Vodafone hat seine Pläne zur Abschaltung des 2G-Mobilfunknetzes konkretisiert und zugleich den Start der neuen Auto-Notruftechnologie NG eCall angekündigt. Während 2G für Privat- und Geschäftskunden im September 2028 endet, sollen kritische IoT-Anwendungen noch bis Ende 2030 unterstützt werden.
Die Umstellung bedeutet, dass die bisher von 2G genutzten Frequenzen für LTE- und 5G-Netze frei werden. Laut Vodafone soll dies die Bandbreite um rund zehn Prozent erhöhen und insbesondere in ländlichen Regionen für eine bessere Versorgung sorgen.
Gleichzeitig kündigt das Unternehmen an, bis zum 2G-Aus die letzten verbliebenen Gebiete ohne 4G- oder 5G-Abdeckung mit moderner Mobilfunkversorgung auszustatten. Für Kunden mit älteren Geräten, die kein LTE oder 5G unterstützen, ist ein Umstieg auf neue Endgeräte erforderlich.
2G-Abschaltung und ihre Folgen für Mobilfunknutzer
Nach Angaben des Unternehmens bleibt 2G ausschließlich für bestimmte IoT-Anwendungen wie eCall noch bis 2030 verfügbar. Für die Industrie sollen zudem moderne Alternativen wie CAT-M, NB-IoT oder 5G RedCap zunehmend eine Rolle spielen.
Diese Technologien sind speziell für energiesparende und leistungsfähige Maschinennetze ausgelegt. Historisch betrachtet war 2G seit den 1990er-Jahren die Grundlage für mobile Telefonie und SMS, wird inzwischen jedoch von VoLTE (4G) und VoNR (5G) mit höherer Sprachqualität abgelöst.
Parallel dazu startet Vodafone mit NG eCall die nächste Generation der automatischen Fahrzeug-Notrufsysteme. Erste Testfreischaltungen im LTE-Netz wurden vorgenommen, um der Automobilindustrie Erprobungen zu ermöglichen. Ab Januar 2026 ist NG eCall in der EU für neue Fahrzeugtypen verpflichtend, ein Jahr später muss es in allen Neufahrzeugen vorhanden sein.
Die neue Technologie erlaubt im Gegensatz zum bisherigen 2G-basierten eCall nicht nur Sprach- und Standortdaten, sondern perspektivisch auch die Übertragung von Live-Bildern oder Gesundheitsdaten.
Neue Standards für die Automobilbranche
Die Einführung von NG eCall bedeutet, dass Mobilfunknetze und Notrufleitstellen ab 2026 auf die neue Technik vorbereitet sein müssen. Vodafone plant nach eigenen Angaben die bundesweite Freischaltung im Januar 2026.
Damit endet zugleich die Rolle von 2G als technologische Basis für eCall, das seit 2018 in allen Neuwagen vorgeschrieben ist. Die Umstellung fällt zeitlich mit der generellen 2G-Abschaltung im Jahr 2028 zusammen, wobei für sicherheitsrelevante Anwendungen eine Übergangsfrist vorgesehen bleibt.
Auf der einen Seite wird mit 2G also eine jahrzehntelang etablierte Technologie endgültig verabschiedet, auf der anderen Seite entsteht mit NG eCall ein System, das technisch weit über das hinausgeht, was bisher möglich war. Gleichzeitig frage ich mich aber, ob die Abhängigkeit von schnellen Datenverbindungen im Notfall nicht auch neue Risiken birgt. Zum Beispiel dann, wenn in einer kritischen Situation die Netzabdeckung doch nicht so zuverlässig ist, wie es auf dem Papier klingt.
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