Volkswagen: Bei VW droht heute die Eskalation

Es wird ein spannender Start in die Woche bei Volkswagen, denn am Montag ist die vierte Verhandlungsrunde angesetzt und diese könnte „Dreh- und Angelpunkt“ für die kommenden Wochen und Monate sein. Eine Eskalation wäre ebenfalls möglich.

Das drohte Betriebsratschefin Daniela Cavallo letzte Woche an, denn man liegt bei den Verhandlungen weit auseinander. Bei VW hält man an Lohnkürzungen, an den Entlassungen und auch an Werksschließungen in Deutschland fest. Die IG Metall will Massenentlassungen verhindern, hier wird man sich kaum einigen können.

Volkswagen möchte „brummende“ Werke und das bedeutet, dass man einige in Zukunft schließen und andere besser auslasten möchte. Konzernchef Oliver Blume hat letzte Woche bereits betont, dass es keine „Wünsch-Dir-Was-Welt“ mehr sei.

Heute droht ein weiterer Warnstreik, aber dieser ist zeitlich begrenzt. Sollte man sich heute nicht einigen können, dann drohen 24-Stunden-Warnstreiks und ab 2025 sogar unbefristete Streiks. Das kostet den Konzern natürlich ebenfalls Geld.

Volkswagen fehlt derzeit ein Plan

Doch selbst wenn man sich einigen und in der Mitte treffen kann, so folgen nach der Verhandlungsrunde weitere Verhandlungen mit Details, auch da wird es wieder viele Reibungspunkte geben. Bei den Forderungen von Volkswagen und der Gewerkschaft kann ich mir aber kaum vorstellen, dass man sich noch 2024 einigt.

Das eigentliche Problem von VW ist aber, dass man nicht nur deutlich effizienter werden und die Kosten dringend senken muss, die Frage ist auch, ob das ausreicht und wie schnell man dabei ist. Es benötigt richtige Reformen im ganzen Konzern.

Doch wie könnten diese aussehen? Das wäre eine Antwort, die mich interessieren würde. Ohne krasse Veränderungen wird es kaum gehen, und dazu gehören dann womöglich auch Werksschließungen. Aber das muss man nicht angehen, wenn es keinen Plan im Hintergrund gibt, der dann greift und VW fit für die Zukunft macht.

Die Lage bei Volkswagen wird sich nicht ändern, wenn man ein paar Werke schließt und weniger produziert, dann kann man sich direkt mit weiteren Schließungen in Zukunft beschäftigen. Es benötigt einen Plan, wie man die Krise wieder abwendet.

Diesen sehe ich aktuell nicht, da lassen sich Oliver Blume und das Management nicht in die Karten schauen, jedenfalls nicht öffentlich. Es werden spannende Zeiten.

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