Ich bin ein großer Fan von The Last of Us und ja, ich gehöre auch zu denen, die Part 2 mindestens genauso gut wie Part 1 fanden, vielleicht sogar noch besser. Part 1 und Part 2 in Kombination gehören für mich zu den besten Spielen aller Zeiten.
Ich war also damals sehr gespannt, als bekannt wurde, dass HBO das Spiel als Serie realisieren wird und nicht nur Neil Druckmann involviert ist, sondern auch Craig Mazin, der mit Chernobyl eine der besten Serien aller Zeiten realisiert hat.
Die erste Staffel konnte mich damals auch noch ganz gut abholen und sie hatte mit Episode 3 (Long Long Time) eine der besten Folgen aller Serien für mich. Allgemein nicht ganz so gut wie das Spiel, aber sehr nah dran, es passten sehr viele Dinge.
The Last of Us: Staffel 2 fehlt das „Gefühl“
Mit der zweiten Staffel rutschte The Last of Us bei HBO für mich aber ab und das sehen viele so, bei IMDb liegen die meisten Folgen bei 7 von 10 Punkten oder sogar weniger. Es gab für mich in der Staffel ein Highlight, das war Folge 6 (The Price).
Diese Szene ist auch im Spiel eines meiner Highlights gewesen und man hat hier gemerkt, dass Neil Druckmann für die Folge verantwortlich war. Und es gab viele neue Inhalte, die diese wichtige Szene im Spiel noch untermauerten, toll gemacht.
Doch ohne diese Folge würde ich der Staffel eine 6 von 10 geben, was mehrere Gründe hat. Zunächst, ich will hier nicht Bella Ramsey „haten“, weil sie so ist, wie sie ist. In anderen Rollen hat sie mir gut gefallen, aber absolut gar nicht als ältere Ellie.
Die sechste Folge war deshalb ein Highlight, weil a) Pedro Pascal für mich die perfekte Besetzung für Joel ist und b) Bella Ramsey ganz gut als junge Ellie in der Serie funktioniert. Doch die gebrochene Ellie im Spiel nehme ich ihr gar nicht ab.
Ich würde nach dieser Staffel sogar behaupten, dass man die Rolle nach Staffel 1 hätte neu casten müssen. Man sieht den Zeitsprung nicht und man „fühlt“ das Leid von Ellie nicht. Das liegt aber nicht nur an Bella Ramsey, auch an der HBO-Serie.
Da nimmt man sich mehr Zeit für das zweite Spiel und dann rennt man doch am Ende irgendwie durch. Und packt Szenen mit rein, die unnötig sind. Und streicht Szenen, die gewisse Emotionen, die im Spiel aufkommen, nicht wecken können.
Wieso wurde die zweite Staffel um zwei Folgen gekürzt? Es erinnerte mich an das Finale von Game of Thrones, da hätten ein paar Folgen mehr, die den Wandel von Daenerys besser zeigen, auch geholfen. Mir ist klar, dass man nicht so tief wie in ein Spiel eintauchen kann, aber ich hatte den Eindruck, dass hier viel zu viel fehlt.
Der restliche Cast gefällt mir übrigens ganz gut, Gabriel Luna gibt einen sehr guten Tommy ab, Isabela Merced gefällt mir als Dina fast noch besser als im Spiel (sie stiehlt Ellie auch komplett die Show), Young Mazino verkörpert Jesse optimal und Jeffrey Wright ist Jeffrey Wright, er spielt ja auch im Spiel die Rolle des Isaac.
Apropos Isaac, die zweite Folge hat mir auch gut gefallen, ganz vergessen.
The Last of Us: Views brechen spürbar ein
Die Zuschauerzahlen bei HBO spiegeln das aber auch ein bisschen wider, denn das Finale von Staffel 2 ist im Vergleich zur ersten Folge von Staffel 2 um 30 Prozent und im Vergleich zum Finale der ersten Staffel um über 50 Prozent eingebrochen.
Mal schauen, ob die dritte Staffel, die sich auf Kaitlyn Dever als Abby fokussiert (die das bisher ganz gut gemacht hat, war aber zu wenig zu sehen, die entscheidenden Momente kommen noch), es besser macht. In der nächsten Staffel wird die Serie nicht mehr von Bella Ramsey alleine getragen, der andere Fokus könnte helfen.
Vielleicht sehe ich das alles aber kritischer, weil ich beim Schauen quasi immer an das Spiel denke, ich weiß es nicht. Bei mir blieb nach dem Finale aber eben nur der Eindruck hängen, dass die Ellie in der Serie weit von der Ellie im Spiel entfernt ist.
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