Online-Lebensmittelhandel: Gekommen, um zu bleiben

Bild Mastercard E Food

Der Online-Lebensmittelhandel in Deutschland entwickelt sich rasant. Die Coronapandemie und neue „Quick-Commerce“-Geschäftsmodelle ändern das Verhalten und die Erwartungshaltung von Verbrauchern. Eine repräsentative GfK-Studie im Auftrag von Mastercard zeigt, dass Lieferservice-Angebote für Lebensmittel nachhaltig angenommen werden.

27 Prozent der Deutschen haben bereits Lebensmittel online bestellt und sich direkt an die Tür bringen lassen. Mehr als ein Drittel der E-Food-Besteller (34 Prozent) lässt sich mindestens einmal pro Woche und jeder Fünfte (21 Prozent) sogar mehrmals die Woche mit ​​Lebensmitteln beliefern. Besonders beliebt sind Online-Lebensmittellieferungen in Ballungszentren wie Berlin (46 Prozent) und bei Familien mit Kindern (36 Prozent).

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Immerhin nutzten mehr als vier von zehn Befragten (42 Prozent), die Lebensmittel bestellt haben, E-Food-Angebote bereits vor dem Ausbruch der Coronapandemie. Auf den Geschmack gekommen sind ein Viertel der Befragten, die erstmals während der Pandemie Lebensmittel online orderten und nun regelmäßig nutzen.

22 Prozent nutzen weiterhin Lebensmittellieferdienste, bestellen aber seltener als während der Coronakrise. Das heißt: 80 Prozent der neuen Nutzer, die Lebensmittel erstmals in der Corona-Pandemie bestellten, bleiben dabei.

„Quick-Commerce“-Geschäftsmodelle kommen an

Aktuell wünschen sich bereits sechs Prozent der Nutzer, ihre bestellten Lebensmittel innerhalb von 15 Minuten zu empfangen, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 15 Prozent. Weitere 16 Prozent erwarten ihre Lebensmittellieferung innerhalb von 30 Minuten nach Aufgabe der Online-Bestellung. Für rund ein Drittel (31 Prozent) ist die Planbarkeit des Liefertermins viel wichtiger als eine umgehende Lieferung.

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Die Mehrheit (84 Prozent) bevorzugt integrierte Bezahlverfahren – beispielsweise mit hinterlegten Kartendaten oder mobilen Bezahllösungen.

Der Online-Lebensmittelhandel gilt als Wachstumsmarkt in Deutschland. Die meisten Nutzer (29 Prozent) geben zwischen 51 und 75 Euro pro Lebensmittelbestellung aus. 14 Prozent geben sogar mehr als 100 Euro pro Bestellung für „E-Food“ aus.

Gemessen an den durchschnittlichen Konsumausgaben privater Haushalte von 387 Euro für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Ähnliches laut Statistischem Bundesamt ist der E-Food-Anteil bereits heute respektabel.

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  1. Sechser 🪴

    Ich bestelle seit langem zumindest teilweise direkt beim Herrsteller. Gerade bei Mehl, Öl, geschälten Tomaten usw erspart das viel Schlepperei. Außerdem sind die Produkte lange haltbar. Bei frischem Gemüse hingegen sind wir immer beim Händler vor Ort.

  2. termel ☀️

    Ich bestelle eigentlich nur Getränke und paar Kleinigkeiten, die ich zufällig brauche. Allerdings wohne ich auch in Berlin, hier sind quasi alle möglichen Märkte in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.

  3. Leif ☀️

    Wir beziehen hier seit 3-4 Jahren unsere Wocheneinkäufe über PIcnic. Da hat man in seiner Region je nach Wochentag den man wählt ein etwas anderes Zeitfenster (Morgens, Nachmittags, spät Abends), so dass man sich das passende aussuchen kann. So ein bisschen wie damals die mobilen Hofwagen / Eiermann. Faire Preise auf Supermarktniveau, gutes Konzept, Qualität passt und wenn es mal ein Problem gibt finden sie meist selbst eine zufriedenstellende Lösung.

    Aber hier unterscheide ich dann auch zu manch anderen Mitbewerbern. Beim Konzept von PIcnic sehe ich Vorteile auf vielen Ebenen. Der Kunde muss bis zum Abend des Vortages alles bestellt haben – also wird auch nur das vom Großhandel bezogen was benötigt wird und die beteiligten Bäcker backen was bestellt wurde etc. Das wirkt der Verschwendung / Überproduktion von Lebensmitteln entgegen. Der "altmodische" Stil der Fahrtrouten sorgt für möglichst kurze Strecken der Fahrer. Das macht dann für mich aus ökologisch betrachtet in vielen Punkten Sinn. Zudem nehmen sie teils auch eher spezielle Produkte lokaler Bauern und dergleichen ins Programm auf was ich schätze.

    Lieferdienste für Spontankäufe ala Gorilla & Co? Da tu ich mich dann schon eher schwer mit. Sicher auch mal hilfreich, wenn man krank ist oder dergleichen, aber da habe ich eher meine Zweifel, ob das Konzept langfristig wirtschaftlich funktioniert. Zumal dort dann wieder alles vorgehalten werden muss.

    1. elknipso 💎

      Picnic ist sehr interessant, leider noch nicht bei uns verfügbar.
      Werde ich aber definitiv nutzen sobald das Zustellgebiet entsprechend ausgedehnt wurde.

  4. Max 👋

    Verglichen mit dem Standard wie wir normalerweise Einkaufen ist der klassische Supermarkt mit seinem rollbaren Metallkäfig ja auch schon richtig archaisch. Außerdem ist das ganze Prinzip ultra ineffizient.

    Erst wird alles aus zentralen Warenlagern an die vielen verteilten Supermärkte geliefert und dort ausgepackt. Danach packe ich alles nacheinander wieder in den Metallkäfig rein, dann an der Kasse alles wieder aus, dann wieder in den Metallkäfig rein, dann wieder aus dem Metallkäfig raus in Auto/Fahrrad/Rucksack und Zuhause nochmal wieder alles raus und rein in den Schrank. Das kostet nicht nur Zeit und Geld sondern auch Nerven (Schlange an der Kasse, Stau etc.) und verbraucht unnötig Ressourcen.

    Außerdem nehmen diese großen Supermärkte voll viel Platz in Innenstädten ein, verbrauchen viele Ressourcen und dass jeder einzeln zum Supermark fährt ist auch total unnötig.

    Zentrale Warenlager außerhalb der Stadt, die pragmatisch aufgebaut sind (da muss nichts schön aussehen) und Synergieeffekte nutzen (ein Lager für eine große Region statt 10 kleine Supermärkte) und ein Lieferbetrieb bei dem ein Fahrer wie bei der Post eine feste Route abfährt (was das Klima und den Verkehr schont) werden/müssen die Zukunft sein.

  5. max 🔆

    Ich persönlich finde den Markt zu unbekannt. Die bekannten Supermärkte wie Lidl, Edeka liefern ja nicht und Rewe nimmt eine Gebühr zum liefern da kann ich wiederum meine paar Artikel besser selber holen. Die Lieferdienste von fast food und co sind auch nicht das gelbe vom Ei. Über welche Dienste bzw Märkte lasst ihr euch die Sachen liefern?

    1. Sam 🏆

      "Rewe nimmt eine Gebühr zum liefern da kann ich wiederum meine paar Artikel besser selber holen"

      Hast du das mal gegengerechnet, was dich so ein Einkauf an Zeit kostet? Da wirkt eine Liefergebühr schnell wie das geringere Übel.

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