KBA meldet über eine Million Wohnmobile in Deutschland – Diesel dominiert


Im April 2025 wurde in Deutschland erstmals die Marke von einer Million registrierter Wohnmobile überschritten.
Wie Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen, hat sich der Wohnmobilbestand seit 2017 mehr als verdoppelt. Während die Anzahl der Fahrzeuge zuvor zwischen 400.000 und 600.000 lag, setzte ab 2020 ein deutlicher Anstieg ein. Dieser Höchststand markiert eine langfristige Entwicklung, die durch einzelne Jahre mit stark variierenden Neuzulassungen geprägt ist.
Der auffälligste Anstieg bei den Neuzulassungen wurde im Jahr 2020 mit einem Plus von über 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert. Dieser Zuwachs stellte jedoch keine dauerhafte Entwicklung dar. Bereits im Jahr 2021 verlangsamte sich das Wachstum deutlich auf 4,4 Prozent und 2022 kam es sogar zu einem Rückgang von 17,6 Prozent. Insgesamt deutet dies eher auf eine vorübergehende Hochphase als auf einen nachhaltigen Boom hin.
Verteilung nach Modellen und Haltergruppen
Der Fahrzeugbestand wird stark von bestimmten Modellen dominiert. Den größten Anteil stellt der Fiat Ducato mit 42,6 Prozent, gefolgt vom VW Transporter mit 13,5 Prozent und dem Citroën Jumper mit 8,6 Prozent. Der Markt konzentriert sich somit auf einige wenige Modelle, die einen großen Teil des Gesamtbestandes ausmachen.
Wohnmobile nach Modellreihen (Top 10)
- FIAT DUCATO – 427.590 Fahrzeuge (42,6 %, +4,9 % zum Vorjahr)
- VW TRANSPORTER – 135.544 Fahrzeuge (13,5 %, +7,1 % zum Vorjahr)
- CITROEN JUMPER – 85.785 Fahrzeuge (8,6 %, +10,4 % zum Vorjahr)
- FORD TRANSIT, TOURNEO – 61.903 Fahrzeuge (6,2 %, +9,9 % zum Vorjahr)
- MERCEDES SPRINTER – 55.771 Fahrzeuge (5,6 %, +11,9 % zum Vorjahr)
- PEUGEOT BOXER – 23.860 Fahrzeuge (2,4 %, +12,6 % zum Vorjahr)
- RENAULT MASTER – 18.310 Fahrzeuge (1,8 %, +7,2 % zum Vorjahr)
- VW CRAFTER – 18.220 Fahrzeuge (1,8 %, +22,8 % zum Vorjahr)
- IVECO DAILY – 16.721 Fahrzeuge (1,7 %, +6,3 % zum Vorjahr)
- FORD TRANSIT CUSTOM – 16.348 Fahrzeuge (1,6 %, +18,9 % zum Vorjahr)
Die Mehrheit der Halter ist über 50 Jahre alt. Besonders die Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen besitzt mit fast einem Drittel den größten Anteil aller Wohnmobile. Jüngere Halter unter 40 Jahren stellen hingegen nur eine kleine Minderheit dar. Beim Antrieb dominieren Dieselmotoren mit einem Anteil von 97,4 Prozent.
Wohnmobile nach Altersgruppe der Halter
- bis 20 Jahre – 733 Fahrzeuge (0,1 %)
- 21 bis 29 Jahre – 16.529 Fahrzeuge (1,6 %)
- 30 bis 39 Jahre – 78.939 Fahrzeuge (7,9 %)
- 40 bis 49 Jahre – 132.005 Fahrzeuge (13,2 %)
- 50 bis 59 Jahre – 265.073 Fahrzeuge (26,4 %)
- 60 bis 69 Jahre – 318.589 Fahrzeuge (31,8 %)
- 70 bis 79 Jahre – 123.614 Fahrzeuge (12,3 %)
- 80 und mehr Jahre – 27.604 Fahrzeuge (2,8 %)
- Insgesamt – 1.002.562 Fahrzeuge (100,0 %)
Alternative Antriebe wie Elektro- oder Hybridfahrzeuge sind bislang kaum vertreten und spielen mengenmäßig eine untergeordnete Rolle.
Wohnmobile nach Antriebsart
- Diesel – 976.769 Fahrzeuge (97,4 %)
- Benzin – 22.809 Fahrzeuge (2,3 %)
- Gas – 2.553 Fahrzeuge (0,3 %)
- Elektro (BEV) – 160 Fahrzeuge (0,0 %)
- Hybrid – 104 Fahrzeuge (0,0 %)
- darunter Plug-in – 38 Fahrzeuge (0,0 %)
- Sonstige – 167 Fahrzeuge (0,0 %)
- Insgesamt – 1.002.562 Fahrzeuge (100,0 %)
Das Problem ist leider die Nutzugn der Fahrzeuge, die stehen bei den allermeisten zu >80% ‚zu Hause‘ rum, oft wochenlang, maximal zwischendurch mal einen Wochenendausflug… Wirklich als DailyCar werden die allerwenigsten genutzt.
