Ausfahrt im BMW i4: Wie gut ist die Basisversion?

Bmw I4 Heck

Letztes Jahr konnte ich mit dem BMW i4 M50 die absolute Top-Version des neuen i4 testen und war durchaus angetan. Sehr teuer, aber auch sehr spaßig. Doch wie gut ist ein normaler BMW i4? Und vor allem: Lohnt sich sogar die Basisversion?

Der BMW i4 eDrive35 kommt mit 210 kW (285 PS) daher, was in meinen Augen gut für eine Basisversion und wirklich ausreichend ist. Auch der normale BMW i4 macht Spaß im Alltag, auch wenn er logischerweise etwas weniger sportlich unterwegs ist.

BMW i4: Kleiner Nachteil bei der Software

Technisch ist das aber ein sehr gutes Auto, alles ist hochwertig, es gibt ein Head-up-Display, viele physische Knöpfe, die eine Bedienung im Alltag leichter machen, nur beim Platzangebot ist der i4 bescheiden, es ist eben ein Verbrenner im Kern.

Eine Sache finde ich mittlerweile auch schade, denn BMW setzt ab Herbst auf ein großes Angebot an Android-Apps, aber diese wird es nicht für den i4 geben. BMW möchte das neue OS, welches Android Automotive im Kern nutzt, nicht anpassen.

Bmw I4 Innen

Das OS von BMW ist gut, es ist schnell, vielleicht etwas zu sehr verschachtelt, aber ich mag es. Und es harmoniert sehr gut mit Apple CarPlay. Kaum eine andere Marke baut so schnell eine kabellose und vor allem stabile Verbindung zum iPhone auf.

Doch ein Portfolio an nativen Apps ist immer gut und es gibt zwar einige Apps beim i4, wie zum Beispiel auch Spotify, aber ich sehe das als Nachteil an. Und ich hoffe, dass BMW langfristig alle Autos mit Android ausstattet, nicht nur einen Teil davon.

BMW i4: Wie weit kommt diese Basisversion?

Bei einem Elektroauto ist bei mir im Alltag immer die erste Frage: Und, wie weit kommst du damit? Es stehen 67 kWh zur Verfügung, aber im Vergleich zum großen Akku sinkt die WLTP-Reichweite auf 406 bis 483 km. Mit dem großen Akku sind es ca. 100 km mehr. Und im Alltag? Mein BMW i4 war eingefahren, es waren 300 km.

Das ist okay, aber für diese Preisklasse gar nicht mal so gut. Der BMW i4 ist durchaus effizient, aber bei so einem Preis werden viele mehr erwarten. Und auch meine persönliche Grenze von 400 km im Alltag erreicht dieses Modell leider nicht.

Daher lautet meine Empfehlung: Großen Akku nehmen.

Laden Elektro Auto Bmw Porsche

Die kleine Version hat nämlich noch einen Nachteil, denn man lädt mit maximal 180 kW und die große Version knackt die 200 kW. Die Ladekurve ist okay, aber es geht besser. BMW setzt mit der ersten Elektro-Plattform ab 2025 auf eine 800 Volt-Technologie, dann sollte die Leistung und Ladekurve auch hier oben mitspielen.

An der Wallbox lädt man übrigens mit 11 kW, was Standard bei dieser Preisklasse ist, aber ich bleibe dabei und wünsche mir weiterhin 22 kW als Standard. Das findet man so ganz langsam und vor allem bei über 50.000 Euro will ich das auch sehen.

BMW i4: Ein durchaus recht teures Elektroauto

Womit wir bei einem kleinen „Problem“ sind, denn der BMW i4 ich technisch nicht das beste Elektroauto, er hat nicht die beste Reichweite für so eine Größe und es ist keine Elektro-Plattform, vor allem auf der Rückbank ist das Platzangebot doch recht bescheiden. Gleicht das BMW also mit einem attraktiven Preis beim i4 aus?

Bmw I4 Seite

Es geht bei 56.500 Euro los, was eine Ansage für diese Ausstattung ist. Daher wäre meine klare Empfehlung, und da muss ich gar nicht überlegen: Kauft diese Basis nicht. Der BMW i4 eDrive40 kostet kaum mehr und bietet viel mehr Reichweite.

Wäre ich BMW, würde ich dieses Basis womöglich streichen, sie ist im Vergleich mit anderen Elektro-Limousinen wie einem Tesla Model 3 nicht konkurrenzfähig. Der BMW i4 ist kein schlechtes Auto, aber es ist ein Premium-Modell und daher würde ich auch nur diese Kunden abholen. Ich rate daher klar vom BMW i4 eDrive35 ab.

PS: Ich finde es auch schade, dass der neue BMW i3 aus China nicht zu uns kommt und die Basis bietet, da müssen wir erst bis 2025 und auf einen neuen i3 warten.

BMW i4: Wie lautet denn meine Empfehlung?

Wir können uns natürlich noch darüber unterhalten, ob der BMW i4 allgemein etwas zu teuer ist, und auch da würde ich zustimmen, aber das ist immer subjektiv. Die Auswahl bei anderen Premiummarken ist hier begrenzt, genau genommen gibt es bei Audi und Mercedes kein Pendant. Diese Modelle kommen erst nach 2024.

Bmw I4 Front

Also, wenn man die Kritikpunkte kennt und weiß, dass Platz nicht die Priorität ist und man eine hochwertige Elektro-Limousine möchte, dann kann man sich den BMW i4 durchaus anschauen. Schade, dass es eine unnötig große Niere gibt, die bei einem Elektroauto nicht benötigt wird, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Mir hat der BMW i4 im Alltag gut gefallen, sowohl als M50, als auch als normaler i4. Nur eine Sache habe ich festgestellt: Kauft man sich den BMW i4 eDrive35, dann spart man in meinen Augen am falschen Ende, nehmt immer den BMW i4 eDrive40.


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  1. J R 👋

    in AT sind es exalt 9.650€ Preisunterschied i4 40 vs. i4 35 – bei gleicher Ausstattung (52.000 vs. 61.650).
    würde das die Empfehlung verändern?

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