Amazon Echo: Meine ersten Eindrücke

Smart Home

Seit letzter Woche verrichtet ein Amazon Echo seinen Betrieb in meinen vier Wänden. Amazons Heim-Assistent hat durchaus Potential. Ein paar erste Eindrücke und ausdrücklich keinen Testbericht gibt es nachfolgend von mir.

Der Echo und Echo Dot sind weiterhin nur per Einladung verfügbar. Ich hatte für den Amazon Echo relativ zeitnah eine Einladung erhalten, die aber erstmal verfallen lassen. Ich hatte mich mit dem Thema kaum beschäftigt und war der Meinung, dass das Ganze für mich (noch) nicht interessant ist.

Als ich mitbekommen habe, wie ich den Echo bei mir ins Netzwerk einbinden und mit vorhandener Hardware nutzen kann, war mein Interesse aber dann doch geweckt. Über einen anderen Nutzer, konnte ich mir zufällig einen Echo sichern. 180 Euro sind eine Ansage, als Prime-User hat man immerhin 50 Euro Nachlass erhalten.

Meine ersten Eindrücke nach dem Auspacken waren durchweg positiv. Die Optik der weißen Version spricht mich an, sie ist schön schlicht. Auch die Verarbeitung ist astrein. Angeschlossen war er schnell und auch das Verbinden mit meinem Wifi und Amazon Account ging über die Alexa-App flott. Die App gibt es übrigens auch als reine Webversion unter alexa.amazon.de.

play.google.com

apps.apple.com

Um nochmal schnell die Begrifflichkeiten zu klären: Echo oder Echo Dot = Die Hardware, Alexa = Die Software und Dienste. Hardware wird auch von anderen Herstellern kommen.

Ich wusste vorher überhaupt nicht, was Alexa alles kann. Ich ging davon aus, dass läuft ähnlich ab wie Siri, Google Now und Co. Das stimmt auch in Teilen. Alexa ist in manchen Dingen ganz gut, in anderen wieder ziemlich mies. Eine Übersicht der Sprachbefehle findet hier zum Beispiel hier. Das dort genannte funktioniert auch alles ziemlich gut.

Der Echo erkennt mein Hotword über seine 7 Mikrofone astrein und reagiert auch instant. Das Hotword kann Alexa, Echo, Amazon und seit neuestem auch Computer sein.

Da ich über solche Sachen hin und wieder inklusive Bild oder Video twitter, binde ich mal passende Tweets dazu ein.

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Interessant wird es nun mit den Skills. Das sind sozusagen die Apps des Echo. Es gibt einen Store mit Skills, die können dort aktiviert und auch bewertet werden. Jeder Entwickler, kann dort Skills einstellen und so die Funktionen des Echo erweitern. Wir prüfen gerade, ob wir auch für mobiFlip.de einen Skill anbieten können.

Die Custom Skills müssen über ein eigenes Hotword angesprochen werden (z.B. „Alexa, frag Billigtanke nach den Spritpreisen in Chemnitz“). Es gibt auch simple Feed Skills, die man für seine tägliche Zusammenfassung aktivieren kann.

Die tägliche Zusammenfassung ist einfach eine Abfolge verschiedener Funktionen bzw. Skills. Fragt man Alexa, was heute los ist, dann springt die tägliche Zusammenfassung an und liefert dann z.B. nacheinander Tagesschau in 100 Sekunden, Wetter, Witz des Tages.

Es gibt auch hin und wieder witzige Antworten, die sich oft in Skills verstecken. Hier haben Entwickler freie Hand.

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Es gibt auch eine Alexa-eigene Einkaufsliste und eine ToDo-Liste, beides für mich vollkommen uninteressant. Zum Glück soll mein Favorit „Bring!“ bald einen Skill bekommen.

Dank des Dienstes IFTTT lassen sich auch kleine Spielereien realisieren. So kann man zum Beispiel die Inhalte twittern lassen, die man auf die Einkaufsliste legt.

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Oder aber man erstellt sich einen eigenen IFTTT-Trigger, der dann bei Aufruf eine vordefinierte Aktion auslöst.

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Manchmal ist Alexa auch zu Späßen aufgelegt.

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In Kürze wird dann für mich noch interessant sein, meine Heizungen über Alexa zu steuern. Der Skill für Homematic IP soll in Kürze verfügbar sein. Die Daten meiner Netatmo-Station kann ich bereits über einen Skill abfragen. Alles ganz nett. Nicht der Oberknaller, aber ganz nett.

