Elektronische Patientenakte: Nutzung bleibt hinter Erwartungen zurück


100 Tage nach der bundesweiten Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) zeigt sich eine verhaltene Nutzung.
Laut einer Umfrage der dpa unter großen Krankenkassen wie der TK, der AOK und der Barmer wird die ePA bislang nur von 1,2 Millionen der 44 Millionen angelegten Nutzer aktiv verwendet. Obwohl rund 75 Prozent der Befragten das digitale Angebot kennen, bleibt die tatsächliche Nutzung mit einem Anstieg von 11,9 auf 16,2 Prozent weiterhin gering.
Der Verband der forschenden Pharmaunternehmen Pharma Deutschland sieht mehrere Gründe für die schleppende Nutzung. Dazu zählen eine komplizierte Registrierung, technische Hürden sowie mangelnde Aufklärung. Außerdem fühlen sich viele Versicherte im digitalen Gesundheitsumfeld unsicher.
Laut Dorothee Brakmann, der Hauptgeschäftsführerin des Verbands, konnte der konkrete Nutzen der ePA im Alltag bisher nicht ausreichend vermittelt werden.
ePA: Nutzung stockt trotz hoher Bekanntheit
Trotz der geringen Nutzungszahlen betrachtet Pharma Deutschland die ePA grundsätzlich als wichtigen Schritt hin zu einem digitalisierten Gesundheitssystem. Langfristig soll die elektronische Patientenakte die Bereiche Versorgung, Therapie, Prävention und Forschung stärker vernetzen und dadurch effizienter gestalten.
Der Verband fordert daher eine patientenzentrierte Weiterentwicklung der ePA, die konkrete Verbesserungen für alle Beteiligten im Gesundheitswesen schaffen soll.
Die Elektronische Patientenakte (ePA) ist eine digitale Sammelstelle für Gesundheitsdaten, die gesetzlich Versicherte in Deutschland nutzen können. Sie ermöglicht den sicheren Austausch von Befunden, Diagnosen und Medikationsplänen zwischen Ärzten, Apotheken und anderen Leistungserbringern. Die Patienten können selbst entscheiden, wer darauf zugreifen darf.
ePA: Bekanntheit und Nutzung in der Übersicht
- Baden-Württemberg: ePA-Bekanntheit 67,3%, ePA-Nutzung 15,9%
- Bayern: ePA-Bekanntheit 69,0%, ePA-Nutzung 12,9%
- Berlin: ePA-Bekanntheit 71,1%, ePA-Nutzung 16,0%
- Brandenburg: ePA-Bekanntheit 72,5%, ePA-Nutzung 18,0%
- Bremen: ePA-Bekanntheit 76,0%, ePA-Nutzung 14,0%
- Hamburg: ePA-Bekanntheit 79,0%, ePA-Nutzung 19,6%
- Hessen: ePA-Bekanntheit 76,1%, ePA-Nutzung 16,0%
- Mecklenburg-Vorpommern: ePA-Bekanntheit 70,6%, ePA-Nutzung 14,1%
- Niedersachsen: ePA-Bekanntheit 74,6%, ePA-Nutzung 16,0%
- Nordrhein-Westfalen: ePA-Bekanntheit 73,2%, ePA-Nutzung 13,5%
- Rheinland-Pfalz: ePA-Bekanntheit 70,8%, ePA-Nutzung 13,7%
- Saarland: ePA-Bekanntheit 65,8%, ePA-Nutzung 13,7%
- Sachsen: ePA-Bekanntheit 70,4%, ePA-Nutzung 17,6%
- Sachsen-Anhalt: ePA-Bekanntheit 69,8%, ePA-Nutzung 15,7%
- Schleswig-Holstein: ePA-Bekanntheit 71,3%, ePA-Nutzung 18,6%
- Thüringen: ePA-Bekanntheit 72,8%, ePA-Nutzung 11,3%
- PD Landesverband Ost: ePA-Bekanntheit 71,1%, ePA-Nutzung 15,9%
- PD Landesverband Mitte: ePA-Bekanntheit 73,2%, ePA-Nutzung 14,9%
- PD Landesverband Bayern: ePA-Bekanntheit 69,0%, ePA-Nutzung 12,9%
- PD Landesverband Nord: ePA-Bekanntheit 74,6%, ePA-Nutzung 17,0%
- PD Landesverband BaWÜ: ePA-Bekanntheit 67,3%, ePA-Nutzung 15,9%
- PD Landesverband NRW: ePA-Bekanntheit 73,2%, ePA-Nutzung 13,5%
Ich arbeite im Gesundheitswesen und muss sagen , das hatte bis jetzt für uns fast ausschließlich Nachteile..Medikamentenbestellungen sind seit dem unsagbar langwierig geworden..dazu muss nach jeder Bestellungen ein Mitarbeiter los und die karten auslesen lassen, damit die Medikamente geliefert werden..das kann ja aber nicht am gleichen tag passieren, sondern es muss mindestens ein Tag gewartet werden, damit die Medikamente überhaupt auf der karte sichtbar sind..sehr nervig und totale Verzögerung bei der
medikamenten Gabe
Die mangelnde Sicherheit der ganzen Geschichte sieht man also scheinbar nicht als Grund?
Ich, als Allergiker, bin froh, dass es die ePA gibt, genauso meine Frau, mit Ihrer chronischen Erkrankung.
da ich in dem Umfeld arbeite, weiß ich dass die Erwartung bei ca. 10% lag.
Aber selbst für mich ist es nicht verständlich warum Versicherte das nutzen sollten. Sprich sich dort einloggen und rein schauen sollten.
Da schreiben Ärtze Infos rein, die für andere Ärtze relevant sind.