Hat Apple ein Problem?

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Es wird das zweitbeste Quartal von Apple und trotzdem hat man momentan öfter mal den Eindruck, als ob Apple kurz vor dem Abgrund stünde.

Die Aktie von Apple ist seit einigen Wochen im Sinkflug, scheint sich nun aber so langsam auch zu erholen. Doch seit Tim Cook letzte Woche bekannt gab, dass das Weihnachtsgeschäft nicht so gut wie erhofft lief, hagelte es negative Schlagzeilen. Apple ist am Ende, das iPhone ist in der Krise, das Unternehmen befindet sich im Schock, je theatralischer, desto besser (Klicks).

Apple: Kommentar in Videoform

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Sowas kennt Apple, sowas gibt es jedes Jahr, doch im vierten Quartal 2018 gab es dann doch ein paar Meldungen mehr als sonst. Und dieses Mal war auch etwas dran. Im neuen Jahr ging es übrigens direkt weiter, denn Apple soll die Produktion um 10 Prozent zurück gefahren haben.

Etwas, an das sich Apple vielleicht gewöhnen muss. Die Zeiten, in denen man Jahr für Jahr ein Rekordquartal feiern kann, sind vorbei. Der Markt hat ein natürliches Limit – was die Börse glaube ich manchmal auch vergisst.

Tim Cook ging nun an die Öffentlichkeit und kündigte neue Dienste für 2019 an. Apple muss etwas unabhängiger vom iPhone werden und das wird glaube ich auch in den kommenden 2-3 Jahren passieren. Das iPhone ist und bleibt wichtig, aber man benötigt mehr (und unabhängige) Einnahmequellen.

Apple: Probleme bei boomenden Märkten

Doch wenn der Smartphone-Markt rückläufig ist und China schwächelt, dann kann Apple da relativ wenig dagegen tun – sofern sie eine Premium-Marke bleiben wollen. Es gibt zwar noch einen boomenden Markt (u.a. Indien, Preise zwischen 400 und 500 Euro), doch den bedient Apple kaum.

Oder wenn, dann nur mit alten iPhones.

Hinzu kommt, dass viele Nutzer immer noch zufrieden mit ihrem alten Gerät sind und es nicht mehr so häufig wie früher wechseln. Bewegen wir uns mal aus der Tech-Blase heraus, dann werden wir sehen, dass die Ansprüche von vielen weit unter denen liegen, die wir an ein Smartphone haben.

Oft reicht eine ordentliche Kamera und WhatsApp. Und auf einmal wird ein iPhone 6s auch noch im Jahr 2019 zu einem attraktiven Smartphone.

Hier kann ich übrigens den Beitrag der NYT empfehlen.

Apple: Marktführer beim Gewinn

Grund zur Sorge ist das aber glaube ich nicht, denn langfristig wird sich das wieder legen. Wir befinden uns in der Übergangsphase und eigentlich ist es gut, wenn iPhone-Nutzer noch so zufrieden sind, dass sie nicht upgraden.

Sie bleiben im besten Fall dem Unternehmen weiter treu.

Aus diesem Grund vergleicht sich Apple übrigens auch nicht mit anderen Herstellern, denn man soll als Kunde nur überlegen: Welches iPhone? Und nicht: Galaxy S9, Xperia XZ3, oder doch lieber ein Mate 20 Pro?

Ein Umsatz von knapp 84 Milliarden Dollar. Davon träumen die meisten Tech-Unternehmen nur. Mit Blick auf den Gewinn ist Apple der Marktführer in dieser Kategorie, da kann sich Huawei noch so sehr anstrengen die Nummer 1 zu werden. Und das darf man langfristig gesehen auch nicht vergessen.

Apple: Es werden spannende Jahre

Man kann den Markt nie genau vorhersagen, dazu ist er zu schnelllebig. Ich bin mir aber sicher, dass Tim Cook ein kluger CEO ist und viele kluge Leute hinter sich hat. Wer denkt, dass ein Quartal und teure iPhone-X-Modelle dafür sorgen, dass Apple nun ein ernstes Problem hat, der denkt zu kurzfristig.

Apple hat außerdem fast 250 Milliarden Dollar Cash.

Aber Apple ist eben auch ein Unternehmen, welches an der Börse agiert und auch wenn Cook der Meinung ist, dass diese falsch denkt, so muss man sich natürlich auch nach deren Spielregeln richten. Und die wollen auch kurzfristig Erfolge sehen. Das wird nun die Aufgabe sein.

Ich bin daher sehr gespannt auf Apple im Jahr 2019, 2020 und 2021. Ich glaube mit dem Schritt von Apple Music zu Alexa oder iTunes auf Samsung TVs kann man schon ganz gut erkennen, in welche Richtung es gehen wird.

Einmal das eigene Ökosystem stärken und ausbauen, aber auch etwas offener werden und mit Diensten wie Apple Music und Apple Video (ich nenne es jetzt einfach mal so) zusätzliche Einnahmequellen schaffen.

Auch wenn man finanziell sehr gut aufgestellt ist, eine leichte Aufgabe wird das mit Sicherheit auch nicht. Und man kann es auch schwer einschätzen, denn wir wissen nicht, welche Produkte und Dienste nun geplant sind.

Ich persönlich glaube, dass es für Apple kein leichtes Jahr an der Börse wird. Allerdings wird die irgendwann auch erkennen, dass sich der Markt nach den vielen Jahren mit schnellem Wachstum verändert. Und es würde mich schon schwer wundern, wenn Apple darauf nicht vorbereitet ist.


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