Facebook: Große Änderung bei der Timeline steht an

Facebook hat mal wieder verkündet, dass man etwas an der Timeline ändern möchte. Sie soll persönlicher werden, der Mensch soll in den Fokus rücken.

Facebook hat ein Problem: Steigendes Wachstum bedeutet schon lange nicht mehr steigende Interaktionen in der Timeline. Im Gegenteil, die Interaktionen gingen in der Vergangenheit sogar öfter mal zurück. 2013 wollte man mehr hochwertige Inhalte in der Timeline, 2014 wollte man die Timeline verbessern und 2015 wollte man den Nutzern wieder mehr Kontrolle geben und sie persönlicher machen.

Meldungen wie diese gibt es alle paar Monate und Facebook schraubt immer mehr an der Timeline rum. Man hat diverse Vorkehrungen getroffen, um die Timeline zu optimieren, im Dezember gab man zum Beispiel bekannt, dass man gegen das so genannte Engagement Bait vorgehen wird. Nur eine von vielen Ankündigungen.

Facebook will eine aktive Timeline

Heute gab es mal wieder eine ähnliche Ankündigung und sogar einen längeren Beitrag von Mark Zuckerberg selbst. Kurz: Beiträge, in denen die Menschen aktiv sind, werden höher gerankt. Damit möchte Facebook die Interaktion der Nutzer steigern. Laut Zuckerberg vor allem die Interaktion mit echten Freunden.

Es ist ein zweischneidiges Schwert, denn Facebook darf man die ganzen Marken nicht verärgern, die ihre Inhalte in der Timeline der Nutzer sehen wollen.

Doch Facebook hat klar betont, dass diese Inhalte in Zukunft nicht mehr so oft auftauchen werden. Seiten erstellen oft Inhalte, bei denen die Nutzer nicht aktiv werden und sich diese nur anschauen. Von diesen Beiträgen will man weniger.

Facebook versucht in der Ankündigung aber direkt zu beruhigen. Die Beiträge von Fanseiten werden natürlich nicht verschwinden, es werden nur weniger. Beiträge, welche eine hohe Interaktion haben, ranken höhe. Damit fördert Facebook am Ende allerdings nur wieder Engagement Bait, da man Seiten nun dazu zwingt.

Für Facebook werden die kommenden Jahre nicht leichter, denn ich glaube das wird am Ende nicht viel ändern. Die Menschen interagieren immer weniger und damit wird man es kaum aufhalten können. Vermute ich. Gleichzeitig verärgert man die Unternehmen und versucht auch noch Geld damit zu verdienen, denn die haben oft nur die Option ihre Reichweite künstlich (Geld) zu erweitern.

Facebook hat sich mit seinen ganzen Änderungen und dem Hin und Her glaube ich selbst ins Bein geschossen und kommt da nicht mehr so leicht raus. Mal möchte man die Firmen fördern und die Werbeeinnahmen steigern, dann möchte man aber schnell wieder die Interaktion der Nutzer in den Fokus rücken. Beides geht nicht.

Meine Konsequenz war vor 1-2 Jahren der Abschied aus der Timeline. Ich habe alle Inhalte von mir gelöscht, bin aber weiter aktiv (Messenger, Gruppen und Fanseiten). Ich gehöre also zu genau dieser Gruppe, die Facebook damit vermutlich ansprechen möchte. Doch genau diese Art der Bevormundung hat mich abgeschreckt.

Ich will keine Timeline, die auf Algorithmen basiert, die es allen Recht machen wollen. Ein Trend, den ich derzeit leider auch bei Instagram beobachte.

Facebook ist für mich schon lange kein sozialen Netzwerk mehr, es ist eine große Werbeplattform und da Facebook mittlerweile ein börsennotiertes Unternehmen ist, kann man das auch nicht so leicht ändern. Noch schlimmer als der Rückgang der Interaktion der Nutzer wäre nämlich ein Abschied der Werbeindustrie. Und genau das spürt man bei jeder Neuerung, die Facebook einführt.


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