Freenet über 1&1, 5G, Waipu und mehr

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Im Rahmen der 5G-Frequenzversteigerung hat Freenet-Chef Vilanek ein bisschen über den neuen Standard und andere Themen gesprochen.

Mit dem Einstieg von United Internet wird 1&1 in Zukunft vermutlich auch als Netzbetreiber auftreten, damit bleibt auf diesem Markt eigentlich nur noch Freenet als Service Provider übrig. Doch laut eigenen Angaben fühlt man sich in dieser Rolle wohl. Für Freenet stand es auch nie zur Debatte mitzubieten.

Freenet: 5G wird nicht viel ändern

Mit dem 5G-Netz wird sich für Freenet nicht viel ändern, denn Vilanek geht davon aus, dass die Netzbetreiber dann ein Interesse haben 3G abzuschalten und nur noch auf 4G und 5G zu setzen. Statt 3G und 4G würde es dann in Zukunft eben andere Standards geben – der Unterschied sei aber gar nicht so groß.

Sie können bei meinen geschätzten Schweizer Kollegen von Sunrise seit der vergangenen Woche 5G-Geräte kaufen und nutzen. Ich habe mir sagen lassen, dass sich die Telefonie, Videostreaming und das Verschicken von SMS nicht verändert hat.

Den Standort Deutschland kritisiert er, vor allem die Politik tut zu wenig für den Ausbau. Wobei der Einstieg von United Internet die ganze Sache endlich ankurbeln könnte, wenn Wettbewerb ist gut für den Markt.

Natürlich wird man in Zukunft mit allen vier Betreibern ins Gespräch kommen, immerhin gilt das Verhandlungsgebot und die Diskriminierungsfreiheit. Die Schmarotzer-Vorwürfe für Service Provider sind laut Vilanek haltlos, immerhin bezahlt Freenet viel Geld für das Netz.

Die Preise sollten mit 5G übrigens weitestgehend gleich bleiben, denn 5G bringt auch Effizienz-Gewinne, welche die Kosten am Ende ausgleichen könnten.

Freenet: TV-Geschäft als wichtiges Standbein

Ein weiteres Thema war Waipu.tv, was für Freenet kein Hobby ist. Man besitzt mittlerweile 250.000 Abo-Kunden und die Partnerschaft mit O2 soll dem Dienst den nötigen Schub geben. Netflix und Amazon sieht man nur bedingt als einen Konkurrenten an, immerhin sei man ja billiger.

20 Prozent (280 Millionen) vom Jahresumsatz kommen mittlerweile von Waipu, so Vilanek, in den nächsten Jahren soll dieser Anteil deutlich mehr werden.

Freenet schnappte sich vergangenes Jahr gut 9 Prozent von Ceconomy, dem Unternehmen hinter MediaMarkt und Saturn. Diesen Kauf bereut man nicht, auch wenn der Börsenkurs seit dem gefallen ist. Doch das Management wurde nun ausgetauscht und Ceconomy ist mehr eine strategische Beteiligung.

Auf die Frage, ob Freenet in zehn Jahren noch ein Service Provider sein wird, gab es ein klares Ja. Vilanet beendete das Gespräch mit der Welt mit diesem Satz:

Sie dürfen nicht vergessen, dass 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung mit den Veränderungen in den Märkten überfordert sind und sich einen Ansprechpartner wünschen, der ihnen aus der Gesamtzahl der Angebote das Richtige zusammenbaut.

Das mag (auch wenn ich es bezweifle) auf die heutige Zeit zutreffen, doch in zehn Jahren gibt es eine Generation, die mit dem ganzen Internet, Streaming und was alles dazu gehört aufgewachsen ist. Ob die dann wirklich noch ein Angebot wie Freenet benötigt? Das werden wir ja dann 2030 beurteilen können.


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