Die Moto 360 ist geil, aber…

Wearables

… sie ist nur der Anfang und hat einen für mich entscheidenden Punkt, der ein großer Nachteil im Alltag ist. Ich habe mir heute zahlreiche Berichte durchgelesen und auch Videos angeschaut und bin kritisch.

Selten war ich von einem Stück Technik so begeistert, wie von der Moto 360. Ich habe sie noch nicht in der Hand gehabt und trotzdem kommt immer wieder dieses „haben wollen“-Gefühl auf. Sie sieht gut aus, besitzt interessante Funktionen und einen akzeptablen Preis. Doch nach den ersten Testberichten am heutigen Morgen, stellte sich ziemlich schnell Ernüchterung ein.

Ich wusste, dass die Moto 360 nur mit Android-Smartphones kompatibel sein wird und Android Wear momentan noch sehr beschränkt ist. Ich bevorzuge zwar Smartwatches mit einem offenen System, so wie die Pebble, die ich immer noch trage, doch das war abzusehen. Die Tatsache, dass man sie nur mit Android nutzen kann, stört mich nicht direkt. Es ist ein anderer Punkt.

Motorola spricht auf der offiziellen Webseite von einem Tag Akkulaufzeit. Das ist nicht viel, aber man kommuniziert es offen. Ihr kommt mit der Moto 360 über den Tag, erwartet aber bitte keine Wunder, so Motorola indirekt. Das habe ich nicht unbedingt erwartet, doch wenn ich ehrlich bin, hatte ich die Hoffnung, dass da mehr drin ist. Mehr als ein Tag. Und schaue ich mir die ersten Testberichte an, ist sogar ein Tag bei aktiver Benutzung kritisch.

Im Testbericht von The Verge, den ich euch empfehlen kann, weiter unten gibt es noch das passende Video, ist von weniger als 12 Stunden die Rede. Gehen wir mal davon aus, dass ihr einen Tag unterwegs seid und viele Mitteilungen bekommt, dann sind das am Ende schnell mal 8-10 Stunden. Vor allem wenn ihr draußen seid und die Displayhelligkeit hochschrauben müsst.

Gehen wir mal noch von einem Tag aus, der um 7 Uhr startet. Ihr nehmt die Uhr aus der Ladestation, diese Lösung finde ich übrigens sehr elegant, und geht aus dem Haus. Ein paar Mails, eine Nachricht über WhatsApp und ein paar Tweets, schon ist Mittag. Ein Blick auf den Puls und vielleicht ein kurzer Spaziergang nach dem Mittagessen, nach dem man sich die zurückgelegten Schritte anzeigen lassen möchte. Das ist der Punkt, an dem die Uhr schon an ihre Grenzen kommen wird, wenn ihr sie immer wieder aktiv nutzt.

Gegen 15 oder 16 Uhr dürfte die erste Meldung eintrudeln, dass der Akku schwach ist. Habt ihr die Uhr bisher also öfter genutzt, wird es beim Nachhauseweg schon kritisch. Geschweige denn am Abend, wenn ihr vielleicht eine Runde Laufen gehen wollt. Dann hängt die Uhr am Ladegerät und nicht um euren Arm, wo sie euch bei der sportlichen Aktivität unterstützen soll.

Ich habe keine Wunder erwartet bei der ersten Generation mit Android Wear, aber mehr als das, was die Hersteller da momentan zeigen. Vielleicht bin ich von der Pebble zu sehr verwöhnt, aber über 5 Tage Akkulauzeit sind eben eine feine Sache. Die Uhr am Freitag aufladen und das ganze Wochenende bei einem Ausflug nicht an den Akku denken: Kein Problem mit der Pebble.

Ich muss mit meiner Uhr keine zwei Wochen über die Runden kommen, aber zwei volle Tage müssen drin sein. Zumindest ein Tag, an dem ich die Uhr aktiv nutze und dann über Nacht laden kann. Die Moto 360 ist ein sehr schönes Stück Technik und wir stehen hier erst am Anfang der Entwicklung, aber das ist eben ein Punkt, der für ich ein K.O.-Kriterium sein könnte. Ob das am Ende so ist, kann ich aber erst sagen, wenn ich die Moto 360 mal ein paar Tage im Alltag genutzt habe. Momentan ist das nur eine persönliche Einschätzung.

Wie ist das bei euch? Wie lange muss der Akku einer Smartwatch halten und könntet ihr mit weniger als einem Tag bei der Moto 360 leben?


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