Donald Trump: Huawei ist sehr gefährlich

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Donald Trump hat sich das erste Mal öffentlich zu Huawei geäußert, im Weißen Haus gab er vor der versammelten Presse bekannt, dass Huawei sehr gefährlich sei. Wer sich Huawei aus einem anderen Standpunkt anschaut, beispielsweise der Sicherheit oder auch von einer militärischen Sichtweise, der wird zum Ergebnis kommen, dass Huawei sehr gefährlich ist, so Donald Trump.

Der US-Präsident gab an, dass Huawei durchaus ein Teil des Deals mit China werden könnte. Die beiden Länder befinden sich im Handelskrieg und der droht gerade zu eskalieren. Sollte sich Washington mit Peking einigen, dann wäre es denkbar, dass Huawei ein Teil des Deals wird, so Trump weiter.

Damit bestätigte der US-Präsident ganz offen, was eigentlich klar war: Es geht gar nicht um Huawei und auch nicht um die Sicherheitsbedenken, die Regierung in den USA nutzt das Unternehmen als Druckmittel im Handelskrieg.

Falls ihr euch die ganz Rede von Donald Trump im Weißen Haus anschauen wollt, dann geht es hier entlang. Huawei kommt etwa ab Minute 41 zur Sprache.

Huawei: TSMC produziert weiter Chips

Die USA setzten Huawei vor knapp einer Woche auf eine schwarze Liste und seit dem mussten die US-Unternehmen ihre Geschäfte mit Huawei einstellen. Vor allem das Ende der Android-Lizenz sorgt für Probleme, das sieht man bereits am Honor 20 Pro, welches keine Lizenz bekam und nicht verkauft werden kann.

Auch ARM stellte die Geschäfte mit Huawei ein, TSMC gab nun aber bekannt, dass man weiterhin Chips für Huawei produzieren wird. Für den Verkauf ist TSMC der wichtigere Partner, stellt sich nur die Frage, wie es dann um die Planung für kommende SoCs steht, wie beispielsweise den Kirin 985 für den Herbst.

Huawei: Keine Mauern mehr

Huawei war Anfang der Woche sichtlich überrascht von diesem Schritt und es dauerte, bis man erste Antworten bekam. Viele Fragen sind zwar immer noch offen, dafür geht man aber in die Offensive. Auf der Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit gab Ken Hu von Huawei bekannt:

In den vergangenen Tagen wurden Huawei Beschränkungen auf Basis unbegründeter Anschuldigungen auferlegt, um unseren Geschäftsbetrieb zu stören. Für dieses Verhalten gibt es keinerlei Rechtfertigung.

In Europa hat Huawei einen Marktanteil von knapp 20 Prozent und mit dieser Entscheidung schaden die USA auch den europäischen Verbrauchern. Außerdem stellt „das Vorgehen der US-Regierung […] einen gefährlichen Präzedenzfall dar“, so Hu in seiner Rede. Im Namen von Huawei gab er an:

Wenn wir uns nicht gemeinsam mit diesen Themen auseinandersetzen, könnten in Zukunft auch jede andere Branche und jedes andere Unternehmen betroffen sein.

Auf dem Campus  in Potsdam stand einst die Berliner Mauer und Hu betonte, dass man keine Mauer bauen wolle „weder im Handel, noch technologisch“.

China: Wann kommt die Reaktion?

Die Situation hält nun seit einer Woche an und je länger es dauert, desto größer wird der Schaden für Huawei. Eins dürfte nach den Ereignissen sicher sein: Kein chinesisches Unternehmen wird sich in Abhängigkeit eines US-Unternehmens begeben und die werden eventuell auch schauen, wie sie unabhängiger von der US-Regierung handeln können, denn auch Google und Co nehmen Schaden.

Eine Reaktion aus China steht aber immer noch aus, viele pokern auf Apple, mit diesem Unternehmen könnte man den US-Markt treffen. Zum einen, weil fast 30 Prozent vom Umsatz ohne den Markt in China wegfallen würden und wenn man noch weiter geht, könnte man Apple und Co auch die Produktion erschweren.

Wir haben Anfang 2019 schon gesehen, was ein schlechtes Geschäft in China für Apple bedeutet, ohne den weltweit größten Technik-Markt würde die Aktie von Apple einbrechen. Man könnte sicher überleben, doch neben Apple sind auch andere Unternehmen abhängig vom chinesischen Markt.

Huawei: Wie geht es nun weiter?

Es wird langsam eine Lösung benötigt, das sollte klar sein. Auch wenn Huawei weiterhin Updates bis August ausliefern kann und an einem eigenen OS arbeitet, ohne Android, Windows, ARM und Co wäre das nicht nur ein Rückschlag, es könnte für das Ende von Huawei sorgen. Noch ist aber alles offen.

Ein eigenes OS ist keine Lösung und selbst wenn, sie würde zu lange dauern. Die einzige Lösung, die kurzfristig infrage kommt: Die USA müssen Huawei von der Liste nehmen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Schaden schon jetzt groß genug ist, damit Huawei sein gestecktes Ziel bis 2020 nicht erreicht.

Entweder, man einigt sich nun friedlich oder die Sache eskaliert weiter. Das ist momentan die spannende Frage, die keiner beantworten kann. Vielleicht gibt es am heutigen Freitag ja bereits eine Antwort, die Meldungen zu Huawei nehmen jedenfalls nicht ab. Wir halten euch hier natürlich auf dem Laufenden.


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