Die Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2026 ist weiterhin unklar. Der Deutsche Städtetag warnt, dass ohne eine schnelle Entscheidung erneut eine lange Phase der Unsicherheit droht.
Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt kritisierte gegenüber der Funke-Mediengruppe, dass das Regionalisierungsgesetz, auf dem die Finanzierung basiert, noch nicht angepasst wurde. Aktuell geben Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich aus, um die Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe auszugleichen.
Laut Schuchardt reicht diese Summe zusammen mit den Ticketeinnahmen jedoch nicht aus, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Der jährliche Finanzierungsbedarf liege bei mindestens 3,6 Milliarden Euro. Weder Bund noch Länder seien bislang bereit, zusätzliche Mittel bereitzustellen. Im Haushaltsentwurf des Bundes für das Jahr 2026 sind zudem keine Gelder für das Ticket vorgesehen.
Forderung nach langfristigem Finanzierungsmodell
Der Städtetag fordert deshalb ein stabiles Finanzierungsmodell, das von Bund und Ländern gemeinsam entwickelt werden soll. Andernfalls könnte es zu erneuten Unsicherheiten und möglichen Preissteigerungen bei Bus und Bahn kommen.
Das Ticket wurde im Mai 2023 eingeführt und gilt bundesweit im gesamten Nah- und Regionalverkehr. Es sollte die zuvor komplexe Tarifstruktur im ÖPNV vereinfachen. Der Einführungspreis lag zunächst bei 49 Euro, wurde aber Anfang des Jahres auf 58 Euro erhöht – eine Steigerung um fast 20 Prozent. Seit seiner Einführung nutzen rund 13,5 Millionen Menschen das Ticket.
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