Ubisoft gab mir vor ein paar Tagen die Möglichkeit, dass ich mir Star Wars Outlaws vor Marktstart auf der PlayStation 5 von Sony anschauen konnte. Ich spiele es seit einigen Tagen daheim und habe die ersten Stunden in der Open World verbracht.
Wie lautet mein erster Eindruck? Gut. Solide. Es ist, wie erwartet, nicht der große Geheimtipp für ein Spiel des Jahres, aber ich hatte bisher mehr Spaß als erwartet.
Die Story ist gut inszeniert, die Welten sind teilweise liebevoll gestaltet und man kann dank der Musik sehr gut die Atmosphäre von Star Wars vermitteln und in den ersten Stunden macht es Spaß, die erste Welt und später Planeten zu erforschen.
Grafisch ist das Spiel eher auf dem Level der PlayStation 4 unterwegs, aber es läuft bei mir im Performance-Modus gut und flüssig und ich hatte keine Bugs. Außerdem hat man den DualSense-Controller beim haptischen Feedback sehr gut integriert.
Was mir bisher durchaus gut gefällt, ist die Art und Weise, wie die Geschichte in Star Wars Outlaws erzählt wird. Klar, das ist nicht das Level von Naughty Dog mit einem The Last of Us, aber es ist alles schön animiert, es wurde übersetzt und es ist definitiv ein besseres Level, als man es von den Assassin’s Creed-Teilen kennt.
Gut möglich, dass Outlaws gegen Ende noch eine richtig tiefgründige Geschichte enthüllt, bisher ist das aber eine unterhaltsame Standard-Action-Story, die ganz nett erzählt wird und nicht zu sehr in die Tiefe geht. Wie auch das Gameplay.
Die Missionen spielen sich irgendwann doch recht ähnlich, es ist eine Mischung aus schießen und schleichen. Wobei ich festgestellt habe, dass das Schleichen nicht so sehr belohnt wird und oft viel Zeit kostet, man kann sich meistens einfach den Weg „freiballern“ und das ist bei normaler Schwierigkeit auch nicht anspruchsvoll.
Hier und da gibt es ein paar Elemente, die mich vor allem an ein Tomb Raider oder Uncharted erinnert haben, denn man springt und klettert öfter mal. Wer aber denkt, dass er die Welt komplett frei erforschen kann, den muss ich enttäuschen, denn es gibt kein freies klettern. Manchmal bleibt man selbst bei kleinen Steinen hängen.
Allgemein muss man dem Spiel ein paar Logik-Fehler verzeihen, denn es wirkt ein bisschen absurd, wenn die Hauptprotagonistin Kay einen großen Sturmtruppler nach dem anderen einfach so mit einem Schlag ausschaltet, das passt oft nicht.
Und auch als Gesetzloser (Outlaw) wird man in der Unterwelt oft viel zu freundlich begrüßt oder aus verbotenen Gebieten gebeten, ohne echte Konsequenzen. Und einen „GTA-Part“, bei dem man beispielsweise Fahrzeuge klauen kann, fehlt auch.
Es gibt ein paar NPCs in der Welt, die der kleine und wirklich putzig umgesetzte Nix als Nebencharakter beklauen kann, aber das hält sich in Grenzen. Wie auch die Interaktion. Da geht man in eine volle Stadt und volle Bar und am Ende gibt es nur wenige Möglichkeiten, wie man mit Charakteren vor Ort direkt interagieren kann.
Damit wirkt das Spiel zunächst sehr voll und belebt, aber nach einer Weile rennt man immer von A nach B, denn die Welt selbst „lebt“ dann doch nicht so richtig.
Star Wars Outlaws unterhält mich gut
Klingt negativ? Ja, aber irgendwie macht das dennoch Spaß. Outlaws schafft eine Sache wirklich gut, und das ist das Flair von Star Wars. Die Welt, die Musik, die Geräusche der Blaster, endlich mal kein Jedi zu sein, das hält mich mehr bei Laune, als ich im Vorfeld dachte. Man muss die Schwächen kennen, dann ist es okay.
Star Wars Outlaws fühlt sich bisher auch nicht wie ein Assassin’s Creed mit Star Wars-Optik an, es ist anders. Und das finde ich auch gut, denn wir bekommen in ein paar Wochen ein neues Assassin’s Creed. Wer aber das Level von Uncharted bei den Schieß- und Kletterpassagen erwartet, der könnte etwas enttäuscht sein.
Die Umsetzung von Star Wars Outlaws ist wesentlich simpler, was für einige aber auch ein Pluspunkt sein könnte. Ich kann euch noch nicht sagen, ob Ubisoft diesen Spaß bis zum Ende halten kann, denn hier und da lässt man Aufträge in der Welt liegen, da sie alle ähnlich sind, aber mir fehlte bisher leider die Zeit zum Beenden.
Kann ich Star Wars Outlaws empfehlen? Ja, wenn man weiß, was man bekommt und keine zu hohen Erwartungen hat. Es ist auch kein Reinfall bisher, ganz im Gegenteil, vor allem als Star Wars-Fan der alten Filme unterhält es mich sehr gut.
Es gibt in der Welt auch mehrere Syndikate und man kann hier und da etwas Taktik einbringen (wobei es sich am Ende auch dann oft mit „durchballern“ lösen lässt).
Der Preis von 80 Euro für die normale Version ist aber vielleicht für viele derzeit ein Argument gegen Star Wars Outlaws. Es ist zwar in meinen Augen ein vollwertiges AAA-Spiel, aber auch so ein Spiel, welches man sicher kurz vor Weihnachten als finale Version (mit dem Inhalt der Gold Edition) für um die 50 Euro kaufen kann.
Hinweis: Ich habe die Gold Edition gespielt, bei dieser folgen noch zwei DLCs und es gibt eine exklusive Mission (Jabbas Schachzug). Die Ultimate Edition bringt noch optische Extras mit, diese ist dann übrigens auch in Ubisoft+ (ab Tag 1) enthalten.
Mit einem PC oder einer Xbox kann man Outlaws also theoretisch für 17,99 Euro im Monat spielen und wer es zügig angeht, dem dürfte ein Monat dafür ausreichen.
Müsste ich eine vorläufige Punktzahl vergeben, dann wären das 7,5 Punkte (von 10) und ich kann mir gut vorstellen, dass sich Star Wars Outlaws bei 75 bei Metacritic einpendeln wird. Einige werden Kritikpunkte härter abstrafen und 70 oder weniger Punkte vergeben und andere stört es nicht, es wird auch 80er-Wertungen geben.
Das zeigt, wie subjektiv ein Test für ein Spiel ist, vielleicht konnte euch dieser erste Eindruck ein bisschen weiterhelfen. Hier gibt es noch etwas Gameplay für euch:
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