Die Europäische Kommission hat eine formelle Untersuchung gegen Meta wegen möglicher Wettbewerbsverstöße durch eine neue WhatsApp-Regelung eingeleitet.
Die Behörde will prüfen, ob Metas im Oktober 2025 eingeführte Richtlinie den Zugang externer KI-Anbieter zur WhatsApp Business Solution unrechtmäßig einschränkt. Laut Kommission verbietet die neue Politik den Einsatz von KI-Diensten als Hauptfunktion in Verbindung mit WhatsApp, erlaubt jedoch deren Nutzung für unterstützende Aufgaben wie automatisierten Kundendienst.
Meta betreibt die Plattform WhatsApp, über die Unternehmen direkt mit Kunden kommunizieren können. Mehrere KI-Anbieter nutzen diese Schnittstelle, um Chat-Assistenten oder generative Anwendungen bereitzustellen.
Ab dem 15. Januar 2026 sollen die geänderten Nutzungsbedingungen für bereits aktive KI-Dienste gelten, für neue Anbieter greifen sie bereits seit Mitte Oktober 2025.
EU prüft mögliche Marktbehinderung durch WhatsApp-Regeln
Nach Einschätzung der Kommission könnte die Regelung dazu führen, dass konkurrierende KI-Anbieter vom europäischen Markt ausgeschlossen werden, während Metas eigener Assistent „Meta AI“ auf WhatsApp verfügbar bleibt. Die Untersuchung betrifft den gesamten Europäischen Wirtschaftsraum, mit Ausnahme Italiens, wo eine nationale Behörde bereits getrennte Maßnahmen prüft.
Laut Kommission könnte das Verhalten unter Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU sowie Artikel 54 des EWR-Abkommens fallen, die den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung untersagen. Die Dauer des Verfahrens sei nicht festgelegt und hänge von der Komplexität und der Kooperation der beteiligten Unternehmen ab.
Jetzt mobiFlip kostenlos auf WhatsApp folgen und informiert bleiben!
