Zeekr lässt Konkurrenz bei Elektroautos alt aussehen
In ein paar Wochen startet der neue Porsche Taycan und da flog die Marke die Presse vor der Ankündigung sogar um die halbe Welt, um bei gutem Wetter zu zeigen, wie schnell die neue Version lädt. Bis zu 320 kW sind bei Porsche möglich.
Doch die Peak-Ladegeschwindigkeit ist nur eine Sache und gar nicht so wichtig, da können Tesla-Fahrer ein Lied von singen, wenn man die 250 kW mal ganz kurz an der Ladesäule sieht und dann zügig bei (unter) 100 kW landet. Die Zeit ist wichtig.
Porsche gibt beim neuen Taycan stolze 16 Minuten bis 80 Prozent Akku an, da ist man unter idealen Bedingungen mit dem neuen Zeekr 001 schon wieder 5 Minuten unterwegs. Da wird nämlich mal eben mit bis zu 546 kW an der Säule geladen.
Technische Entwicklung schreitet voran
Gut, dieser Wert bringt uns derzeit nicht viel, da selbst moderne Ladesäulen nur mit 350 kW daher kommen, aber interessant ist, dass Geely der Volkswagen AG nur ein paar Wochen später zeigt, dass die Ladekurve von Porsche ausbaufähig ist.
Zeekr ist eine noch sehr junge Marke von Geely, die viele von euch von Volvo oder Polestar kennen, auch in den neuen Elektroautos von Smart steckt die Technik. Der 001 kommt auch zu uns nach Deutschland, aber nicht diese ganz neue Version. Die wurde erst in China vorgestellt, bei uns wird aber das alte Modell an den Start gehen.
Ja, das ist kein Auto für den Massenmarkt und teuer und kaum verfügbar, aber es zeigt, wohin die Reise in Zukunft gehen kann. Beeindruckend, nur schade, dass die technischen Vorzeigetechnologien immer seltener aus Deutschland kommen.
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Xpeng hat ja schon in Seienmodellen zu Porsche konkurrenzfähiger Ladeleistungen. Zeekr ist für mich in D Vaporware. Seit Monaten keine Änderung auf der Webseite
Die 500+ kW und 10-80% in 11 Minuten (~ 400 kW im Schnitt) hatte schon Li Auto vor ca. einem Jahr mit ihrem Van Mega an einer Ladesäule gezeigt. Offenbar mit derselben CATL-Technik.
Ist das skalierbar und hinsichtlich Lebensdauer vertretbar?
Eben, ich höre ständig diese Meldungen aus China, zunächst XPeng, dann Li und jetzt eben Zeekr, die sich ständig beim Ladetempo übertreffen. Aber genau das ist das Problem, zu sehen ist davon nämlich oft nichts. Oft ist dieser Ladepeak nur kurz haltbar oder eben wie hier jetzt nur an speziellen Zeekr eigenen Ladesäulen die speziell für dieses Auto gebaut scheinen.
Die hier auf dem Markt erhältlich chinesischen Schnelllade-Autos sind aktuell in unabhängigen Tests immer enttäuschend und weit unter der versprochenen Leistung geblieben.
Davon ab, günstig sind besagte Autos eben auch bei weitem nicht sondern kosten selbst in China im Fall von dem Li Teil schon 150.000, also etwa hierzulande dann 300.000 Euro.
300.000 Euro? Da liegt wohl ein Tippfehler vor. Die E Autos kosten in China umgerechnet eher 30.000 €. Der Li One ist für 45.000 € erhältlich. DAS ist unser Problem, denn in anderen Ländern sind entweder die Listenpreise günstiger oder die E-Autos werden stärker subventioniert.
Das ist schon mal eine Ansage. Ich war letztens erstmals mit einem Miet E-Auto (Audi e-tron) unterwegs und meine feste Absicht, als nächstes auf ein E-Auto zu wechseln kam etwas ins Wanken. Auch bei guten Bedingungen waren 300 km bei vollgeladenem Auto nicht auf der Autobahn möglich, und auch bei Schnellladesäulen standen wir ~35 Minuten. Wir fahren nicht viel Langstrecke, aber danach habe ich mir vorgenommen, dass es bei E-Auto schon zuverlässig 300+ km auf der Autobahn und 10-80% unter 30 Minuten sein müssen. Und dann wird es schon schnell teuer.
