Tineco Floor One S7 Pro: Premium-Wischsauger im Langzeittest

Tineco Floor One S7 Pro Header 2

Seit Anfang des Jahres ist der Tineco Floor One S7 Pro in Deutschland erhältlich. Der Nass- und Trockensauger siedelt sich im Premium-Segment an und verspricht eine mühelose Reinigung des Bodens.

Ich konnte den Akkuwischsauger über mehrere Wochen für euch testen. In diesem Testbericht erfahrt ihr, ob er wirklich sein Geld wert ist und ihr ab sofort nur noch ein Gerät für die Bodenreinigung benötigt.

Einfache Einrichtung

Tineco Floor One S7 Pro Aufbau

Der Tineco Floor One S7 Pro kommt in einem großen Paket bei euch an. Neben einigen Ersatzteilen und dem passenden Reiniger sind nur wenige weitere Teile enthalten. Habt ihr diese zusammengesteckt und die Ladestation an den Strom angeschlossen, kann es prinzipiell sofort losgehen.

Beim ersten Einschalten begrüßt euch der Tineco Floor One S7 Pro mit einem Einrichtungsassistenten, der die verschiedenen Saugmodi und Optionen vorstellt. Sämtliche Erklärungen werden mit einer Sprachausgabe, auf Wunsch auch in Deutsch, und Videos begleitet. Somit vergehen bloß 5-10 Minuten, bis ihr den Sauger aufgebaut und vollständig verstanden habt.

Tineco Floor One S7 Pro Front

Optisch macht der Tineco Floor One S7 Pro einen hochwertigen Eindruck. Der Schutzwassertank in, nicht allzu natürlicher, Holzoptik lässt ihn bullig und robust wirken. Die Verarbeitung ist zudem exzellent, obwohl die Materialien unter Umständen etwas anderes erwarten lassen würden. Denn abgesehen vom Metallrohr besteht so gut wie die gesamte Konstruktion aus Kunststoff. Das hat aber auch seinen Grund. Denn selbst mit leerem Wassertank bringt der Tineco Floor One S7 Pro bereits ca. 5 Kilogramm auf die Waage. Noch mehr Metall hätte dem Bedienkomfort also definitiv nicht gutgetan.

Exzellente Bedienung

Tineco Floor One S7 Pro Display 3

Tineco hat hier allerdings mitgedacht und dem Floor One S7 Pro ein hervorragendes Selbstantriebssystem spendiert. Die beiden Rollen an der Unterseite unterstützen sowohl bei der Vor- als auch Rückwärtsbewegung, sodass die Führung sehr leichtgängig gelingt. Dazu trägt auch der angenehme Griff seinen Teil bei. Er lässt sich zwar nicht verstellen, dürfte sich in ca. 110 cm Höhe aber auch noch für größere Personen eignen.

In der Ladestation hat der Sauger einen festen Stand, da Fuß und Stange in einem gewissen Winkel arretieren. Dieser wird beim Saugen natürlich nie versehentlich erreicht. Möchtet ihr die Reinigung allerdings kurz unterbrechen, reicht es aus, den Winkel zu forcieren. Dann steht der Sauger fest überall in der Wohnung und wechselt für kurze Zeit in einen Ruhemodus.

Während der Reinigung informiert euch der Tineco Floor One S7 Pro auf seinem 3,6 Zoll großen Display über den aktuellen Saugmodus und einige weitere Details. Angebracht ist das Panel auf der Oberseite des Korpus, sodass ihr es ständig im Blick habt. Die gesamte Bildwiedergabe ist dabei wirklich hell und scharf – in einem Wischsauger hätte ich ein solch gutes Display auf jeden Fall nicht erwartet!

Tineco Floor One S7 Pro Griff

Für den Wechsel zwischen den Programmen und die Navigation durchs Menü sind am Griff des Saugers mehrere Knöpfe angebracht, Sie sind stets einfach mit dem Daumen zu erreichen und Eingaben werden sofort umgesetzt sowie von einer Sprachausgabe bestätigt. Letzteres ist anfangs ganz praktisch, ging mir nach einiger Zeit dann aber doch auf die Nerven. Ein Glück kann die Funktion in den Einstellungen vollständig deaktiviert werden.

Für den Tineco Floor One S7 Pro steht übrigens auch eine App in den gängigen Stores zum Download bereit. Sie wird für die Einrichtung nicht zwangsweise benötigt, verbindet sich aber per WLAN mit dem Sauger und bietet einen groben Überblick über dessen Status. Mögliche Konfigurationen beschränken sich auf die Saugleistung und Wassermenge in den verschiedenen Modi. Außerdem kann eine wöchentliche Push-Benachrichtigung eingestellt werden, um den Wohnungsputz nicht zu vergessen.

