Telefónica o2: Frequenzspektrum in der Übersicht

Mobilfunk Sendemast

Telefónica ist der nach Anzahl der Mobilfunkteilnehmer zweitgrößte Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland. Das Unternehmen, welches hierzulande vorrangig unter der Marke o2 auftritt, versorgt seine Kunden derzeit mit 2G (GSM), 3G (UMTS) und 4G (LTE) Mobilfunktechnik.

Wie bereits berichtet, möchte Telefónica im Jahr 2020 in ersten Regionen ein 5G-Netz ausbauen. Das 3G-Netz soll jedoch bis Ende 2022 abgeschaltet werden.

Telefónica verfügt, wie auch die Konkurrenten Vodafone und Telekom, über eine breite Ausstattung an Frequenzspektrum. Diese Funklizenzen sind wichtig, um eine gute Netzabdeckung einerseits und eine starke Netzkapazität andererseits bereitstellen zu können.

Telefónica: Frequenzverteilung im Vergleich

Die nachfolgende Tabelle (PDF-Download) zeigt das den vier in Deutschland tätigen Mobilfunknetzbetreibern zur Verfügung stehende Funkspektrum.

Telefónica hat in den für die Flächenversorgung wichtigen Bändern um 700, 800 und 900 MHz in etwa genau so viel Spektrum wie Telekom und Vodafone. Im Bereich um 1.500 MHz (Band 32) besitzt Telefónica gar kein Spektrum, dieser zusätzliche Downlink-Bereich ist aber auch bei Telekom und Vodafone noch nicht in Benutzung.

Schmerzhaft wird es für den Anbieter ab dem Jahr 2026, denn ab dann muss Telefónica die Hälfte des Funkspektrums im wichtigen Bereich um 2.100 MHz abgeben. Der Neueinsteiger 1&1 Drillisch hat diese Lizenzen im Jahr 2019 ersteigert. o2-Kunden werden vermutlich dennoch wenig davon merken, denn bis 2026 dürfte Telefónica dank 5G bereits ausreichend zusätzliche Kapazität zur Verfügung stehen.

Telefonica O2 Frequenzen

Mobilfunkfrequenzen in Deutschland (Stand Dezember 2019). PDF-Download.

2G: Fallback für Sprachdienste und SMS

Das 2G-Netz dürfte das Netz sein, mit dem Telefónica in Deutschland die beste Netzverfügbarkeit erreicht. Für Telefonie und SMS ist das Netz gut geeignet, auch wenn Sprachqualität und Rufaufbauzeiten im 4G-Netz dank VoLTE deutlich besser sind.

Zur Datennutzung ist das 2G-Netz nicht gut geeignet, auch wenn o2-Kunden schon seit vielen Jahren den Datenbeschleuniger EDGE nutzen können. Für das 2G-Netz verwendet Telefónica den Frequenzbereich um 900 MHz.

3G: Ein Ende ist absehbar

Das 3G-Netz von Telefónica arbeitet auf Band 1 (um 2.100 MHz) und ist von der Abschaltung bedroht. Da immer weniger o2-Kunden das 3G-Netz nutzen, verwendet der Anbieter das Spektrum zunehmend für das 4G-Netz, da es dort effizienter eingesetzt werden kann.

Für die verbleibenden Kunden ohne LTE-fähiges Endgerät bedeutet das: Die Kapazität im 3G-Netz sinkt und mit ihr folglich auch die Geschwindigkeiten. Und ab Ende 2022 ist dann voraussichtlich gar kein Empfang mehr möglich.

4G: Das Basis-Netz für Daten

Das LTE-Netz (4G) ist das wichtigste Mobilfunknetz für Telefónica o2. Bandbreiten von 200 MBit/s und mehr sind je nach Auslastung problemlos möglich. Dazu verwendet der Anbieter aktuell Frequenzspektrum im Bereich um 800, 1800, 2100 und 2600 MHz. Vereinzelt sind auch schon Sender im Bereich um 700 MHz aktiviert worden.

Die höchsten Geschwindigkeiten kann man mit einem aktuellen Endgerät erreichen, welches 4CA unterstützt, also die vierfache Kanalbündelung („Carrier Aggregation“). Telefónica setzt Carrier Aggregation mittlerweile an sehr vielen Standorten ein. Nicht an jedem LTE-Standort sind aber auch immer alle LTE Frequenzbereiche aktiviert.

Mobilfunkantennen

5G: Zusätzliche Kapazität

Ab 2020 möchte Telefónica den o2-Kunden schrittweise in ersten Städten ein 5G-Netz zur Verfügung stellen. Dieses wird voraussichtlich im Frequenzbereich um 3,6 GHz (Band n78) arbeiten, so wie es zum Start auch bei Telekom und Vodafone der Fall ist.

Eine gute Reichweite darf man bei diesem Spektrum nicht erwarten, dafür kann Telefónica dank 70 MHz Bandbreite die verfügbare Netzkapazität deutlich erhöhen. Für Kunden mit 5G-fähigem Endgerät sowie passendem Tarif bedeutet das in Zukunft Datenraten im Gigabit-Bereich.

Grundsätzliches zum o2-Netz

Das Netz von Telefónica gilt in Deutschland immer noch als das schlechteste Handynetz. Auch der kürzlich veröffentlichte Connect Netztest 2020 hat das wieder gezeigt. Dennoch gibt es natürlich regional sehr große Unterschiede, sodass das o2-Netz für viele dennoch eine sehr gute Wahl sein kann.

Es ist durchaus sinnvoll, ein aktuelles Endgerät im o2-Netz zu verwenden. Mit modernen Technologien wie Carrier Aggregation, 4×4 MIMO Antennen-Technik oder 256QAM kann man einiges aus dem Netz herausholen. Auch 5G-Unterstützung kann spätestens ab 2020 nicht schaden, denn 5G wird zusätzliche Kapazität ins o2-Netz bringen, die an einigen Standorten schon heute dringend benötigt wird.


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