Im Jahr 2024 registrierte die Polizei in Deutschland insgesamt 11.944 Unfälle mit Personenschaden, an denen E-Scooter beteiligt waren.
Das ist ein Anstieg von 26,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kamen 27 Menschen ums Leben, 1.513 wurden schwer und 11.433 leicht verletzt. Auffällig ist, dass in 83,9 % der Fälle die verunglückten Personen selbst auf dem E-Scooter unterwegs waren. Alle Todesopfer waren Fahrer, keine Mitfahrer. Letztere machten 4,7 % der Verunglückten aus, obwohl das Mitfahren laut Straßenverkehrsordnung untersagt ist.
Der Anteil der E-Scooter an allen Verkehrsunfällen mit Personenschaden betrug im Jahr 2024 insgesamt 4,1 %. Zum Vergleich: Fahrradfahrer waren an rund 32,1 % solcher Unfälle beteiligt, mit deutlich höheren Opferzahlen: 445 Tote und über 93 000 registrierte Unfälle. Die Daten verdeutlichen, dass E-Scooter im Unfallgeschehen zwar noch eine untergeordnete Rolle spielen, ihre Relevanz jedoch wächst.
Nicht enthalten sind Unfälle, die durch unachtsam abgestellte E-Scooter verursacht werden. In manchen Städten ist das Abstellen mittlerweile nur noch auf Sammelparkplätzen erlaubt.
Junge Männer dominieren das Unfallgeschehen.
Fast die Hälfte (48,6 %) aller im Jahr 2024 verunglückten E-Scooter-Fahrer war jünger als 25 Jahre, 82 % waren jünger als 45 Jahre. Ältere Nutzer ab 65 Jahren stellten nur 3,3 % der Verunglückten. Im Vergleich dazu waren bei Fahrrad- oder Pedelec-Unfällen deutlich mehr ältere Personen betroffen. Der hohe Anteil junger Fahrer bei E-Scooter-Unfällen lässt sich vor allem damit erklären, dass diese Altersgruppe E-Scooter bevorzugt nutzt.
Die häufigste Unfallursache bei E-Scooter-Nutzern war die falsche Straßenbenutzung (21,2 %). Das Fahren auf Gehwegen ist verboten, stattdessen müssen Fahrradwege oder die Fahrbahn genutzt werden. Weitere Ursachen waren Alkohol am Steuer (12,4 %) und unangepasste Geschwindigkeit (8 %). Auch das Missachten von Vorfahrtsregeln (6,2 %) trug zum Unfallgeschehen bei.
Unfälle häufig in Großstädten, oft mit Pkw-Beteiligung
Knapp ein Drittel (31,4 %) aller E-Scooter-Unfälle waren Alleinunfälle. Von den 27 Getöteten starben 14 ohne Fremdbeteiligung. In rund zwei Dritteln der Fälle (66,5 %) waren weitere Verkehrsteilnehmer involviert, meist Autofahrer (5 302 Fälle). 50,5 % der verunglückten E-Scooter-Nutzer verletzten sich bei Kollisionen mit einem Pkw; bei sieben dieser Zusammenstöße kam es zu Todesfällen.
In knapp der Hälfte dieser Fälle (47,6 %) lag die Hauptverantwortung bei den E-Scooter-Fahrern. Besonders hoch war der Anteil bei Unfällen mit Fußgängern (87,7 %) oder Radfahrern (72,7 %). Nur bei Pkw-Unfällen waren die E-Scooter-Nutzer seltener die Hauptverursacher (35,2 %).
Mehr als die Hälfte (53,7 %) aller E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ereignete sich in Großstädten mit über 100.000 Einwohnern, fast ein Drittel (30,3 %) sogar in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern. Damit konzentriert sich das Unfallgeschehen stark auf urbane Räume, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.
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