Eine Auswertung von über vier Millionen Stellenanzeigen auf „Stepstone“ zwischen Januar 2020 und April 2025 zeigt, dass der Anteil der ausgeschriebenen Einstiegspositionen deutlich gesunken ist. Die Gründe dafür könnten die anhaltende Wirtschaftsflaute sowie aufsteigende KI-Tools sein.
Im ersten Quartal 2025 lag er 45 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre und sogar unter dem Niveau zu Beginn der Corona-Pandemie. Der Rückgang betrifft vor allem klassische Bürotätigkeiten, während es in anderen Bereichen Zuwächse gibt.
Laut den Experten von Stepstone ist die Lage für Berufseinsteiger derzeit schwieriger als in den Vorjahren. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel bestehen, was die Chancen für Nachwuchskräfte langfristig erhöhen könnte. Unternehmen, die jetzt in junge Talente investieren, könnten künftig davon profitieren.
Unterschiede zwischen Akademikern und Ausbildungsabsolventen
Eine Befragung von 260 Berufseinsteigern ergab, dass Hochschulabsolventen deutlich mehr Bewerbungen verschicken müssen als Ausbildungsabsolventen. Im Median benötigen Akademiker 40 Bewerbungen, bis sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, Ausbildungsabsolventen hingegen nur 26.
Beide Gruppen erzielen im Schnitt drei bis vier Einladungen pro Bewerbungsserie. Auch der zeitliche Aufwand ist bei Akademikern höher: Sie investieren rund sieben Stunden pro Bewerbungsprozess, Ausbildungsabsolventen hingegen nur fünf. Zudem berichten 74 % der Akademiker und 61 % der Ausbildungsabsolventen von fehlenden Rückmeldungen im Bewerbungsprozess.
Verlagerung der Jobangebote nach Branchen
Seit 2022 ist das Angebot an Einstiegsjobs vor allem in administrativen Bereichen wie Vertrieb, Personalwesen oder Verwaltung stark zurückgegangen. Im Gegensatz dazu sind Berufe mit direktem Kontakt zu Menschen stärker gefragt. Besonders deutlich ist der Zuwachs im Bildungsbereich sowie im Handwerk. Dieser Trend spiegelt einen strukturellen Wandel am Arbeitsmarkt wider, bei dem Digitalisierung und neue Kompetenzanforderungen eine zentrale Rolle spielen.
Die Analyse basiert auf einer Sonderauswertung von Stepstone. Dabei wurden Stellenangebote mithilfe von Schlagworten wie „Trainee“ oder „Berufseinsteiger“ identifiziert und mit den Vorjahren verglichen. Auf diese Weise wurde die Entwicklung der Berufseinstiegsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen sichtbar gemacht.
Die genannten Umfrageergebnisse stammen aus der aktuellen Stepstone-Studie „Hiring Efficiency“. Untersucht wurden rund 260 aktiv suchende Berufseinsteigerinnen unter 30 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Hochschulabschluss. Diese Daten sind Teil einer umfassenderen Online-Befragung, die vom 25. Juni bis 2. Juli 2025 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 4.023 Erwerbstätige sowie 308 Recruiter*innen in Deutschland teil. Die Kandidat*innen-Stichprobe ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland – bezogen auf Alter, Geschlecht und Bildungsstand.
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