Google Pixel Tablet im Test: Ein Neuanfang für Android-Tablets

Google Pixel Tablet Header

Google hat die Tablet-Frage endlich geklärt und kehrt zurück zu den Wurzeln, denn nach sechs Jahren gibt es endlich wieder ein Android-Tablet von Google selbst und das Experiment mit Chrome OS als Software für Tablets ist am Ende gescheitert.

Nach dem Google Pixel C von 2015, welches 2017 eingestellt wurde und somit das vorläufige Ende der Tablet-Entwicklung bei Google einläutete, ist man jetzt mit dem Google Pixel Tablet zurück und hat Android wieder für große Displays angepasst.

Android konnte zwar alle die Jahre auf Tablets genutzt werden, war aber in einem schlechten Zustand und die Drittanbieter mussten das regeln. Und eigentlich hat nur Samsung das gut gemacht, daher brach der Android-Tablet-Markt auch ein.

Das ändert sich gerade und das Comeback der Android-Tablets wird vom Google Pixel Tablet begleitet. Ich konnte es mir in den letzten Tagen im Alltag anschauen und muss sagen: Ja, das ist gelungen. Aber das ist natürlich nur die kurze Version.

Google Pixel Tablet: Die Spezifikationen

  • Hersteller: Google
  • Modellbezeichnung: Pixel Tablet
  • Preis: ab 679 Euro
  • Verfügbar: ab 21. Mai 2023
  • Größe: 258 × 169 × 8,1 mm
  • Gewicht inklusive Akku: 493 g
  • Betriebssystem: Android 13
  • Akku: 27 Wattstunden
  • Display: 11″ (LCD, 60 Hz, 2560 x 1600 Pixel)
  • Kamera: 8 + 8 MP (Front + Rückseite)
  • Speicher: 128 oder 256 GB
  • CPU: Google Tensor G2
  • RAM: 8 GB

Das sind nicht alle Spezifikationen des Google Pixel Tablet. Auf der Webseite von Google bekommt ihr mehr offizielle Informationen zum neuen Android-Tablet.

Google Pixel Tablet: Test als Video

Abonnieren-Button YouTube

Google Pixel Tablet: Meine Stichpunkte

  • Das Google Pixel Tablet ist gut verarbeitet, fühlt sich angenehm an und liegt dank der matten Rückseite gut in der Hand. Allerdings fühlt sich das Gehäuse wie Plastik an, da es eine Beschichtung besitzt, es ist aber Aluminium und wiegt somit sogar etwas mehr, als mein iPad Pro. Das Pixel Tablet wirkt jetzt nicht billig, aber ein iPad wirkt ohne so eine Beschichtung doch hochwertiger.
  • Die Knöpfe haben gute Druckpunkte, nur der Power-Button ist nicht so leicht zu ertasten, da er im Gegensatz zu den Tasten für die Lautstärke nicht erhöht ist. Darin befindet sich übrigens der Fingerabdrucksensor, der schnell und sehr zuverlässig ist. Deutlich besser, als in den Pixel-Smartphones, wo er sich unter dem Display befindet.

Google Pixel Tablet Back

  • Google hat sich beim Display für ein 16:10-Format entschieden, was optimal für das Querformat, aber nicht optimal für das Hochformat ist. Ich bevorzuge da die 4:3 eines iPads, da ich ein Tablet tatsächlich häufiger im Hochformat nutze, aber das ist subjektiv. Das LC-Display selbst ist gut und besser als erwartet, es kann auch sehr hell werden. Der Rand dürfte einen Hauch dünner sein (und Schwarz, auch bei der hellen Version), ist aber noch okay, und ich vermisse die 120 Hz meines iPad Pro, aber 120 Hz findet man in dieser Preisklasse auch bei Apple nicht (ich kritisiere das auch dort, da ich das ab 500 Euro gerne langsam sehen würde).
  • Leistung ist kein Problem, das Google Pixel Tablet ist flott und der Tensor G2 reicht in Kombination mit 8 GB RAM aus. 128 GB finde ich bei Tablets etwas zu knapp, wobei mir 256 GB reichen, da ist man dann aber eben bei 800 Euro, das muss man auch wissen.