Alles in allem ist der Tineco Floor One S7 Pro wirklich einfach zu bedienen. Dank des guten Einrichtungsassistenten dürften auch technisch wenig versierte Menschen den Sauger schnell verstehen und ihren Spaß mit ihm haben. Das Selbstantriebssystem macht die Reinigung erstaunlich leichtgängig. Bloß die App erscheint mit ihrem geringen Funktionsumfang etwas unnötig zu sein.

Saubere Reinigungsleistung

Tineco Floor One S7 Pro Schmutz

Am wichtigsten ist bei einem Wischsauger wie dem Tineco Floor One S7 Pro aber selbstverständlich die Reinigungsleistung. Schafft man sich ein solch teures Produkt an, soll dieses schließlich zuverlässig reinigen und einem, im besten Fall, auch noch Zeit sparen.

Letzteres gelingt bei Wischsaugern dadurch, dass Saug- und Wischvorgang in einem stattfindet. Die Bürste auf der Unterseite wird mit dem mit Reinigungslösung versetzen Frischwasser getränkt und rotiert anschließend über den Boden, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Das Wasser auf dem Boden sowie etwaiger Staub werden anschließend abgesaugt und landen gemeinsam im Schmutzwasserbehälter.

Tineco Floor One S7 Pro Ultra Modus.jpg

Die vorbereitende Elektrolyse für den Ultra-Modus

Für die Reinigung bietet der Tineco Floor One S7 Pro mehrere Modi zur Auswahl. Im Auto-Modus soll er mithilfe von Sensoren den Verschmutzungsgrad erkennen und Saugleistung sowie Wasserfluss basierend darauf selbstständig steuern. Des Weiteren existieren noch ein separater Saugmodus, der Max–Modi mit besonders hoher Leistung und ein Ultra-Modus, bei dem das Wasser zuvor elektrolysiert wird, um ein besseres Reinigungsergebnis zu erzielen.

Im Alltag vertraute ich meist auf den Auto-Modus und konnte generell sehr gute Ergebnisse beobachten. Selbst stark klebende Verschmutzungen wurden gut entfernt – wobei es manchmal nötig war, mehrfach über die Stelle zu fahren. Staub wurde in normalen Haushaltsmengen ebenfalls gut aufgenommen. Allerdings sollte man beachten, dass dieser mit der nassen Rolle in Kontakt kommt und, in besonders dreckigen Ecken, somit manchmal größere nasse Flusen entstehen, die noch einmal separat aufgenommen werden müssen.

Tineco Floor One S7 Pro Reinigung 2

Der Tineco Floor One S7 Pro ist allerdings auch nicht ganz ohne Fehler. So ist die Reinigung von dreckigen Fugen in einem Fliesenboden bauartbedingt nicht möglich, da die Rolle nicht tief genug hineinreicht. Auch für Teppiche eignet er sich leider nicht wirklich – insbesondere dann, wenn sie etwas höher sind. Zudem kommt man mit dem Wischsauger, wie mit vielen anderen auch, leider nicht unter Möbel wie die Couch oder Schränke, sodass hier gegebenenfalls noch einmal eine separate Reinigung erforderlich bleibt.

Positiv hervorzuheben ist, auch im Vergleich mit der Konkurrenz, die Reinigungsleistung an den Kanten. Der Tineco Floor One S7 Pro kommt beinahe bis an die Fußleiste, sodass keine dreckigen Ränder im Raum verbleiben. Ebenfalls stark: Da er das Schmutzwasser direkt wieder aufnimmt, kann der Boden sofort wieder betreten werden, ohne dass störende Fußabdrücke entstehen.

Insgesamt bietet der Tineco Floor One S7 Pro eine wirklich überzeugende Reinigungsleistung mit den gewohnter Problemen eines Wischsaugers. In vielen Haushalten dürfte er aber dennoch zwei Arbeitsschritte in einem erledigen und somit durchaus Zeit sparen.

Lange Akkulaufzeit

Tineco Floor One S7 Pro Display 1

Tineco verspricht für den Floor One S7 Pro eine Akkulaufzeit von bis zu 40 Minuten. Dass das nicht zu viel versprochen ist, konnte ich in der Praxis erleben. Nach jedem Reinigungsvorgang meiner ca. 60 Quadratmeter großen Wohnung waren noch ca. 80 Prozent Restladung verfügbar. Rechnet man das einmal hoch und berücksichtigt, dass einige Flächen wie Küchenzeile und Co. bedeckt sind, dürfte eine Ladung somit selbst für größere Häuser ausreichen.

