Skoda Enyaq Coupé RS iV im Test: 10 persönliche Stichpunkte

Skoda Enyaq Coupe Rs Iv Front

Den Skoda Enyaq habe ich schon ausführlich getestet und vor ein paar Tagen hat mich eine neue Version im Alltag begleitet. Das Elektroauto gibt es jetzt auch als Coupé und als RS-Version (die RS-Version gibt es auch bald beim normalen Enyaq).

Dieser neue Enyaq hat mich übrigens ein Jahr nach dem letzten Test erreicht und daher hat mich interessiert: Was ist anders? Was ist besser? Lohnt sich diese neue Version? Darum soll es heute gehen, aber mit einem etwas anderen Test-Ansatz.

Die Basics müssen wir hier nicht erneut klären, daher habe ich mir 10 persönliche Stichpunkte herausgesucht, die ich während der Testphase notiert (ich habe in der Regel eine Notiz auf dem iPhone dafür) habe. Also ja, das ist heute sehr subjektiv.

Skoda Enyaq Coupé RS iV: 10 persönliche Dinge

  • Der Skoda Enyaq gefällt mir grundsätzlich sehr gut, nur das Heck war bisher nicht mein Fall. Das ändert sich mit dem Coupé und für mich ist es das bisher schönste MEB-Modell der Volkswagen AG. Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass mich diese SUV-Offensive nervt. Es ist der 6. SUV der VW-Marken und ich weiß, dass SUVs beliebt sind, aber warum kann man nicht auch mal eine Limousine bauen. Das wäre eine schöne Limousine geworden, da bin ich mir sicher. Das Model Y ist das meistverkaufte Elektroauto und Auto derzeit, das verstehe ich, aber Tesla verkauft auch viele Einheiten vom Model 3. Die Volkswagen AG hat dafür keine einzige Alternative.
  • Und wo wir gerade bei Tesla sind: Nach dem Enyaq ist jetzt das Model Y im Fuhrpark, in beiden Fällen habe ich die Performance-Version für über 60.000 Euro getestet, sie sind preislich nicht weit voneinander entfernt. Doch Skoda bietet „nur“ 220 kW (299 PS), was nicht langsam ist, bitte nicht falsch verstehen, aber das Model Y kommt auf 393 kW (534 PS). Das ist ein heftiger Unterschied. Selbst das günstigste Model Y mit einem Elektromotor hat mehr Leistung, als die RS-Version von Skoda. Ich befürchte, dass die Volkswagen AG da nicht mehr erlaubt, denn es gibt ja noch Audi und Porsche und da darf ein Skoda nicht mithalten. Finde ich schade, denn Marken wie Tesla oder Polestar zeigen, dass diese Denkweise in der Elektromobilität veraltet ist.
  • Der Innenraum von Skoda gefällt mir weiterhin besser, als bei Volkswagen, ich hatte vor ein paar Wochen auch das Pendant (den VW ID.5 GTX) hier. Bei den SUVs von Volkswagen geht es noch, aber ich würde dennoch Skoda klar bevorzugen und hoffe, dass das Facelift bei den ID-Modellen den Innenraum in den Fokus rückt.

Skoda Enyaq Coupe Rs Iv Innenraum

  • Die Software im Enyaq lief vor einem Jahr ganz gut, aber da hat sich nicht viel getan und den Fortschritt spürt man bei der ID-Reihe doch schon mehr. Ich hatte auch ein paar Ruckler im System und auch viele Fehler. Es hat lange gedauert, bis Auto und App gekoppelt waren, das waren vier Anläufe, und die App funktionierte nicht immer richtig, sie hat mir zum Beispiel nicht den Akku- und Ladestand angezeigt. Für mich wichtig, da ich an einer öffentlichen Ladesäule lade und sehen will, wenn das Auto voll ist (im besten Fall mit einer Push-Nachricht). Ich weiß, dass die Volkswagen AG da anders denkt, aber ich würde die Software bei allen MEB-Modellen vereinheitlichen und die Kräfte bündeln.
  • Was mir weiterhin sehr gut gefällt, ist das große Display in der Mitte, was auch ein gutes CarPlay-Display ist. Und da die Software für mich eher bescheiden war, habe ich überwiegend CarPlay genutzt – und zwar kabellos. Das funktioniert gut und gefällt mir – ich vermisse es aktuell beim Tesla Model Y. Und noch ein Bonus: Die Tasten zum Steuern am Lenkrad sind physische Tasten und kein Touch, das erhöht die Sicherheit im Alltag bei mir, da ich sie blind bedienen kann.
  • Doch das kleine Display hinter dem Lenkrad ist weiterhin ein Witz. Seit dem Launch des ersten VW ID.3 hat sich das nicht geändert, die Volkswagen AG wollte da also nicht investieren. Mein Testwagen hatte zum Glück ein Head-up-Display, daher konnte ich größtenteils darauf verzichten. Apropos Head-up-Display, für mich hat sich diese Funktion zu einer Basis-Funktion entwickelt und ich würde das immer beim Kauf dazubuchen. Der Enyaq hat ein gutes Head-up-Display, damit war ich sehr zufrieden und auch das vermisse ich gerade beim Model Y.