Google Pixel Tablet Hochformat

  • Die Akkulaufzeit ist bisher gut bis sehr gut, bei Videowiedergabe gibt Google ca. 2 Stunden mehr als Apple beim iPad an, aber ganz so pauschal kann man es nicht sagen. So einen Akku bekommt man selbst in ca. zwei Wochen Testphase nicht so oft leer, aber ich würde mal behaupten, dass die Akkulaufzeit gut und kein Problem ist.
  • Android hat sich wirklich positiv bei Tablets entwickelt, jedenfalls mit dem Launcher von Google macht das Pixel Tablet einen guten Eindruck. Der Homescreen ist frei mit Apps und Widgets konfigurierbar, hier und da ist Android sogar besser als iPadOS. Und auch bei den Apps von Google hat sich etwas getan, die sehen teilweise echt gut auf einem Tablet aus. Was noch fehlt, ist der Support der Drittanbieter, da ist das iPad die klare Nummer 1. Doch das könnte sich mit dem neuen Android-Tablet-Push schnell ändern. Eine Sache finde ich aber, wie bei den Pixel-Smartphones, schade: Es gibt 5 Jahre Updates für die Sicherheit, aber nur drei für Android. Apple spendiert dem iPad Pro von 2017 im Herbst noch iPadOS 16, man bietet also mehr Major-Updates, als Google für die Sicherheit. Und ein Tablet nutzt man sehr lange. Da ist bei der Pixel-Reihe noch Luft nach oben.

Google Pixel Tablet Android Leiste

  • Die vier verbauten Lautsprecher bieten einen guten Sound, der bei der Klarheit nicht ganz mit einem iPad Pro mithalten kann, aber auch nicht weit davon entfernt ist. Für mich ist der Sound aber ein Pluspunkt und wichtig, denn ich konsumiere viele Videos auf einem Tablet und an einem Wochenende auch gerne mal neue Musikvideos, da kann das Pixel Tablet durchaus überzeugen.
  • Viele sind der Meinung, dass Kameras in Tablets überflüssig sind, ich sehe das etwas anders. Nicht nur, weil ich viel Office damit mache und Dokumente mit dem iPad fotografiere, sondern auch mal hier und da einen Schnappschuss auf der Couch. Klar, ich stehe nicht im Urlaub mit dem Tablet herum, aber eine passable Kamera hinten und vorne (für Videotelefonie) erwarte ich. Diese bietet das Google Pixel Tablet leider nicht. Die Frontkamera reicht aus, doch die Kamera hinten ist nicht gut und bei etwas schlechterem Licht sehr stark verwaschen. Ich hätte mir hier wenigstens die Qualität eines Pixel 7a gewünscht.

Google Pixel Tablet Dock

  • Google vermarktet das Dock mit Lautsprecher als Highlight, denn es lädt das Pixel Tablet nicht nur mit 15 Watt über die Pins, es macht in Kombination auch ein smartes Display aus dieser Kombination. Die Idee finde ich gut, aber hier und da fehlen mir noch mehr Optionen für den Standby-Modus. Der Sound ist passabel und erinnert an einen Nest Mini, mehr habe ich aber nicht erwartet (würde ich mir aber wünschen, das Level eines normalen Google Nest wäre schön). Was mir aber etwas negativ aufgefallen ist: Das Dock ist sehr leicht und man hebt es mit dem Tablet hoch. Man muss das Tablet also leicht abknicken beim Abnehmen, womit das Dock immer wieder verrutscht und das klappte bei mir auch nicht immer optimal. Die Magneten sind sehr stark, da wäre ein etwas schwereres Dock (mit einem besseren Speaker) besser. Doch die Idee finde ich gut, das würde ich mir beim iPad auch wünschen.
  • Das Google Pixel Tablet besitzt Wi-Fi 6, es gibt Bluetooth 5.2, man bekommt sogar UWB (Ultrabreitband), nur eine LTE-Version könnte einigen fehlen. Und ich finde es schade, dass die Smartphones jetzt Face Unlock bieten, das Tablet aber noch nicht. Sonst fällt mir jetzt nichts ein, was mir fehlen würde.

Google Pixel Tablet: Mein Fazit

Jeder nutzt Technik anders, daher kann euch jeder nur ein subjektives Fazit liefern. Das fällt bei mir aber durchaus positiv aus, denn vor allem das Display ist besser als erwartet (auch wenn mir 120 Hz fehlen) und auch Android macht einen sehr guten Eindruck. Es gibt Schwächen, ja, aber das Gesamtpaket ist wirklich gut gelungen.

Eine höher Bildwiederholrate, etwas weniger Rand, ein besseres Dock, eine etwas bessere Hauptkamera und ich wäre zufrieden. Oder anders ausgedrückt: Google darf gerne ein Pixel Tablet Pro nachreichen, denn ich bin ein intensiver Tablet-User und würde das begrüßen. Und LTE könnte auch noch vielen Nutzern wichtig sein.

Google Pixel Tablet Standby

Ich würde aber mal vorsichtig behaupten: Android-Tablets sind zurück und das Google Pixel Tablet spielt dabei eine wichtige Rolle. Vor allem der Pixel Launcher macht Spaß und im Vergleich zu einem vergleichbaren iPad (wäre dann das iPad Air) kann man auch noch sparen, denn das ist teurer und man bekommt kein Dock.

