3D-Drucker-Roundup No. 112: Octolapse mit dem Anycubic Vyper

3d Drucker Roundup Header 2021

Es ist wieder Zeit für Nerd-Geflüster hier auf mobiFlip und der nächste 3D-Drucker Roundup No. 112 startet durch. In diesem Roundup möchte ich euch eine Octolapse vorstellen. Ihr wisst nicht, was das ist? Gut – dann sind die nächsten Zeilen nur für euch! 

Vielleicht sind euch auch schon ein paar Clips mit schicken Zeitraffer-Aufnahmen untergekommen, bei denen der Druckkopf praktisch stillsteht und man dennoch sieht, wie das gedruckte Objekt Schicht für Schicht wächst. Diese werden mit einem Raspberry Pi und der Oberfläche OctoPrint nebst dem Plugin Octolapse gemacht.

Dabei wird der 3D-Drucker via USB-Kabel an einem Raspberry Pi (möglichst kein Pi Zero 1st Gen., da zu schwach) angeschlossen. Ebenfalls an den Raspberry Pi kommt dann via USB eine Webcam. In meinem Fall nutze ich die Logitech C920. Es werden mittlerweile auch sehr viele andere (Web)Kameras unterstützt und muss also nicht zwingend die C920 sein. Ich habe aber vorab im Netz etwas recherchiert und dabei sehr viel von der C920 gelesen und mir deshalb diese gekauft, weil dafür sehr viel Unterstützung vorhanden war.

Für die Installation von OctoPrint selbst gibt es zig Anleitungen – aber grob umrissen müsst ihr natürlich einen Raspberry Pi kaufen und dort auf die SD-Karte ein fertiges OctoPrint installieren.

Dazu ladet ihr euch bestenfalls den Raspberry Pi Imager runter und wählt dort euer Betriebssystem wie folgt aus:

Nun noch fix eure SD-Karte eingelegt (wird formatiert) und dann wird dort auch schon OctoPi runtergeladen und drauf installiert. Anschließend dann unter

octopi.local/

die Oberfläche aufrufen und nach der kurzen Einrichtung noch das Plugin Octolapse (und optional Camera Settings) herunterladen und konfigurieren*. Fertig.

Natürlich ist das alles schon deutlich komplexer – aber fragt mich ruhig in den Kommentaren, wenn etwas nicht klappt. * Octolapse ist unglaublich umfangreich, da für viele Systeme kompatibel.

Ein nützlicher Tipp war noch der, dass man in Octolapse die Kamera selbst konfigurieren soll. Dort kann man dann zum einen die Auflösung einstellen (1920×1080 sind kein Problem) und ich für meinen Teil habe dann auch noch den Autofokus deaktiviert und manuell scharf gestellt (auf 35 oder 40 – aber das liegt natürlich daran wie weit die Cam von eurem Objekt weg ist), da dieser oft alles mögliche fokussiert hat und nicht mein gedrucktes Objekt.

In den Einstellungen findet ihr dann auch noch die Optionen, wo der Druckkopf sich befinden soll, wenn ein Foto aufgenommen wird. Links oder rechts vom Objekt oder auch mittig usw. Auch das würde ich primär davon abhängig machen, wo ihr die Kamera montiert. Macht ja schließlich keinen Sinn, wenn der Druckkopf nach links fährt und dort auch eure Kamera steht.

Bei TeachingTech gibt es schicke Anleitungen im Videoformat was noch alles im Detail verstellt werden kann.

Ich habe mir dann noch oldschool, mit Tinkercad eine bestehende Webcam-Halterung modifiziert, sodass die Kamera seitlich am Vyper montiert werden konnte.

Und am Ende nach der Deaktivierung des Autofokus und manuellem feststellen des Fokus konnte man auch die Octolapse in Ruhe anschauen. Ich versuche mich nebenbei noch auf TikTok, um ein wenig mit der Zeit zu gehen *hust* (ungefähr 5 Jahre zu spät). Falls ihr also möchtet → hier entlang. Ich freue mich immer über Gleichgesinnte.

Meine zweite Octolapse (die erste war unscharf) könnt ihr euch natürlich auch direkt hier folgend anschauen. Der Einfachheit halber habe ich das knapp 25 MB große File (1920×1080 Format) in ein animiertes GIF für den Blog hier umgewandelt:

Am Ende sollte man nicht vergessen, dass eine Octolapse nur eine Spielerei von vielen ist, die mit OctoPrint erledigt werden kann. OctoPrint ist beispielsweise auch ideal um den Drucker von überall aus dem heimischen Netzwerk via Camera steuern und überwachen zu können und noch vieles, vieles mehr.

Es gibt Statistiken über die Temperatur der Nozzle, Bett, es gibt unendlich viele Plugins für jeden möglichen Kram, alles schön in einer Web-Oberfläche oder auch einer App erhältlich.

Falls ihr womöglich schon einen Raspberry Pi herumliegen habt, probiert OctoPrint ruhig mal aus und lasst uns in den Kommentaren teilhaben, was ihr damit so anstellt. Bei mir stehen die Drucker in Reichweite und so nutzte ich OctoPrint eher selten. Deshalb interessiert mich euer Anwendungsgebiet sehr.

Noch eine kleine Frage nebenher in die Runde:

Es kommt ja bekanntlich immer auf die Größe an. Ich persönlich komme meist mit einem Bauraum von ca. 25x25x25 cm aus und habe so auch noch Platz für mehrere Drucker nebeneinander. Deshalb frage ich mich aber trotzdem immer wieder, was man mit den wirklich großen Druckern so anstellt? 40 cm3 Bauraum oder sogar noch größer sind ja schon längst auf dem Markt. Klar, drucken sich manche Anwender mal eben einen kompletten Iron Man-Anzug oder stellen sich einen lebensgroßen Terminator T-800 ins Wohnzimmer, aber im Ernst: Was habt ihr als bisher größtes Objekt aus dem 3D-Drucker rausgelassen? Inspiriert uns gern in den Kommentaren damit.

Damit sind wir wieder am Ende dieses Roundups angelangt. Ich hoffe, es waren ein paar Themen dabei, die euch auch interessiert haben. Anregungen, Wünsche oder dergleichen wie immer gern in die Kommentare. Bis zur nächsten Runde!

Meine aktuelle Grund-Ausstattung:

Euch gefällt der #3DRoundup? Eine Auflistung aller Roundups findet ihr hier.

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