maße giftig ist, interessiert die Politik nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich im Irrenhaus lebe.

  4. Alfons 🏅

    Naja, Verbrenner sind aktuell einfach immer noch günstiger (Anschaffung. Nicht jeder will einen hohen Kredit aufnehmen), sind schneller gebaut wegen Materialengpässen, lademöglichkeiten sind leider auch nicht überall und für jeden super.

    Und man darf hier auch nicht nur auf D oder EU schauen, in anderen Ländern sieht die Lage auch wieder anders aus

    1. Gork 🏅

      Verbrenner sind in der Anschaffung zwar günstiger, über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs aber mit Sicherheit nicht. Wer rechnen kann und das nötige Kleingeld hat kauft ganz klar Elektro. Alleine der zu erwartende vergleichsweise geringe Wiederverkaufswert eines Verbrenners in ein paar Jahren sollte dafür schon ausschlaggebend sein.

  5. MadKiefer 🌀

    Wir erreichen nicht nur nicht das 1,5 Grad Ziel, sondern werden auf +3 Grad in 10 Jahren kommen, oder knapp davor. Die Multi-Milliardäre usw. werden sich in Zonen begeben, die noch angenehm zu leben sind, der Rest kann zusehen, wo er bleibt.

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