Vieles habe ich bereits probiert und bin dabei ab und an auch in einer Sackgasse gelandet. Für mich als Prime-Kunde ist die Integration von Amazon Prime Music natürlich klasse und auch das Abrufen von Radiosender über TuneIn oder das Abfragen der aktuellen Verkehrslage gefällt mir. So wirklich schlau wirkt Alexa aber noch nicht. Gefühlt hat hier Google die Nase mit Google Now vorne. Alexa schlägt zu selten mal im Netz nach und wenn sie das macht, bringt das dank Bing oft nicht so viel.

Nachfolgend ein paar ungeordnete Stichpunkte zum Echo bzw. Alexa

  • In der App und Webversion kann ich jederzeit sehen, was ich Alexa gefragt habe, Feedback senden und die Aufnahmen löschen
  • Timer stelle ich nur noch über Alexa, der Ton dafür kann definiert werden
  • Wenn laute Musik läuft, muss ich Alexa logischerweise auch lauter anreden, ansonsten versteht sie mich immer sehr gut
  • Es gibt eine Taste, um das Mikrofon zu deaktivieren. Leider leuchtet dann dauerhaft ein rotes Licht, was mir nicht gefällt
  • Alexa kann auch mit Spotify verbunden werden oder Hörbücher von Audible vorlesen
  • Mir fehlt oft eine Funktion im Sinne von „Danke, schick mir das bitte per E-Mail“, um z.B. Inhalte später nochmal in Ruhe anzuschauen.
  • Ich habe meinen Google Kalender in Alexa hinterlegt und kann diesen so mit Terminen bestücken bzw. diese abrufen
  • In Sachen Smart Home scheint sehr viel möglich zu sein, ich habe mich damit aber noch kaum beschäftigt. Ich nutze kein Philips Hue, aber habe mir mal eine LIFX-LED bestellt, die ich noch integrieren möchte.
  • Auch eine TP-Link HS110 ist auf dem Weg zu mir, da ich eine Stehlampe mit fest verbauter LED habe, die ich gerne über Alexa an/aus schalten würde.
  • Ich lasse Alexa simple Aufgaben ausrechnen, frage sie nach dem Wetter, einigen Definitionen und auch nach Witzen
  • Über „Alexa, Stopp“ kann man jederzeit Ruhe einkehren lassen.
  • Die Musikfunktion nutze ich sehr häufig, die Qualität des Speakers ist für mich vollkommen okay, wobei man hier auch einiges an Kritik liest. Ich bin da wohl einfach nicht so anspruchsvoll.
  • Der Amazon Echo kann auch als externer Bluetooth-Lautsprecher für Smartphones und Co. dienen
  • Die Lautstärke kann man per Drehrad verstellen oder natürlich per Sprache

Nach ein paar Tagen mit dem Amazon Echo und Alexa wird eines klar: Das Ding hat Potential ist allerdings bei weitem noch nicht ausgereift. Offiziell läuft das alles noch als Beta und daher ist es gar nicht schlecht, dass Bestellungen aktuell nur per Einladungen möglich sind. So erwarten die Nutzer eventuell noch nicht so viel.

Ja, es fühlt sich etwas nach Zukunft an. Man hinterfragt plötzlich sehr viele Dinge: Warum kann ich Technik xyz eigentlich noch nicht per Alexa steuern? Dieser Gedanke kam mir sehr oft. Während verschiedene Geräte über Ergänzungen wie einen Logitech Hub per Alexa angesprochen werden können, sind andere Produkte (Staubsaugerroboter z.B.) auf Updates vom Hersteller angewiesen. Ob die kommen, ist fraglich.

Die ganzen Skills sind nett, bisher wenige davon nützlich, viele davon noch eher unpraktisch. Ich habe viele Skills aktiviert, um sie auszuprobieren. Leider muss man sich aber recht streng an die Fragestellungen halten, welche die Entwickler vorgeben. Das hemmt die Nutzung, denn die fallen einem nicht immer sofort ein.

Mehr als meine ersten Einrücke habe ich nicht versprochen und das waren sie. Ich beobachte nun natürlich die Entwicklung rund um Echo und Alexa und werde neue Skills auch testen. Falls Interesse daran besteht, darüber hier im Blog mehr zu lesen, gebt einfach mal laut in den Kommentaren. Falls ihr Fragen habt, könnt ihr diese natürlich ebenso gerne stellen. Und falls ihr selbst bereits einen Echo oder Echo Dot nutzt und Erfahrungen oder Tipps loswerden wollt, sind die ebenso gerne gesehen.

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