Wandel: Elektromobilität wird viele Arbeitsplätze in Deutschland kosten

Mobilität

Wer das Geschehen rund um die IAA 2017 gestern und heute früh verfolgt hat, dem wird wohl aufgefallen sein: Die Zukunft der Mobilität wird elektrisch.

Ein Konzept jagt heute das nächste und es wird noch einige Ankündigungen in den kommenden Monaten geben. Die Automobilbranche befindet sich am Anfang von einem großen Wandel. Der klassische Verbrennungsmotor wird, vermutlich, in ein paar Jahren verschwunden sein. Oder zumindest könnte der Anteil so klein sein, dass der Einfluss auf dem Markt sehr gering ist. Das wird noch dauern, vielleicht auch noch viele Jahre, aber es sieht so aus, als ob der Wandel kommt.

Für die Automobilbranche ist das eine große Chance, denn man muss nicht noch einen weiteren SUV vorstellen um die Kunden bei Laune zu halten, sondern es gibt einen neuen Trend und der Reiz für ein neues Auto dürfte in ein paar Jahren so groß wie schon lange nicht mehr sein. Das wird unter anderem den Markt für gebrauchte Autos treffen, aber auch den Markt für Neuwagen mit Verbrennungsmotor.

Die Folgen sind nur schwer einzuschätzen, aber wenn der Wandel tatsächlich bis 2025 kommt, dann wird es schnell gehen und für viele sehr hart werden. Ich bin ehrlich: Ein Elektroauto würde ich mir jetzt vielleicht nicht kaufen, da kommen noch viele gute Modelle, ein Auto mit Verbrennungsmotor – wenn nicht benötigt – aber auch nicht. Viele Verbraucher werden jetzt erst mal abwarten.

Ein Thema, über das die Anbieter auf der IAA in Frankfurt nicht gerne sprechen: Der Wandel wird sehr viele Arbeitsplätze in Deutschland kosten. Alleine in Deutschland werden bis 2030 bis zu 600.000 Arbeitsplätze betroffen sein. Das wird mehrere Gründe haben. Einer wäre: Neue Technologien wie die Akkus werden im Ausland produziert und eingekauft. Ein weiterer Grund: Elektroautos sind mit bis zu 40 Prozent weniger Aufwand herzustellen – also: weniger Arbeitsplätze.

Aktuell ist Wahlkampf, doch keine Partei traut sich an dieses Thema heran. Zu groß ist die Abhängigkeit von diesem Markt und es sieht auch nicht so aus, als ob man in den großen Parteien eine Lösung für das anstehende Problem hat. Doch es wird kommen und es wird verdammt schnell kommen. Viele Märkte, unter anderem der extrem wichtige Markt China, denken laut über ein Verbot von Benzin und Diesel nach. Märkte, von denen unser Export sehr stark abhängig ist.

Noch kann keiner genau sagen wie es im Jahr 2025 wirklich aussehen wird, doch für die deutsche Autobranche, die aktuell lieber Konzeptautos statt neue Elektroautos für den Massenmarkt zeigt, werden das sehr schwierige Jahre.

Daimler ist übrigens einer der ersten Hersteller, der sich nicht nur für den Wandel ausgesprochen und ein Konzept gezeigt, sondern auch vor dieser Zukunft gewarnt hat. Dieter Zetsche hat Reportern vor Ort erzählt, dass der Wandel wohl einige Jobs bei Daimler in Deutschland kosten könnte. Denn mit den Elektroautos verdient man am Anfang weniger und sie kosten mehr Geld in der Entwicklung. Das bedeutet es müssen Kosten gespart werden und das geht am besten bei den Arbeitsplätzen.

[quelle]via Autoblog[/quelle]


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