Volkswagen: VW-Chef bringt den Nokia-Vergleich
Die Zeit der klassischen Autobauer ist vorbei, so Herbert Diess in einer Sitzung mit dem Vorstand diese Woche. Die Frage für Volkswagen sei nun, ob man den Wandel schnell genug hinbekommt. Mit dem aktuellen Tempo wird es hart für die VW-Marke, so der Chef von Volkswagen, das muss schneller gehen.
VW: Kein Fokus auf Brennstoffzelle
Die aktuelle Lage ist die schwierigste Herausforderung, vor der Volkswagen jemals stand. Der Konzern setzt mittlerweile voll auf Elektroautos und wird laut Herbert Diess die Ressourcen für die Brennstoffzelle zurückfahren, da man so Kosten sparen möchte. Man schließt nicht aus, dass diese Technologie eines Tages eine Zukunft hat, aber laut VW noch nicht in diesem Jahrzehnt.
Für Volkswagen sei es nun außerdem wichtig, dass man sich weniger auf das Volumen der verkauften Autos, sondern auf den Profit konzentriert. Vergangenes Jahr feierte man ein Wachstum, vermutlich rechnet man 2020 nicht damit.
Als Beispiel nannte Diess die Marke „Bentley“. Was bringen einem 10.000 verkaufte Bentleys, wenn die Gewinnmarge bei 0 liegt? Dann lieber 5.000 Autos und eine Gewinnmarge von über 20 Prozent so der Chef des VW-Konzerns.
VW: Der Vergleich mit Nokia
Volkswagen ergeht es gerade wie Nokia, so Herbert Diess. Und wenn man nicht das gleiche Schicksal erleiden möchte, dann muss die Transformation schneller gehen. Die Zeit tickt, die aktuelle Geschwindigkeit reicht nicht aus.
Nokia war einst der Marktführer bei Handys, verpasste aber den Wandel und war viel zu langsam. Man hielt an alten Technologien fest und war nicht mutig genug, um auch mal ein Risiko einzugehen. Natürlich ist der Automarkt etwas anders, aber er befindet sich nun im Wandel und man kann Parallelen zum Smartphone-Markt erkennen. Ich finde den Vergleich zwischen VW und Nokia passend.
Laut Reuters möchte Volkswagen seinen Wert am Markt nun drastisch steigern, von 91 Milliarden Marktwert soll dieser auf über 200 Milliarden ansteigen. Aktuell kommt Tesla auch sehr nah heran, wobei die Aktie von Tesla derzeit eventuell auch ein bisschen überbewertet ist. Aber die Börse wettet auf die Zukunft und da gilt es Volkswagen nun besser aufzustellen, als das derzeit der Fall ist.
Die Entwicklung auf dem Automarkt dürfte eine der spannendsten Entwicklungen in diesem Jahrzehnt werden. Nicht nur bei der Frage des Antriebs, sondern auch bei der Digitalisierung, Software und beim autonomen Fahren. Da wird sehr viel passieren und ich bin gespannt, ob Volkswagen in 10 Jahren dort steht, wo man heute ist. Ich stimme Diess zu, das wird keine leichte Aufgabe.
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