Skoda Enyaq Coupe Rs Iv Heck

  • Der Enyaq bietet ein sehr großzügiges Platzangebot von 585 l und mit 570 l liegt die Coupé-Version nur leicht dahinter. Der Aufbau ist aber natürlich anders und durch das flach abfallende Heck wird es mit manchen Gegenständen schwieriger. Würde mir aber ausreichen und wir haben das dieses Mal auch mit einer Fahrt zum Wertstoffhof ausgereizt. Es ist viel Platz im Innenraum vorhanden und ich könnte mit 1,90 m auch noch gut hinter mir sitzen.
  • Die MEB-Modelle besitzen zwei Modi: Drive (D) und Brake (B). Im D-Modus gleitet euer Auto mehr wie ein Verbrenner, im B-Modus greift die Rekuperation und ohne Tätigung des Bremspedals wird euer Auto langsamer. Ich mag das bei einem Elektroauto und nutze immer einen B-Modus. Allerdings bleiben die MEB-Modelle weiterhin nicht stehen, was mich stört. Ich würde gerne an einer Ampel oder hinter einem Auto stehen bleiben, ohne die Bremse zu tätigen. Das nennt sich One Pedal Driving und funktioniert hier eher semi. Und bevor jemand kommt und sagt: Ich mag das nicht. Die meisten Hersteller, die das bis zum Stillstand anbieten, haben eine Option eingebaut, mit der man das deaktivieren kann. Als Fahrer will ich diese Wahl haben.

Skoda Enyaq Coupe Rs Iv Front

  • Gleiches Thema ist der Frunk. Es hat öfter geregnet in meinem Test und das Ladekabel lag an der öffentlichen Wallbox im Freien. Dann muss man das nasse und dreckige Ladekabel im Kofferraum unterbringen. Es gibt zwar ein Fach hinten, aber da kommt man nicht dran, wenn der Kofferraum beladen ist. Ein Frunk, also ein Kofferraum unter der Fronthaube, ist da eine gute Lösung bei Elektroautos, doch diesen hat die Volkswagen AG bis heute nicht bei den MEB-Modellen nachgereicht.
  • Was mir an Sportlichkeit gefehlt hat (der Enyaq liegt selbst im Sport-Modus viel zu komfortabel auf der Straße) macht er im Komfort-Modus wett. Es reißt sich wirklich sehr angenehm mit dem Enyaq. Er liegt ruhig auf der Straße, er ist gut isoliert und man kann sich auch bei 180 km/h noch angenehm unterhalten. Da ist dann übrigens auch Schluss, ich musste auf der Autobahn einem Polestar 2 und Tesla Model Y Platz machen, da sie schneller fahren können.

Skoda Enyaq Coupé RS iV: Mein Fazit

Im Kern ist der Skoda Enyaq Coupé RS iV ein VW ID.5 GTX, nur mit einem anderen Design. Wer sich also für die Technik interessiert und wissen will, ob das ein gutes Elektroauto ist, dem kann ich meinen Test zum VW ID.5 GTX ans Herz legen.

Man sollte nur bedenken, dass der Enyaq etwas langsamer lädt und schon bei 125 kW dicht macht, sonst sind sich die Modelle sehr ähnlich. Was ich aber manchmal auch etwas schade finde, denn man spürt den „Einheitsbrei“ der Volkswagen AG.

Es wäre doch schön, wenn sich die einzelnen Marken noch mehr abheben können und wenn die RS-Version von Skoda zum Beispiel mehr Power als ein Basis Model Y mitbringen würde. Der Enyaq sieht etwas sportlicher aus, als er es am Ende ist.