Falls Google aber diese Nutzer gewinnen will, benötigt es noch mehr Updates.

Kurz: Ich bin froh, dass das Experiment mit Chrome OS vorbei ist und Apple mit dem iPad jetzt endlich wieder harte Konkurrenz bekommt, denn diese ist nötig. Und das Google Pixel Tablet ist in meinen Augen sehr ernste Konkurrenz. Wenn, und das ist jetzt die spannende Frage, die Drittanbieter-Apps für Android noch mitziehen.

Google Pixel Tablet Querformat

Von meiner Seite gibt es jedenfalls eine Empfehlung und ich könnte mir vorstellen, dass es da im Herbst vielleicht erste Deals gibt. Und falls ein Google Pixel 7 da als Anhaltspunkt dient, dann kann man bald durchaus 100 Euro beim Preis abziehen.

Ich war ein bisschen skeptisch, aber das Google Pixel Tablet hat mich doch positiv überrascht. Für mich bleibt das Apple iPad (Pro) weiterhin das beste Tablet, aber ein Google Pixel Tablet ist nicht so weit davon entfernt, wie ich vermutet hätte.

Kommt über diesen Affiliate-Link ein Einkauf zustande, wird mobiFlip.de u.U. mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.



Fehler melden8 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Christian 💎

    Ich finde das Tablet mit dem Dock super! Einzig was ich echt nicht verstehen und auch nicht nachvollziehen kann, ist der Ladeanschluss am Dock.

    Was soll der Sche*ß? Warum das das Dock keinen USB-C Anschluss?

  2. PK 👋

    Warum froh dass die ChromeOS Zeit vorbei ist?

    ChromeOS nähert sich immer mehr dem Android System (Stichwort Jelly) an und hat aber klar dabei Vorteile. Wie Androidappnutzung und Linuxcontaineroption. Das Lenovo Duet 3 bzw 5 hat eine Snapdragon Arm Prozessor Architektur was alle Android Apps sauber laufen lässt bis auf rechenintensive Gamingapps. Dazu kommt eine 10 Jahre Update Garantie. ChromeOS bekommt alle 4 Wochen reguläre Stable Updates.

    Würde mich freuen eure Sichtweise zu erfahren.

    1. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal Chome OS auf Tablets getestet und mir hat es nicht zugesagt, auch die Modelle von Lenovo (eins ist sogar noch hier). Meine persönliche Sichtweise: Ich mag es, wenn ein Smartphone OS für Tablets optimiert wird und kein PC OS. Sagt mir bei der Nutzung einfach mehr zu und ich finde das Pixel Tablet läuft mit den Android-Apps auch deutlich flotter, als das Chrome OS-Gerät, was ich hier habe.

      1. PK 👋

        Danke für die Antwort. Dann probiere vielleicht mal eines der og Geräte aus.

        Weil da hat sich was getan. Vor allem beim Duet 5 Detachable mit 13.3 Zoll OLED Screen. OK die Android Version ist gerade bei dem Gerät nur Android10 aber mit aktuellen Securitypatch und die Androidapps laufen alle sauber und flüssig. Aber auch die progressiven Webapps haben sich deutlich gebessert. Widgets für den Homescreen werden erwartet. Das Duet 11 2.Generation ist aber als Tablet wiederum handlicher. Habe aber das 5er im Gebrauch was hochkant suboptimal im Format ist aber dafür die besseren Speaker har. Preislich sind beide Geräte um einiges günstiger als das Pixel.

        Vielleicht testest du eines der beiden Geräteversionen bei Gelegenheit mal selbst, um dir ein neues eigenes Bild zu machen. Aber wenn dann die 8gb RAM und 128gb Speicherversion.

        Sonnige Grüße von den Canaren.

  3. Jodeler 🏆

    Was ist mit dem Pixel Fold? Ist das noch nicht zum testen verfügbar? Dachte das kommt im Mai auf den Markt?

    1. Es ist etwas komplizierter, wie man hört, gibt es ja auch Probleme bei der Produktion und die Lieferzeiten sind ja mittlerweile echt lang (obwohl die Nachfrage bei diesem Preis sicher nicht gigantisch ist). Reviews dürften zeitnah kommen, aber nur von sehr (!) wenigen Medien und wir werden da wohl nicht beim Start dabei sein.

      1. Jodeler 🏆

        Okay, danke für die ausführliche Erklärung.

  4. Matze49 🎖

    Der Preis 🙈 – für ein mobiles Spielzeug 🙈🙈

Du bist hier:
mobiFlip.de / Tablets / Testberichte / ...