So viele Kilometer fahren die Deutschen wirklich jeden Tag mit dem Auto


Private Haushalte in Deutschland legten 2023 mit ihren Autos insgesamt 472,2 Milliarden Kilometer zurück. Laut Statistischem Bundesamt entspricht das einem täglichen Durchschnitt von 15,5 Kilometern pro Person.
Im Vergleich zum Vorjahr 2022 stieg die Pkw-Fahrleistung der Haushalte leicht um 1,2 Prozent an. Gleichzeitig lag sie jedoch noch immer 11,8 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Zu den zurückgelegten Kilometern zählten Fahrten des Alltags wie Arbeitswege oder Einkäufe ebenso wie längere Strecken, etwa für Urlaubsreisen.
Private Nutzung im Vergleich zur Wirtschaft
Insgesamt, inklusive Motorrädern und Kleintransportern, kamen Privathaushalte 2023 auf 496,9 Milliarden Kilometer. Laut Statistischem Bundesamt war dieser Wert mehr als doppelt so hoch wie die Fahrleistungen der gesamten Wirtschaft, die im gleichen Zeitraum 188,0 Milliarden Kilometer erreichte. Auch in den Wirtschaftszweigen zeigte sich im Jahresvergleich ein leichter Anstieg, allerdings blieb das Niveau von 2019 auch hier unerreicht.
Die Pkw-Fahrleistung der Haushalte sank seit 2019 deutlich stärker als die in der Wirtschaft insgesamt. Während private Autofahrten um fast zwölf Prozent zurückgingen, lag das Minus in der Wirtschaft bei rund 6,5 Prozent.
Daten und Methodik
Die Auswertungen stammen aus den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen, die auf Grundlage des sogenannten Inländerkonzepts erstellt werden. Demnach zählen alle Fahrleistungen von in Deutschland ansässigen Personen und Unternehmen unabhängig davon, ob sie im In- oder Ausland anfallen.
Infolge methodischer Änderungen und neuer Datenquellen wurden frühere Ergebnisse teilweise revidiert. Grundlage für die Pro-Kopf-Berechnung war die Bevölkerungsfortschreibung basierend auf dem Zensus 2022.
Wichtige Eckdaten im Überblick:
- 472,2 Milliarden Kilometer: Pkw-Fahrleistung privater Haushalte 2023
- 15,5 Kilometer tägliche Fahrstrecke pro Kopf
- 496,9 Milliarden Kilometer: Gesamtfahrleistung privater Haushalte mit allen Kfz
- 188,0 Milliarden Kilometer: Fahrleistung der Wirtschaft 2023
- 11,8 % weniger Pkw-Kilometer gegenüber 2019
Es überrascht mich doch etwas, dass die Fahrleistung auch mehrere Jahre nach der Pandemie noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegt. Für mich zeigt das, dass sich Mobilitätsgewohnheiten nachhaltig verändern könnten – auch wenn das Auto im Alltag vieler Menschen nach wie vor unverzichtbar bleibt. Vermutlich hat auch das Deutschlandticket einen gewissen Effekt, der aber schwer auszurechnen ist.
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Ich finde diese durchschnittlichen Angaben immer wenig hilfreich. Man liest ja oft, dass mit der durchschnittlichen Fahrstrecke die Reichweite relativiert sind, was mMn gar keinen Sinn macht. Ich fahre bspw. nicht täglich, sondern schätzungsweise 2-3x pro Woche, dann aber mindestens 100 Kilometer und teilweise deutlich mehr. Dafür ist mein E-Auto mit ca. 400 Kilometern Reichweite absolut adequat.
Runtergerechnet auf den Durchschnitt wären es dann vermutlich auch nur ca. 15-20 Kilometer pro Tag, sodass ein Auto mit kleinerem Akku deutlich sinnvoller erscheint. Was aber natürlich Unsinn ist.