Aufgeladen wird der Floor One S7 Pro auf der mitgelieferten Ladestation aus Kunststoff. Hierbei lässt er sich allerdings viel Zeit. Ist er einmal komplett entladen, dauert es bis zu 4 Stunden, um wieder 100 Prozent Akkukapazität zu erreichen. Im Alltag ist das allerdings eigentlich kein Problem, solange eine Ladung für die komplette zu reinigende Fläche ausreicht.

Und sonst noch?

Tineco Floor One S7 Pro Selbstreinigung

  • Nach der Reinigung bittet der Tineco Floor One S7 Pro darum, eines der beiden Selbstreinigungsprogramme zu starten. Diese dauern zwischen 2 und 6 Minuten und sind deutlich lauter als die eigentlich recht angenehme Betriebslautstärke. Hier sollte man, beispielsweise am Abend, definitiv Acht auf die Nachbarn geben. Eine Erinnerung zum Leeren des Schmutzwasserbehälters beendet anschließend den Reinigungsvorgang.
  • An der Vorderseite des Tineco Floor One S7 Pro befindet sich eine Lichtleiste, die das Aufspüren von Schmutz erleichtert.
  • Der Frischwassertank des Tineco Floor One S7 Pro fasst 0,85 Liter Waaser. Solltet ihr wirklich die 40 Minuten Laufzeit ausnutzen, kann es vorkommen, dass ihr den Behälter während der Reinigung noch einmal nachfüllen müsst.
  • Im Lieferumfang des Tineco Floor One S7 Pro sind 500ml des hauseigenen Bodenreinigers enthalten. Pro Wischvorgang reicht, wenn überhaupt benötigt, eine Kappe des Reinigers aus, sodass dieser recht lange hält. In der Neuanschaffung kostet 1 Liter knapp über 20 Euro.
  • Abgesehen davon liegen dem Sauger auch noch eine Ersatzbürstenwalze und eine kleine Reinigungsbürste bei.

Fazit

Tineco Floor One S7 Pro Station

Tineco ist mit dem Floor One S7 Pro ein tolles Gesamtpaket gelungen. Der Wischsauger beeindruckt mit einer sehr guten Reinigungsleistung, ist einfach zu bedienen und toll verarbeitet. Auch die Akkulaufzeit ist stark und reicht selbst für große Wohnungen und Häuser aus.

Die wenigen Kritikpunkte, die mir im Laufe der wochenlangen Testzeit auffielen, beziehen sich nicht einmal auf das Produkt selbst, sondern gelten prinzipiell für die gesamte Produktkategorie. So nimmt ein Wischsauger einem zwar viel Arbeit ab und spart Zeit – einen echten Staubsauger kann man sich aber nur in bestimmten Fällen sparen. Habt ihr beispielsweise wenig Hartböden oder viele Möbel, unter denen ihr reinigen wollt, reicht euch einzig und allein ein solches Produkt nicht aus.

Was bedeutet das am Ende für den Tineco Floor One S7 Pro? Bei ihm handelt es sich Stand jetzt vermutlich um den besten Wischsauger am Markt – dafür verlangt der Hersteller aber auch einen wirklich hohen Preis. Das Investment von 799 Euro ist vermutlich nur in sehr wenigen Fällen vernünftig – was aber beinahe immer für Premium-Produkte gilt.

Demnach: Wollt ihr das Beste vom Besten, ist der Tineco Floor One S7 Pro genau der richtige Wischsauger für euch. Möchtet ihr euch aber einfach nur Zeit beim Hausputz sparen und „vernünftig“ bleiben, tut es sicherlich auch ein günstigeres Modell. Abstriche müsst ihr dann beispielsweise bei der Kantenreiningung und dem Selbstantriebssystem machen.

Wertung des Autors

Niklas Jutzler bewertet Tineco Floor One S7 Pro mit 4.4 von 5 Punkten.

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  1. Ricardo ☀️

    Ich hatte auch einen Tineco Wischsauger. Er hat bestens gereinigt und war sehr überzeugend. Trotzdem habe ich ihn durch einen Osotek Wischsauger ersetzt.

    Diesen kann man sogar flach auf den Boden legen und kommt perfekt unter Möbel ran.

    Was aber alle gemeinsam haben, sind fest verbaute Akkus. Da müssen alle Hersteller noch nachbessern.

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