Ist der E-tron so viel schlechter also ein Standard Model 3?
Ich komme immer mindestens 300 km weit auf der Autobahn und die Ladezeit ist eigentlich nie länger als 30 Minuten. Meistens ziemlich exakt 25-30 Minuten…
Welcher e-tron? Q4, Q8, GT? Wie schnell wurde gefahren? An welchen Ladesäulen wurde geladen?
Es war ein e-tron Quattro 55, die genaue Modellnummer habe ich mir nicht aufgeschrieben, da Mietwagen. Eigentlich wollten wir den Cupra Born, den wir aktuell im Blick haben, aber wurden ‚hochgestuft‘ weil der nicht verfügbar war. Als jemand, der gerne auf Elektro wechseln will (und sich auch schon etwas informiert hat) war ich nur etwas überrascht, wie niedrig die Reichweite des Audis in der Praxis war, trotz Angabe von theoretisch über 400km. Bei 95% voller Ladung bei Abholung wurden noch 298km Reichweite angezeigt, auf der Autobahn ist die aber sehr schnell runter gegangen, ich würde auf real unter 250 auf der Autobahn tippen. Obwohl er deutlich schneller fahren konnte bin ich dann eher 130-135km/h gefahren, um auf der Strecke nicht noch ein zweites Mal laden zu müssen. Im Stadtverkehr schien es mir okay zu sein.
Ladesäule war auch eine Lehrerfahrung, auf der Strecke Berlin-Hamburg ist die Infrastruktur nicht super. Da wo wir gehalten haben gab es vier 300kw Säulen, die aber zuerst alle belegt waren. Es war noch eine 50Kw Säule frei, da haben wir nach kurzem Versuch aber abgebrochen (weil Laden 6 Stunden gedauert hätte) und auf eine der 300kw Säulen gewartet. In der Praxis haben wir dann mit ~130kw geladen. Das schien mir von der Geschwindigkeit okay, aber erforderte eben schon einen längeren Stop.
Als Familie fahren wir immer mal wieder eine Strecke Berlin-NRW von ca. 550 km. Da ist ein längerer Stopp sowieso Pflicht. Dafür bräuchte es aber eine realistische Reichweite von ca. 300 km. Tipps, welche E-Autos dafür in Frage kommen, nehme ich gerne an :)
Okay, der alte e-tron ist ein Säufer, sollte aber normalerweise schneller laden…
Es kommt darauf an, was gewünscht wird: Limousine, SUV, Kombi, welches Segment, welches Portemonnaie? Jedes VWAG MEB-Fahrzeug mit 77-kWh-Batterie sollte die genannten Anforderungen erfüllen, zumindest im Sommer. Jeder Tesla. Und eben auch die eGMP-Fahrzeuge von Hyundai/Kia mit großer Batterie. Vielleicht lohnt auch ein Blick auf einen BMW i4 (40), wenn es ein günstiges Angebot gibt?
Dann empfehle ich einen Blick auf das Facelift vom Ioniq 5. Mit dem neuen 84kWh Akku sollten die 300km schon drin sein (es sei denn, man fährt deutlich über Richtgeschwindigkeit). Und beim Laden schaffe ich es schon mit der ersten Generation IMMER unter 20 Minuten. Mein gern wiederholtes praktisches Beispiel aus eigener (Urlaubs-) Erfahrung: Berlin > Tirol (700km) in 7:05h inclusive dreier Ladestopps!
Für mich persönlich ist das voll und ganz alltagstauglich.
Ich hatte an einem Sonntagmorgen/-vormittag mal 640 km in exakt 6 Stunden geschafft, inkl. drei kurzer Ladestopps (A7 Füssen – Hildesheim).
Mit welchem Auto?
Immer noch Model Y LR. Ich bin recht zügig gefahren, 150-170 am Anfang, wo es ging, der Verbrauch hielt sich aber in Grenzen. Geladen von unter 10 bis max. 60%, da ist die durchschnittliche Ladeleistung noch gut genug.