Fitbit Alta HR im Test: Lohnt sich der Preis von 150 Euro?

Fitbit zählt zu den größten Herstellern für Fitness-Tracker. Jüngstes Gadget: Das Alta HR-Band. Das ist eine Neuauflage des Alta, jedoch mit Pulsmesser.

Als Fitbit das Alta HR im März präsentierte, war ich etwas kritisch. Das lag nicht am Produkt selbst, das vorhandene Display und der Pulsmesser sind super, doch am Preis. 150 Euro ist nicht wenig Geld für einen Fitness-Tracker. Der Markt ist in der heutigen Zeit hart umkämpft und günstige Alternativen gibt es viele.

Fitbit hat uns aber angeschrieben und mir angeboten, dass ich mir ein eigenes Bild vom Alta HR machen soll. Das Angebot habe ich angenommen, denn ich werde sehr oft bei Wearables um Rat gefragt und mache mir gerne ein eigenes Bild. In diesem Beitrag möchte ich die Frage klären: Lohnt sich der Preis von 150 Euro?

Fitbit Alta HR: Test in Videoform

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Fitbit Alta HR: Die Funktionen

Doch fangen wir erst mal mit den Funktionen an. Was kann ein Fitbit Alta HR? Es besitzt die üblichen Funktionen wie Schritte zählen und Schlaf tracken, doch Fitbit hat die gezählten Stockwerke entfernt. Dank einem neuen Pulsmesser kann es die verbrauchten Kalorien besser einschätzen, doch die vom Charge 2 bekannte neue Funktion „Atmen“ ist nicht dabei. Das Alta HR erinnert dafür ans Stehen.

Es gibt Erinnerungen bei einem Anruf oder einer Nachricht, das Alta HR ist also durchaus „smart“. Das Band besitzt dafür einen Vibrationsmotor. Doch wie bei vielen Fitbit-Produkten sind die Benachrichtigungen eingeschränkt.

Es funktionieren nur Kalender, Anrufe und SMS (iMessage klappt). Eine WhatsApp-Nachricht wird einem nicht angezeigt. Das Display ist außerdem nicht so groß wie beim Charge 2 – von einem Vergleich mit Smartwatch-Displays sehe ich hier mal ab.

Was ich ganz nett finde: Das Fitbit Alta HR besitzt, wie die anderen Fitbit-Tracker mit Vibrationsmotor, eine Weckfunktion. Dann vibriert das Armband ganz leicht am Morgen und weckt euch. Das funktioniert gut, jedoch trage ich keine Wearables beim Schlafen. Das Alta HR wäre mir dafür auch etwas zu dick am Arm.

Die Zifferblätter können angepasst, wobei man auch hier das kleinere Display bedenken muss, und die Bänder gewechselt werden. Das Display ist ein Touch-Display, Knöpfe gibt es keine. Das Touch-Display ist gut im Freien lesbar, reagiert aber nicht immer perfekt auf Eingaben. Ich musste im Test nicht selten sehr stark auf den Tracker „klopfen“ und mehrmals für eine Eingabe „wischen“.

Der integrierte Akku soll knapp eine Woche halten, was auch in etwa zutrifft. Hängt natürlich immer von der jeweiligen Person ab, aber 5 Tage kann man aus dem Alta HR herausholen. Geladen wird das Alta HR über einen proprietären Anschluss. Es wird glaube ich Zeit, dass Fitbit hier mal einen Standard (z.B. USB Typ C) nutzt.

Insgesamt gibt es sechs Farben und vier zusätzliche Bänder für das Alta HR und die Fitbit-App ist die zentrale Anlaufstelle, wenn man seine Daten analysieren möchte. Das Fitbit Alta HR reiht sich in die Reihe der Fitbit-Tracker ein, die nicht wasserdicht sind. Das Flex 2 bleibt also weiterhin die einzige Fitbit-Option, wenn man mit dem Armband im Sommer auch mal ins Schwimmbecken springen möchte.

Der Preis liegt bei 150 Euro, wobei es zwei Sondereditionen für 170 Euro gibt. Eine davon (Gunmetal/Schwarz) haben wir für den Test erhalten. Die drei Leder-Armbänder kosten jeweils 60 Euro, das Edelstahlband kostet 90 Euro.

Weitere Informationen zur Ausstattung gibt es auf der Webseite von Fitbit.

Fitbit Alta HR: Das Tragegefühl

Wer schon mal ein Fitbit getragen hat, der wird sich mit dem Alta HR wohl fühlen. Mir gefällt es optisch ganz gut und ich finde es angenehm, dass es nicht so breit wie das Charge 2 ist. Es ist übrigens der kleinste Fitbit-Tracker mit Pulsmesser. Das Alta HR ist nicht wirklich zu dick, es könnte allerdings etwas dünner sein. Wobei sowas natürlich ein rein subjektives Empfinden ist.

