Verarbeitete Eindrücke – Googles mobile Weihnachtsoffensive

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Das war schon eine ganze Latte an Sachen die gestern auf uns eingeströmt sind. Zuerst ein neues SDK, dann das Google Nexus S, dann das Update und wieder zurück auf kein Update für das Nexus One und zu guter Letzt noch Honeycomb auf einem Motorola-Tablet. Puh! Gehen wir der Reihe nach vor und beginnen beim neuen Entwickler Sandkasten, dem SDK für Android 2.3.

Entwickler-Plattform

Das SDK ist sozusagen die Entwickler-Plattform für die jeweilige Android-Version. Wer sich ein wenig damit auskennt, der kann sich dort mal den Emulator booten und somit ein virtuelles Android 2.3-Gerät bereits vorab testen.

Doch was ist neu an der Version? Hier eine kurze Feature-Übersicht:

  • Unterstützung für SIP-basiertes VoIP-Telefonie
  • Unterstützung für den NFC-Chip vom Nexus S
  • Unterstützung für den Gyroskop-Sensor vom Nexus S
  • Unterstützung für mehrere Kameras
  • Unterstützung für Audio-Effekt-Mixer
  • Neuer Download Manager
  • Neue UI-Funktionen
  • Unterstützung für große Bildschirme/Auflösungen
  • Unterstützung für weitere OpenGL ES 2.0 Funktionen
  • Ein neuer Location Manager
  • Ein neuer Speicher-Manager
  • Ein neuer Telefon-Manger
  • Neue Runtimes, Permissions, APIs und weitere Verbesserungen

Das SDK zeigt also, wohin die Reise mit Android in der nächsten Version geht und mir gefällt was ich bisher sehe. Klar, mir wäre eine bessere Exchange-Integration und so manch anderes lieber gewesen, aber dass die neuen Devices zum Beispiel schon den Matroska-Codec beherrschen ist doch fein. Ich bin soweit also zufrieden damit.

Google Nexus S

Das Nächste was gestern auf uns eingeschlagen ist und zwar wie eine Bombe, ist das Google Nexus S, also ein Pendant zum Samsung Galaxy S und der designierte Nachfolger zum Google Nexus One. Der erhofften Paukenschlag von Google mit dem neuen Device blieb allerdings aus.

In den sozialen Netzwerken überschlagen sich die Meinungen der enttäuschten User, denn man war von gigantischen Neuerungen ausgegangen. Dual-Core Prozessoren, „Retina-Display“ als vernichtende Bildschirmtechnologie und Power-Akkus waren nur ein paar der Features, die es von Google und Samsung eben nicht zu sehen gab. Aber in meinen Augen hat Samsung eigentlich genau das abgeliefert, was ich mir gewünscht habe.

Ein Super-Amoled Gerät im ca. 4 Zoll-Format, mit einem von Werk aus aufgesperrtem Google Android OS.  Ein halbwegs anständiger Akku und ein bisschen mehr internen Speicher als beim Nexus One hatte ich mir auch erhofft. Dazu sollte das Device eben schön leicht sein, wie das SGS und – tadaaaa! Da ist es, das Google Nexus S. Ich bin auch hier recht zufrieden, denn alle Fehler die das Samsung Galaxy S hatte, wird das Nexus S nicht lange haben, wenn es sie überhaupt hat. Denn mit dem offenen System ist der Weg frei für Modifikationen, Code-Optimierung und Custom-Firmwares.

Ob ich nun eine Front-Kamera brauche oder nicht, sei mal dahin gestellt. Aber mit einem Gyroskop lässt sich sicher was anfangen. Sicherlich verstehe ich den Unmut der Nexus-Fans, ein richtiger Paukenschlag mit Dual-Core wäre schon eine feine Sache gewesen, aber ob man diesen dann auch hätte zahlen können ist eher fraglich. Ein Top-Bolide, mit einem Hummingbird und eigener GPU für einen Preis um die 420€ ist doch völlig in Ordnung. Leider wird sich der Preis in Europa nicht halten lassen.

Zu unseren Kollegen von Engadget, dem Hype um das Gingerbread-Update für das Nexus One sage ich jetzt ausdrücklich wenig, denn wir sind ja auch darauf heringefallen. :) Aber Google versprach ein zeitnahes Update und das soll mir genügen. Wer hat nicht damit gerechnet das erst das Nexus S gepusht wird und dann gleich auf ältere Geräte das 2.3-Update kommt?

Android Honeycomb

Zu guter Letzt, kam dann im Laufe der Nacht noch die Vorstellung von Android Honeycomb, einer speziellen Android-Version für Tablets. Gezeigt wurde das Ganze auf einem Tablet von Motorola, mit Dual-Core Prozessor und einem BlackBerry Playbook-ähnlichem Format. Allerdings hält sich meine Begeisterung bisher arg in Grenzen. Das Tablet an sich sieht schick aus und mit einem Dual-Core kann ich etwas anfangen. Die gezeigte Version von Android, mit dem Codenamen „Honeycomb“ schaut allerdings noch sehr unfertig aus und wie in diversen Videos zu sehen war, ruckelt die Bedienung und die Apps noch sehr.

Somit bleibt anzunehmen, dass es wohl noch um die sechs Monate dauern wird, bis man dieses Tablet und das OS offiziell vorstellt. Auch die Frage des Preises wird die Gemüter spalten. Weitere Details wie Akku-Laufzeiten, Bildschirm-Details oder ähnliches ist noch nicht bekannt. Die vorgestellten Features der Google-Standard-Applikationen wie Google Mail sind Funktionen, die ich einfach so erwarte! Also nichts Außergewöhnliches.

Fazit

Google setzt keine neuen Maßstäbe! Man hat gearbeitet und man hat Neues implementiert. Sowohl im Betriebssystem, als auch im Nexus S, aber man hat keinen vernichtenden Schlag gegen die Konkurrenz getan.

So war also die Aufregung der letzten Wochen meines Erachtens nach umsonst. Ein bisschen habe ich mich gefühlt wie bei der heiß ersehnten Vorstellung vom iPhone 4.

Viel Hype, wenig Innovatives, aber viel Nötiges!


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