Das ist die Smartwatch Moto 360: Unser erster Eindruck

Wearables

8 Uhr morgens im Hotel de Rome in Berlin. Eine schicke Adresse in Berlin Mitte. Jetsetter speisen im großen Frühstückssaal, die Innenstadt ist noch ruhig. Das ist das Ambiente, in dem Motorola uns die neuen Geräte Moto X, Moto G und Moto 360 zeigt.

Das interessanteste Gerät war dabei für mich eindeutig die Moto 360 Smartwatch.

Die Motorola 360 neben dem neuen Moto X

Die Moto 360 ist schon seit einiger Zeit bekannt. Motorola fing sehr früh an, die Smartwatch anzuteasern, aber eine wirkliche Ankündigung war lange nicht in Sicht. In meinen Augen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits hatte Motorola so frühzeitig jede Menge Berichterstattung für ein kommendes Produkt, andererseits ließ die allgemeine Vorfreude mit der Zeit nach. Jetzt nähert sich der wirkliche Launchtermin (man sprach uns gegenüber von der zweiten Oktoberwoche für 249 Euro) und die Moto 360 muss gegen die neuen Generationen der Samsung und Sony Smartwatches antreten. Dazu kommen praktisch wöchentliche Neuankündigungen von diversen anderen Herstellern.

Kann die Moto 360 in diesem immer dichter werdenden Kontrahentenfeld bestehen? Meine persönliche Meinung ist: Ja das kann sie!

Meine ersten Erfahrungen mit der Moto 360

Die Moto 360 ist laut Motorola zu allererst eine Uhr. Das wird an vielen kleinen Aspekten deutlich: Das runde Design, der Knopf auf der rechten Seite, das bequeme Armband – mir würde die 360 auch als „normale“ Uhr sehr gut gefallen. Das Design ist reduziert auf das Wesentliche und die Uhr ist beim ersten Hochheben erstaunlich leicht. Die Moto 360 ist IP 67 zertifiziert und darf somit unter die Dusche (obwohl das Lederarmband das wahrscheinlich nicht gut findet) und sogar einen Pulssensor hat Motorola untergebracht. Kombiniert mit dem ebenfalls integrierten Pedometer gibt die 360 also auch einen ziemlich brauchbaren Fitnesstracker ab.

Am Arm wirkt die Moto 360 tatsächlich zuerst wie eine normale Uhr. Obwohl ich sonst eher kleine Uhren trage, habe ich mich ziemlich schnell an die Größe der 360 gewöhnt. Dabei hilft das subjektiv geringe Gewicht. Ich hätte anhand der bisherigen Pressebilder angenommen, dass die Uhr wesentlich schwerer wäre.

Das Display ist auch bei Sonnenlicht okay ablesbar, in Gebäuden gibt es keine Probleme. auch der Winkel, von dem man die Uhr abliest, hat kaum Auswirkungen auf die Bildqualität. Leider hat das Display aufgrund der verbauten Elektronik einen kleinen Bereich, in dem keine Pixel zu sehen sind. Am ehesten kann man das mit dem Bild eines platten Reifens vergleichen, der unten auch abgeflacht ist. Das Motorola Designteam ist diesen Weg gegangen, um den Gesamtdurchmesser der Uhr gering zu halten. Im Gegensatz zur relativ großen G Watch R von LG bleibt der Durchmesser der Moto 360 kleiner und das Display füllt mehr Oberfläche aus. In den paar Minuten, die wir mit der 360 hatten, ist mir das nicht störend aufgefallen. Ich nehme diesen schwarzen Balken lieber in Kauf als eine dicke, klobige Uhr.

Zur Moto 360 gibt es ein Ladedock, in dem die 360 zu einer Art Nachtuhr/Wecker wird. Das ist auch nötig, denn die 360 muss, wie die meisten Smartwatches mit Android Wear, jede Nacht ins Dock.

Softwareseitig bietet die Moto 360 Android Wear-Standardkost. Die Uhr zeigt Benachrichtigungen an, kann navigieren, Nachrichten beantworten und hört auf Sprachkommandos. Die Zukunft wird zeigen, wie gut sich Android Wear durchsetzt und welche Apps dann wirklich sinnvoll werden. Ich jedenfalls bin froh, dass viele Hersteller auf Android Wear setzen – so legt der Marktanteil schnell zu und Entwickler haben einen größeren Anreiz, coole Apps zu entwickeln.

Mein Eindruck

Supergeil. Die Moto 360 halt so ziemlich alles ein, was ich mir von ihr erwartet habe. Sie ist nicht mehr die erste runde Smartwatch und ja, das Display mit dem „platten Reifen“ am unteren Rand wäre mir in komplett rund lieber gewesen, aber ganz ehrlich: Irgendwas ist ja immer.

Ich bin vor allem deshalb so begeistert, weil Motorola verstanden hat, dass es bei einer Smartwatch vor allem um den „watch“-Anteil geht. Die Moto 360 ist zuerst eine Uhr die mir gefällt und nebenbei läuft sie auch noch mit Android Wear! Dass die Batterie nur einen Tag hält, ist ein Manko, das die Moto 360 mit ca. 95% aller anderen Smartwatches teilt. Diesen Kompromiss muss man natürlich bereit sein, einzugehen und die Moto 360 ist die erste Smartwatch, die mich dazu bringt.

Die Moto 360 ist jedenfalls die erste Smartwatch, die ich mir kaufen werde. Ja, die Pebble hält 5 Tage und ist auch mit iPhones kompatibel. Aber das Design der Pebble (steel) ist in meinen Augen dem der Moto 360 bei Weitem unterlegen. Und eine Uhr ist nunmal auch ein Modeaccessoire. Insofern Glückwunsch an Motorola, runde Sache habt ihr da abgeliefert.

Was sagt ihr? Hat mir die rosarote Brille die Blutzufuhr ins Hirn abgeschnürt oder ist das Teil wirklich so super?

Hands-on Moto X, Moto G und Moto 360

Moto 360 Promo-Clip

Offizielle Webseite zur Moto 360 →


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