Ich kann in diesem Fall nur vom normalen Alta HR mit Gummiband sprechen, doch das trägt sich angenehm. Im Grunde wie eine sehr schmale Uhr. Die Verarbeitung des Alta HR ist gut, wobei man bei einem Gummiband natürlich auch nur ein ganz normales Gummiband erwarten sollte. Beim Tragegefühl und der Verarbeitung des Fitbit Alta HR habe ich jedenfalls nichts zu meckern.

Allerdings fühlt sich das Alta HR auch nicht besonders hochwertig an. Klar, das Band aus Gummi ist nun mal so, da es für den Sport gemacht wurde, doch der Verschluss ist aus Plastik. Dieser könnte ruhig auch aus Aluminium sein. Das ist ein kleines Detail, doch auf sowas achte ich bei einem Tracker für 150 Euro.

Fitbit Alta HR: Der Preis

Womit wir auch beim Preis wären. Das Alta HR ist ein rundum gelungener Fitness-Tracker, vielleicht sogar einer der besseren auf dem Markt. Doch die Konkurrenz ist groß und kann nicht ignoriert werden. 150 Euro, beziehungsweise 170 Euro für das Modell im Test, sind viel Geld. Für nicht mal 100 Euro mehr bekommt man eine Smartwatch, die deutlich mehr smarte Funktionen besitzt.

Eine neue Apple Watch Sport, mein aktueller Tracker, kostet 100 Euro mehr. Neu. Bietet aber viel mehr Funktionen im Alltag. Ein Smartwatch mit Android Wear kann man sogar für den gleichen Preis kaufen (dafür gibt es hier keine aktuelle Version von Android Wear dazu, für ein 2.0-Modell zahlt man etwas mehr).

Oder gehen wir in die andere Richtung. Ein Xiaomi Mi Band 2 bietet in etwa die gleichen Funktionen, kostet aber nur 40 Euro. Dort gibt es zwar nicht die tolle App von Fitbit und auch nicht die große Community, aber am Ende des Tages bekommt man die gleichen Funktionen für ein Viertel vom Alta HR-Preis.

Der Preis für das Fitbit Alta HR ist zu hoch. Das ist in meinen Augen ein Fitness-Tracker für 99 Euro. Für diesen Preis würde ich ihn vielleicht empfehlen, wenn man die App von Fitbit mag und Freunde dort hat. Das dürfte auch einer der größten Pluspunkte für Fitbit sein, denn die Tracker sind weit verbreitet.

Doch lässt man diesen Punkt weg, dann bleibt ein Produkt, welches keine 150+ Euro wert ist. Nicht im Jahr 2017, wo man eine bessere Smartwatch für 50 Euro mehr kaufen kann. Das weiß Fitbit und daher arbeitet man mit Hochdruck an einer eigenen Smartwatch. Man hat nicht umsonst Pebble aufgekauft.

Fitbit Alta HR: Das Fazit

Ich komme zum gleichen Fazit, wie beim Charge 2: Das Alta HR ist meiner Meinung nach der aktuell beste Fitness-Tracker von Fitbit. Im Vergleich mit den Modellen auf dem Markt ist er aber zu teuer. Wem der Preis egal ist und wer die Community von Fitbit möchte, der sollte sich den Alta HR näher anschauen. Das schlichte Design und die kompakte Größe finde ich hier angenehmer, als beim Charge 2. Dafür kann ich dann am Ende auch mit einem kleineren Display leben.

Was ich aber gleichzeitig auch schade finde: Die Fitbit-Community ist geschlossen. Fitbit integriert zum Beispiel keine Daten aus anderen Fitness-Apps und schickt die eigenen Daten auch nicht an Apple Health und Co weiter. Ich bin ungern in so ein Ökosystem eingebunden, wenn es nur ein einziges Gadget gibt.

Meine zentrale Fitness-Anlaufstelle ist Apple Health und ich erwarte, dass meine Gadgets die Daten auch weitergeben. Alleine das wäre für mich persönlich ein K-O-Kriterium. Es gibt zwar Apps, welche die Daten synchronisieren, doch die kosten erstens Geld und sind zweitens nicht besonders zuverlässig.

Machen wir es kurz: Kann ich das Fitbit Alta HR empfehlen? Nein. Es sei denn ihr wollt unbedingt einen Fitness-Tracker von Fitbit und habt vielleicht auch Freunde dort, die ebenfalls Tracker des Unternehmens nutzen. Dann kann die Community ein Mehrwert und eine Motivation sein. Wenn nicht, dann sehe ich keinen großen Vorteil für das Fitbit Alta HR. Zumindest keinen, der am Ende einen Aufpreis von 100 Euro oder mehr (Mi Band 2, es gibt noch andere gute Alternativen) wert ist.

Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Fitbit Alta HR mit 2.5 von 5 Punkten.

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