Skoda Enyaq Coupe Rs Iv Seite

Das ist ein gutes Auto, keine Frage, aber wir sind an einem Punkt angekommen, wo Tesla bei der Verarbeitung und Fahrdynamik (dazu bald mehr im Model Y Review) massiv aufgeholt hat. Es wäre daher Zeit für den nächsten Schritt bei den MEB-Modellen. Und damit sind vor allem die teuren Performance-Modelle gemeint.

Wir bewegen uns hier immerhin bei über 60.000 Euro und ein Polestar 2 für unter 60.000 Euro Startpreis bietet diese sportliche Dynamik. Alle Modelle haben ihre Vor- und Nachteile, da gibt es wahrlich keine objektiv bessere Wahl am Ende.

Doch wer Kunden von einem Tesla Model Y weglocken will, der sollte wissen, dass man dort deutlich mehr Power vorfindet und man am DC-Schnelllader auf der Langstrecke eine doppelt so hohe Peak-Leistung (250 vs. 125 kW) bekommt.

Skoda Logo Header

Es sind diese Punkte, die der MEB-Plattform noch fehlen und das wäre alles kein Problem … wenn die Spitzenmodelle mittlerweile nicht eben auch über 60.000 Euro kosten würden. Das ist Premium-Performance-Liga und die findet man hier nicht.

Die Grundlage als Auto wäre allerdings da, jetzt stellt sich für mich nur die Frage, ob die Volkswagen AG bereit ist, alte Denkmuster abzulegen. Der Skoda Enyaq Coupé RS iV ist ein tolles Auto, es gibt jedoch keine uneingeschränkte Kaufempfehlung.


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  1. René H. 🔅

    Mal abgesehen von der googlebaren Reichweite, bei E-Autos ist die (maximale) Motorleistung nicht Haupteinflussfaktor für den Verbrauch. Es gibt Fahrzeuge mit mehr als der dreifachen Motorleistung des Enyaq RS, die trotzdem weniger verbrauchen im Alltag.

  2. Hazz 🌀

    Hab ich es überlesen oder steht hier nichts über die Reichweite? Das ist doch so ziemlich das wichtigste bei einem E Auto. Sie sollten lieber weniger PS verbauen, kein Mensch braucht soviel. Letztendlich ist das auch ein extrem gefährlicher Trend bei E Autos.

    1. René H. 🔅

      Mal abgesehen von der googlebaren Reichweite, bei E-Autos ist die (maximale) Motorleistung nicht Haupteinflussfaktor für den Verbrauch. Es gibt Fahrzeuge mit mehr als der dreifachen Motorleistung des Enyaq RS, die trotzdem weniger verbrauchen im Alltag.

  3. Ticar ☀️

    Wenn ich Skoda Enyaq Coupé bei der Google Bilder suche eingebe, erhalte ich Bilder und Artikel mit einem Auto in der Optik vom Artikel 🤔

    1. Alfons 🏅

      Ist auch richtig wie im Beitrag. Persönliche sieht der auch nicht für mich nach nem coupe aus aber den nennt VW halt selber so, also was willst da machen

  4. Meiner Einer 👋

    du schreibst "Skoda Enyaq Coupé RS iV im Test", stellst aber Fotos einer Fließhecklimousine/ -SUV ein. Hast du kein Fotos vom Coupé? Oder nur Volkswagen Werbung und Volkswagen Werbetext abgeschrieben?

    1. Siggi 🍀

      ehm du weisst schon wie besagte Karre aussieht?
      das IST der Enyaq RS Coupe…

      1. Meiner Einer 👋

        es ist aber kein Coupe, nur weil VW es so nennt,

    2. Meinst du das wirklich ernst? Das Fahrzeug im Beitrag heißt so.

      1. Meiner Einer 👋

        ich meine es wirklich ernst, nur weil VW das Ding Coupe nennt, ist es nicht automatisch ein Coupe. Sonst sind ja ein Ford Mondeo Fließheck und ein Opel Insignia Fließheck jetzt auch Coupes. Alles nur Marketing Gelaber.
        ich sage es ja, der Schreiberling hat keine eigene Meinung und nur das VW Marketing angeschrieben.

        1. Das ist die Modellbezeichnung. Und es ist vollkommen egal, ob das für dich ein Coupé ist, das Auto wird so genannt.

          Wenn fas ein Problem für dich ist, dann hast du echt ganz andere Probleme im Leben.

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