Ich denke der Knick mit Corona liegt wohl eher am Homeoffice als am Deutschlandticket
Ist Home-Office weiterhin großflächig so ein großes Thema? Kann natürlich auch sein.
Also bei uns war vor Corona nicht viel mit Homeoffice, seit Corona ist quasie jeder 1-2x in der Woche im HO.
Vor Corona mussten wir jeden Tag ins Büro, heutzutage einmal die Woche.
Ja, ist es. Einige Firmen holen zwar Ihre Mitarbeiter zurück, während andere gleichzeitig weiter ausbauen.
Während bei uns HO vor Corona absolut kein Thema war, gibt es seit Corona Ende bei uns die Tage HO die Woche als Standard.
Bei uns im Bürogebäude ist gerade eine Abteilung einer größeren Firma eingezogen, es sind 3 x so viele Mitarbeiter, als Arbeitsplätze vorhanden sind. Die Mitarbeiter rotieren im wöchentlichen Rhythmus.
Eine Bekannte von mir arbeitet bei einer großen privaten Krankenversicherung. Sie hat es sogar noch etwas besser, sie hat ein Mobile Office, kann also arbeiten von wo Sie möchte und hat im Quartal nur 5 Tage Präsenzpflicht. Sie legt sich die 5Tage von dem einen Quartal ans Ende des Quartal, und die anderen 5 Tage des Folgequartals an den Anfang. Somit ist sie 10 Tage am Stück präsent und dann quasi „ein halbes Jahr“ im Mobile Office in Ihrem Ferienhaus in Holland.
Da ich im Grunde mein ganzes Leben schon im Home-Office arbeite, habe ich darüber nicht so intensiv nachgedacht. Ergibt auf jeden Fall Sinn, dass das auch ein gewichtiger Faktor ist.
Absolut. In vielen Branchen findest du quasi keine Mitarbeiter mehr, wenn du nicht zumindest die Möglichkeit für ein paar Tage Ho die Woche anbietest.
Hmm, ich bin täglich nur 3,75 km pro Tag im letzten Jahr gefahren? xD
Den Großteil erlede ich mit dem Rad. Da sind es 10 km pro Tag
Entscheidend ist nicht, wie viele Kilometer täglich gefahren werden, sondern wie viele es aufs Jahr gesehen sind. Wenn ich einige Tage sehr wenig fahre und dann sehr viel, hilft mir die Berechnung der täglichen Fahrleistung überhaupt nicht weiter und bringt auch nichts in Bezug auf die Auswahl des Autos.
Na, die täglichen Kilometer sind doch auch nur ein Durchschnittswert, dann kannst du es doch einfach hochrechnen?!
Der Durchschnitt sagt wenig aus, wenn man regelmäßig lange Strecken fährt und fast nie kurze Strecken, ist man dennoch mit einem Elektroauto benachteiligt, Weil man insgesamt mehr Lebenszeit investieren muss als mit einem Verbrennungsmotor.
Streng genommen ist es eigentlich gar nicht so viel mehr. Ab und an braucht man ohnehin Pausen, und der Akku hält ja auch deutlich länger als das Laden dauert. Da verschwendet so manche Baustelle deutlich mehr Lebenszeit. Es fällt nur stärker auf, weil man sich während der Ladezeit nicht fortbewegt, und sei es noch so langsam.
Und wenn die Langstrecke im Durchschnitt kaum noch auffällt, passiert das ja auch nicht so oft. Meist wohl für den Urlaub oder irgendwelche Events (Festivals, Kongresse, …). Ja, da sind die Wartepausen sicher lästig und ich freue mich nicht darauf, wenn mein alter Benziner nicht mehr mag. Aber man wird sich wohl daran gewöhnen.
Laden mit Einkaufen verbinden, oder bei sehr weiten Strecken die halbe Stunde Pause zum Spazierengehen oder Essen verwenden, tut sowieso gut und fühlt sich dadurch sehr kurz an.