Sonos steigt 2024 in eine ganz neue Produktkategorie ein und erweitert das Lineup mit einem Kopfhörer, dem Sonos Ace. Gut möglich, dass noch weitere Modelle in Zukunft folgen, aber wir schauen uns heute zunächst dieses erste Modell an.
Ich habe den Sonos Ace seit über einer Woche auf den Ohren und auch daheim aktiv genutzt, was sich derzeit sogar anbietet, da ich eigentlich nicht gerne mit Over-Ear-Kopfhörer arbeite, mit einem Säugling ist das aber ab und zu hilfreich.
Der Sonos Ace wurde Ende Mai vorgestellt und ist ab dem 5. Juni für 499 Euro in Deutschland erhältlich. Ihr könnt den Kopfhörer in Schwarz oder Weiß kaufen, ich habe mir die dunkle Version angeschaut. Mehr Details gibt es direkt bei Sonos.
Video: Sonos Ace im Test
Sonos Ace: Meine 10 Stichpunkte
- Der Sonos Ace kommt in einer gewohnt schönen und cleanen Verpackung daher und man verzichtet dabei auf Plastik. Selbst das Case, welches einen guten und hochwertigen Eindruck macht, ist mit einer Art Stoff umhüllt. Es fühlt sich alles sehr weich und hochwertig an, gefällt mir.
- Dieser Eindruck zieht sich beim Kopfhörer selbst fort, denn er ist zwar ebenfalls hochwertig, aber Sonos setzt dabei auf viel Plastik. Das hat man aber gut umgesetzt und das Design wirkt minimalistisch und zeitlos. Die Bügel kann man stufenlos einstellen, die Tasten haben einen guten Druckpunkt und der Tragekomfort ist trotz 312 g echt gut, damit habe ich nicht gerechnet, da Sony und Co. eine Ecke leichter sind. Er trägt sich jedenfalls viel angenehmer als die AirPods Max von Apple, die bei mir raus (da zu schwer) sind. Und man kann die Ohrpolster tauschen, falls sie mal abgenutzt sind, dann gibt es für 49 Euro den passenden Ersatz bei Sonos. Eine Sache kann aber auch Sonos nicht verhindern: Bei höheren Temperaturen schwitzt man etwas unter dem Ohrpolster, aber da bewegt man sich in meinen Augen im Mittelfeld, es geht schlechter und es geht besser. Die einzige Sache, die es hier nicht gibt, die aber einige Modelle bieten: Man kann den Sonos Ace nicht falten.
- An dieser Stelle möchte ich die physischen Tasten hervorheben, die für mich ein großer Mehrwert sind, da viele Marken mittlerweile auf Touch setzen, was ich bei einem Kopfhörer gar nicht mag. Auch der Slider ist angenehm zu bedienen, mit dem man zum Beispiel pausiert oder die Lautstärke ändert.
- Entscheidend ist am Ende natürlich immer der Sound und da hat mich der Sonos Ace abgeholt und überzeugt. Die Höhen sind sehr klar, die Mitten überzeugen und auch der Bass macht einen guten Eindruck. Wobei man auch sagen muss, dass er nicht extrem „drückt“, ich habe den Bass im Equalizer daher sogar auf die maximale Stufe gestellt (damit finde ich ihn gut). Dinge wie Dolby Atmos oder Spatial Audio sind hier natürlich mit dabei.
- Und natürlich darf auch ANC im Jahr 2024 in dieser Preisklasse nicht fehlen, da stellt sich aber immer die Frage, wie gut es ist. Ich würde sagen sehr gut, denn die Umgebungsgeräusche wurden hier trotz Baby und Baustelle direkt vor dem Haus sehr gut abgeschirmt und das auch ohne einen unangenehmen „Ton“, wie ihn manche ANC-Kopfhörer haben. Es ist einfach nur gutes und starkes ANC und für mich spielt Sonos hier ganz oben mit. Ich nutze sonst übrigens die Bose 700 und da muss sich Sonos nicht verstecken.
- Einen Transparenzmodus gibt es natürlich auch, wobei ich sagen muss, dass ich das nicht wirklich oft nutze. Reicht aus, die AirPods können es vielleicht noch einen Hauch besser, aber ich aktiviere sowas bei solchen Kopfhörern maximal 1-2 Minuten, wenn ich mich kurz unterhalten möchte und da reicht mir das hier vollkommen aus. Bei intensiveren Gesprächen nehme ich den Kopfhörer dann lieber kurz ab und da pausiert dieser übrigens automatisch und startet dann wieder, wenn man ihn aufsetzt.
- Mein Fazit bei der Sprachqualität fällt übrigens ähnlich aus, denn ich telefoniere nicht viel mit Over-Ear-Kopfhörern, aber die 3-4 Telefonate waren gut und für mich vollkommen ausreichend. Meine Frau bestätigte auch, dass man mich gut und klar versteht.
- Beim Ökosystem wirbt Sonos damit, dass der Ace perfekt für das Heimkino geeignet ist. Mit einer Sonos Arc kann man den Sound zum Beispiel direkt an den Sonos Ace schicken, in Zukunft geht das auch mit anderen Soundbars der Marke. Doch eine Sache fehlt hier komischerweise…
- … und das ist WLAN, womit ich gerechnet hätte. Wenn ich das richtig verstanden habe, nutzt man für die Kino-Option sogar WLAN-Streaming, aber das geht nicht nativ. Lossless Audio gibt es daher nur bei Android mit aptX von Qualcomm, bei iOS fehlt das (man kann dafür eines der zwei beigelegten Kabel nutzen). Bei Android fehlt derzeit übrigens die Heimkino-Funktion, diese soll aber noch kommen.
- Die Akkulaufzeit liegt laut Sonos bei 30 Stunden mit ANC und das dürfte in etwa hinkommen, die 25 Stunden sollte man auf jeden Fall knacken, so genau habe ich das nicht gemessen, weil mir alles über 20 Stunden locker ausreicht. Geladen wird über USB C (es gibt auch nur diesen Port, keinen 3,5 mm-Anschluss) und in 3 Minuten kann man genug Akku für 3 Stunden Laufzeit bekommen, so Sonos.
Sonos Ace: Mein Fazit
Es ist ein guter Einstand für das laut Sonos am meisten nachgefragte Produkt der letzten Jahre. Guter Sound, ordentliches ANC, echt tolles Design, angenehmer Tragekomfort, physische Tasten, ich bin hier wirklich sehr zufrieden. Es ist einer der besten Over-Ear-Kopfhörer, die ich bisher getestet habe, das gefällt mir sehr gut.
Doch es ist für mich bisher auch eher ein „normaler“ Over-Ear-Kopfhörer, denn das mit dem Heimkino ist ganz nett, aber nicht der große Ökosystem-Gamechanger. Es ist eine gute Idee, aber reicht das, um Kunden abzuholen? Vor allem, wenn das sehr gute Konkurrenzprodukt von Sony mittlerweile sogar 200 Euro weniger kostet?
Als Kopfhörer würde ich den Sonos Ace wärmsten empfehlen, beim Preis müsst ihr wissen, ob euch die Dinge abholen, welche die Konkurrenz nicht bietet. Ich habe beim Ökosystem von Sonos aber vielleicht noch etwas mehr erwartet. Aber wer weiß, direkt nach dem Einrichten kam ein Update, vielleicht optimiert man das ja.
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