Verbändeappell: Bezahlbares Deutschlandticket statt Luxus-Dienstwagen


Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Bundesregierung auf, den Haushalt 2025 und die Wachstumsinitiative stärker auf soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz auszurichten, statt Verbrennungsmotoren und teure Elektro-Dienstwagen weiter zu fördern.
Die Verbände kritisieren die geplante Ausweitung der steuerlichen Vorteile für Dienstwagen, die vor allem Besserverdienenden zugutekäme und hunderte Millionen Euro an Steuereinnahmen kosten würde. Sie fordern stattdessen, die Mittel in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und in die Preisstabilität des Deutschlandtickets zu investieren.
Folgende Verbände haben den Appell unterzeichnet:
- ACE Auto Club Europa (ACE)
- Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW)
- Deutsche Umwelthilfe (DUH)
- Forum Ökologische Marktwirtschaft (FÖS)
- Greenpeace Deutschland
- Germanwatch
- Klima-Allianz Deutschland
- Naturschutz Bund Deutschland (NABU)
- Sozialverband Deutschland (SoVD)
- TOGETHER FOR FUTURE
- Transport & Environment (T&E)
- Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Verbände einigen sich auf mehrere Positionen
Stefan Heimlich vom ACE Auto Club Europa unterstützte den Ausbau der Ladesäulen und die neuen Abschreibungsmodalitäten, forderte aber eine Nachjustierung bei der Dienstwagenbesteuerung („Die Ampel muss aber auch bei der Dienstwagenbesteuerung unbedingt nachsteuern und Verbrenner sowie Plug-In-Hybride künftig mit 2 % besteuern.“)
Martin Kaiser von Greenpeace Deutschland kritisiert die geplante Bevorzugung von Luxus-Dienstwagen als veraltete und ungerechte Verkehrspolitik. Dr. Christiane Averbeck von der Klima-Allianz Deutschland betont die Bedeutung des Deutschlandtickets und warnt vor den langfristigen Folgen fehlender Investitionen in den öffentlichen Verkehr.
Michaela Engelmeier vom SoVD fordert ein Sozialticket zur Entlastung einkommensschwacher Gruppen und kritisiert die steuerliche Förderung von Luxus-Dienstwagen als verkehrspolitisches Eigentor. Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland plädiert für effektivere und sozial gerechtere Maßnahmen zur Förderung von Elektromobilität und nachhaltiger Mobilität, die innerhalb des Systems kostenneutral gegenfinanziert werden können.
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Sehe ich auch so. Ich fahre selbst nur sehr selten mit der Bahn und finde das Dienstwagenprivileg in der aktuellen Form trotzdem unsinnig. Letztendlich wäre das Geld viel besser im öffentlichen Verkehr investiert. Niemand benötigt eine Förderung für hochpreisige Autos (außer die Hersteller).
Richtig so, man sollte dieses Privileg „Dienstwagen“ nicht mehr fördern.
Das sage ich als Dienstwagenfahrer.
Das ist schon was dran. Es ist schon erstaunlich, wie man auf der einen Seite problemlos auf Steuereinnahmen verzichten kann, während man auf der anderen Seite die Finanzierung so mancher Dinge rigoros ablehnt. Sowas gibt es nur in Deutschland, wo dem Schätzchen Auto der Arsch gepudert wird, weil die dahinterstehende Industrie unfähig ist, ihr Produkt an dem Mann zu bringen. Wobei die eigtl. dennoch nicht am Hungertuch leiden. Sie jammern immer nur lauter als alle anderen. Und die Millionen, die man für Lobbyarbeit ausgibt, müssen sich auch wieder irgendwie lohnen.
Abgesehen davon fragt sich der gemeine Bürger, warum er immer ehrlich seine Steuern zahlen soll, wenn vor seinen Augen eine Gruppe in diesem Land von Steuererleichterungen profitiert, die sie eigtl. gar nicht bräuchte. Und das dies gerade von einer Partei begrüßt wird, die doch eigtl. immer nach weniger Subventionen und Staat schreit.
Wenn der Staat aufhört die Soziale Hängematte für einen nicht unbedenklichen teil der Bevölkerung zu sein, müssen wir uns solche fragen nicht mehr stellen.
Manchmal hat man aber eher das Gefühl, dass der Staat eine soziale Hängematte für die Gutbetuchten ist.
Verstehe ich das richtig?
Man sollte also bei den Armen sparen, damit Subventionen für die Reichen nicht mehr hinterfragt werden müssen?
Interessant das sich der ADAC dem ganzen nicht angeschlossen hat.
Sollen Sie lieber die Millionen nehmen die der Öffentliche Rundfunk verbrennt und es in das Deutschland Ticket stecken, anstatt den Menschen die die Deutsche Wirtschaft bezahlen aus dem Land zu jagen mit noch mehr Steuerabgaben
wow, das Who-is-who meiner bevorzugten Verbände… Einer schlimmer als der andere :(
Abgelehnt.
Ziemlich sinnfrei. Mal ein wenig laut trommeln, damit man anschließend sagen kann, man hätte es ja versucht.
Wer vernünftig Kohle verdient wird sich nicht freiwillig in einen stinkenden Zug mit lauten Mitfahrern in den Dreck setzen.
Ist hier ja eben nicht so wie in Asien, wo die Züge und U-Bahnen gut klimatisiert, sehr sauber und die Mitfahrer sehr leise und zurückhaltend sind.
Naja, würde ich als „vernünftig Verdiener“ nicht so unterschreiben. Ich nutze das Ticket aber tatsächlich nur für die Bahn in der Stadt (Köln), weil Auto fahren in der City im Berufsverkehr (und auch so) auch nervenaufreibend ist. Von daher macht das Ticket für den Use case schon Sinn! Auf die deutsche Bahn verzichte ich aber aus deinen genannten Gründen..
Genau so ist es. Hab es mir, und meine Frau auch, über ein Jahr in Frankfurt und Offenbach angetan.
Schmutzig, Züge sind oft nicht pünktlich, der Arbeitgeber erwartet dies aber immer noch, ist ihm rotzegal was dein Grund ist.
Und leider gab es auch Momente, da hab ich mich sehr unwohl als Mann gefühlt.
Meine Frau musste öfters abends fahren, und da laufen wirklich komische Gestalten rum…
Da zahle ich, und viele auch, gerne für das Auto um mehr Lebensqualität und Sicherheit zu haben.
Ich bezweifel, dass es in anderen Großstädten besser aussieht, und in den kleinen hat man oft noch miserable Anbindungen.
Entweder man hat eine Lobby, die auf Politik und Gesetzgebung Einfluss nehmen kann, oder eben nicht.
richtig so