Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fordert einen Verzicht auf die geplante Verschärfung der CO₂-Flottengrenzwerte für Pkw, die ab dem kommenden Jahr zu hohen Strafzahlungen für die deutschen Autohersteller führen könnte.
Auf dem F.A.Z.-Mobilitätsgipfel in Berlin warnte Lindner vor gravierenden Folgen für die Automobilindustrie und sprach von einer drohenden „Kernschmelze“ einer Schlüsselindustrie, die er maßgeblich politisch verursacht sieht. Er betonte seine Sorge um die zukünftige Entwicklung der Branche.
Die Flottengrenzwerte für Personenkraftwagen in der EU werden ab 2025 weiter verschärft, was bedeutet, dass Autohersteller die durchschnittlichen CO₂-Emissionen ihrer Neuwagenflotten deutlich senken müssen. Damit soll der Umstieg auf emissionsärmere Fahrzeuge wie Elektroautos beschleunigt werden, um die Klimaziele der EU zu erreichen.
Problematisch für die deutsche Automobilindustrie ist, dass viele Hersteller noch stark von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor abhängig sind und die strengen CO₂-Grenzwerte ab 2025 zu hohen Strafzahlungen führen könnten. Zudem könnte die Umstellung auf emissionsärmere Fahrzeuge ihre Produktionsprozesse und Geschäftsmodelle erheblich belasten.
Lindners Forderung könnte durchaus als scheinheilig empfunden werden, da die verschärften CO₂-Grenzwerte seit Jahren geplant sind und die Hersteller ausreichend Zeit hatten, sich darauf einzustellen. Kritiker könnten argumentieren, dass es nicht angemessen ist, jetzt eine Aussetzung zu fordern, da die Automobilindustrie bereits über die kommenden Anforderungen informiert war und politische und wirtschaftliche Maßnahmen früher hätten ergriffen werden können, um Strafzahlungen zu vermeiden.
Jetzt mobiFlip kostenlos auf WhatsApp folgen und informiert bleiben!