Deutsche Autobranche schrumpft um 50.000 Stellen


Die deutsche Industrie befindet sich in einer wirtschaftlichen Abkühlung, besonders stark betroffen ist die Autobranche. Innerhalb eines Jahres wurden dort netto über 50.000 Jobs (fast sieben Prozent) abgebaut. Die Gesamtheit der Industriebeschäftigten sank um rund 2,1 Prozent, was etwa 114.000 Stellen entspricht.
Die Analyse der Beratungsgesellschaft EY, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zeigt, dass die Autobranche allein fast sieben Prozent ihrer Arbeitsplätze verlor. Insgesamt arbeiten in der Industrie zum 30. Juni 2025 rund 5,42 Millionen Menschen.
Umsatzseitig verzeichneten alle Branchen außer der Elektroindustrie Rückgänge. Die Autoindustrie meldete ein Minus von 1,6 Prozent, unter anderem aufgrund von Absatzflauten, chinesischer Konkurrenz und dem Übergang zur E-Mobilität.
Teure Energie, Bürokratie und schwache Binnennachfrage belasten die Industrie zusätzlich, ebenso der Zollstreit mit den USA. Laut EY führte der Rückgang der Exporte in die USA zu spürbaren Belastungen.
US-Zölle und Sparprogramme belasten die Autobranche
Die US-Zölle verteuern deutsche Produkte in den USA und die Exporte nach China sanken ebenfalls, da die Konkurrenz hart ist. Unter diesem Druck kündigten Mercedes-Benz, VW, Bosch, Continental und ZF Sparprogramme an. Porsche will seine Tochter Cellforce, die Batterien herstellt, weitgehend einstellen.
Laut EY führen Gewinneinbrüche, Überkapazitäten und schwächelnde Auslandsmärkte zu Stellenabbau, vor allem in den Bereichen Management, Verwaltung und Forschung & Entwicklung. Im Maschinenbau gingen 17.000 Stellen verloren, in der Metallerzeugung 12.000. Chemie und Pharma waren hingegen kaum betroffen.
Der Stellenabbau hat eine Debatte über den Standort Deutschland ausgelöst. Trotz eines Beschäftigungsanstiegs von 3,5 Prozent seit 2014 hält der Abwärtstrend an, wie EY berichtet. Junge Ingenieure und Hochschulabsolventen finden weniger Einstiegsmöglichkeiten, der Arbeitsmarkt für diese Gruppen verschärft sich.
Ich finde es bemerkenswert, wie stark selbst lukrative und hoch qualifizierte Jobs betroffen sind. Es zeigt, dass wirtschaftliche und geopolitische Faktoren wie Zölle und globale Konkurrenz direkte Auswirkungen auf unsere Arbeitsplätze haben. Für Berufseinsteiger in der Branche wird es zunehmend notwendig, flexibel zu bleiben.
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