Wir planen einen BEV-Aus-/Umbau zum Büro-/Wohnmobil, da wir ein absolut atypisches Fahrverhalten haben – zu 80% rund-um-den-Kirchturm, selten mal längere Strecken, und die dann zu >95% entspannt mit vielen Pausen und Übernachtungen, und keine Hasadeur-Ritte „1500km-am-Stück“. Freuen uns schon :)
Ich weiß nicht ob das schon Mal thematisiert wurde, aber hängt der (un-) bezahlbare Wohnraum vielleicht für einige Bevölkerungsgruppen damit zusammen?
den steht leider das Melderecht entgegen – so modern ist DE dann also auch wieder nicht :(
Ich war dienstlich öfters für Wochen im Wohnmobil unterwegs – aber nicht so’n Hundefänger, sondern ab 3.5t (Kasten/TI) aufwärts, bis zu 7t.
Lässt sich gut drin leben, und vor allem (wenn man nicht bei einer Firma an den örtlichen Platz gebunden ist): Sind die Nachbarn shice, fährt man ein paar (k)m weiter!
Ich frage mich, was die hunderttausenden deutschen Wohnmobilisten machen werden, die jedes Jahr norwegische (Berg-)Straßen verstopfen, wenn Norwegen in wenigen Jahren keine Dieselzapfsäulen mehr hat. Die bauen die Zapfsäulen ja jetzt schon massiv zurück. In Schweden wird es nicht viel anders werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass hier Campingplätze so etwas aufbauen oder vielleicht sogar mobile Lösungen zum Einsatz kommen, mit Tankfahrzeugen? Oder man nimmt einfach ein paar Kanister mit und hat Ruhe. 😄
Eine Restinfrastruktur wird es noch einige Jahre dort geben, so dass man wohl nicht unbedingt das halbe Wohnmobil mit Dieselkanistern zustellen muss.
Das war auch nicht ganz ernst gemeint 😬😀
LKW werden noch auf unbestimmte Zeit mit Diesel fahren. E-LKW lohnen sich in der Regel nicht, haben kaum Zuladung und sind viel zu teuer. Diesel PKW und Wohnmobile sind somit auf der sicheren Seite.
Elektrische Sattelzüge können durch die Anhebung auf 42 t genauso viel zuladen wie Diesel. Sie sind in der Anschaffung noch deutlich teurer, holen das auf lange Sicht aber durch günstigere Energiekosten und durch Mautbefreiung wieder rein. Der Diesel wird aussterben, wegen immer höherer CO2-Kosten, Steuern und Maut. Sieht man ja auch schon am PKW-Markt. Und niemand will wirklich einen Diesel fahren. Sie stinken, laufen rau und umkomfortabel – mittelalterlich im Vergleich zu E-Antrieben. Vielfahrer und Flotten machen das nur wegen der Kosten. Aber der Spuk wird hoffentlich bald ein Ende haben, und der Diesel kann dahin zurück, wo er hingehört: auf den Acker.
Also ich hab schon immer gezielt Dieselfahrzeuge gekauft und fahre auch aktuell einen. Er ist weder laut, noch unruhig, noch stinkt er sonderlich. 😬 Würde es Hybride mit Diesel geben, würde der Diesel nicht so ein Rückgang erleben. Die Hybride wachsen ja aktuell am stärksten.
Doch, er stinkt garantiert. Sobald es unter 10 Grad hat stinkt er zu 100%.
Bin vor allem Fahrradfahrer und weiß es deshalb genau, weil ich in der Stadt ständig hinter den sperrigen Riesen-Diesel Kisten hänge. Sobald es kalt ist stinken die, egal wie neu oder ob Euro3 oder 10.
Das will ich nicht abstreiten, ich fahre auch sehr viel Fahrrad und nehme solche Gerüche auch manchmal wahr.
Ich hatte letztes Jahr einen schönen Diesel als Mietwagen.
Ich bin damit sehr komfortabel einmal quer durch Deutschland gereist und das mit nur einer Tankfüllung.
Eine Kollegin die aus der Mitte Deutschlands nur den halben weg hatte musste im Winter gezwungenermaßen mehrere Pausen einlegen und war trotz kürzerer stecke deutlich länger unterwegs als ich.
Reisegeschwindigkeit wie im Mittelalter könnte man meinen.