Motorola edge im Test

Seit ein paar Tagen nutze ich das Motorola edge Smartphone. Es bietet 5G, einen schnellen Prozessor, ein schickes Display mit stark abgerundeten Ecken und vieles mehr. Meine Eindrücke zum Gerät könnt ihr nun in den folgenden Zeilen lesen.

Zuerst aber noch einmal die wichtigsten technischen Details:

Motorola edge Eckdaten

Lieferumfang

Der Lieferumfang entspricht dem, was wir im normalen eben so aktuell in den Schachteln vorfinden. Das Motorola edge selbst natürlich, dazu noch ein leicht bräunliches Wabbelcase. Ein wenig Papierwerk, ein SIM-Nupsi, ein Netzteil, Ohrhörer und ein USB-Kabel.

Zum Motorola edge selbst

Nun aber zum Gerät selbst. Das edge ist ein Handschmeichler und liegt durch die längliche Bauform im 19,5:9 Format wirklich gut in der Hand. Einhändig wird es spätestens bei diesem Formfaktor aber schon schwierig ohne Umzugreifen von der Unterseite bis zur Oberseite zu fassen.

Fangen wir direkt mit dem 90Hz Display auf der Frontseite an. Es schaut, wie fast jedes Edge-Display, auf den ersten Blick sehr gut aus. Aber ebenfalls wie bei jedem Edge-Display haben wir auch hier die üblichen Dinge, die mich stören.

Am „Knick“ selbst gibt es Farbstörungen. Auf dem folgenden Foto sieht man sehr schön einen dicken hellen Balken, der sich von oben nach unten am Knick entlang zieht. Je größer die Edge, desto mehr fällt dieser Balken auf.

Fällt das Gerät auf den Boden ist mit so einer XXL-Edge auch deutlich mehr Gefahr vorhanden, dass ein Display-Bruch entsteht. Dazu gibt es noch die Option auf Fehleingaben durch den Handballen und generell ist der Trend der Waterfall- oder Edge-Displays eher Marketing als nützlich und darf von meiner Seite aus wegen mangelndem Mehrwert auch gern wieder in die Designerschublade verschwinden.

Abgesehen davon ist das 6,7 Zoll Display aber sehr farbenfroh und lässt sich auch bei schlechteren Umgebungsbedingungen noch gut ablesen. Durch das weit umfassende Display befinden sich die Power- und Lautstärke-Taste eher Richtung Rückseite und es vergeht ein wenig Zeit bis man sich an diese Position gewöhnt hat.

Um die Kurve aber wiederzubekommen – das Motorola edge sieht allgemein Super aus und ist sehr gut verarbeitet. Hier zeigt sich sehr schön, was die langjährige Erfahrung von Lenovo/Motorola in Sachen Verarbeitung so bringt.

Auf der Rückseite finden wir das große Kamera-Modul. Die 64 Megapixel Kamera steht im Vergleich zu anderen Smartphones nicht ganz so weit heraus und das Handy wackelt deshalb und wegen der länglichen Bauform nicht, wenn das Gerät auf einer flachen Oberfläche liegt und drauf geschrieben wird.

Das Motorola edge bekam einen 64 Megapixel Kamerasensor verbaut, der mit Quad-Pixel-Technologie ein bisschen mehr aus den Pixeln herausholt, dabei aber aus den 64 Megapixeln aber zeitgleich auch nur noch 16 Megapixel-Fotos macht.

Das Ultra-Weitwinkel-Objektiv, der optische Zoom und auch die Makro-Kamera (Ultraweitwinkel wird dafür genutzt) sind für die diversen Alltagsgegebenheiten eine gute Zugabe.

Der Ultraweitwinkel (0.5) verzieht schon recht ordentlich und auch die Belichtung wirkte eher leicht verwaschen, wenn es wie unten mit dem Fenster im Hintergrund etwas anspruchsvoller wurde. Insgesamt ist das Ergebnis aber brauchbar.

Der Makro über die nicht vorhandene Makro-Linse ist dagegen sehr gut geworden. Auf dem folgenden Foto kann man jede einzelne gedruckte Bahn des 3D-Druckers ganz nachzählen.

In Sachen Qualität macht man nicht viel falsch, wenn die Kamera auch trotzdem nicht an die Flaggschiffe der Smartphonehersteller rankommt. Bei Dunkelheit und wenn man bei normalen Fotos etwas weiter reinzoomt fehlt einfach hier und da der gewisse Feinschliff. Aber generell reicht das verbaute Equipment für fast jede Gegebenheit aus.

Im Inneren des Motorola edge werkelt ein Snapdragon 765G mit integriertem 5G. Der Prozessor kommt natürlich nicht an den großen Bruder (Snapdragon 865) ran. Geekbench wirft hier einen Single Core Score von 586 und einen Multi-Core Score von 1772 in den Raum.

Verglichen mit einem Snapdragon 865 (Oppo Find X2 Pro) sind 586 zu 904 und 1772 zu 3253 schon deutlich erkennbare Unterschiede – allerdings merkt man das im Alltag kaum.

Scrollen durch lange Listen, hin- und herwischen auf dem Launcher, Games wie z.B. Autorennen etc. haben in meinem Test gut funktioniert und kaum Grenzen des Snapdragon aufgezeigt.

Abgesehen davon hat das Motorola edge noch 6 GB LPDDR4X RAM und 128 GB UFS 2.1 Speicher verbaut bekommen. Sollten die 128 GB nicht genügen, so kann noch Speicher via MicroSD nachgerüstet werden.

Dem Prozessor steht ein Akku mit 4.500 mAh zur Seite, welcher in meinem Fall locker über einen Tag gereicht hat. Je nachdem wie stressig der erste Tag war, war auch noch ein voller zweiter Tag möglich, aber bei meinem normalen Pensum mit via Bluetooth gekoppelter Smartwatch usw. würde ich einfach wie üblich einen wirklich gut machbaren Tag attestieren. Der zweite Tag dürfte zumindest sehr knapp werden.

Was allerdings nicht auf Höhe der Zeit ist, ist die Ladedauer. Mit dem 18Watt Netzteil braucht das edge über 2.5 Stunden, bis es voll geladen ist. Zum Vergleich: Mein Find X2 Pro lacht darüber gerade recht herzlich und ist nach dem Aufstehen Morgens in 38 Min. voll geladen.

Im edge sind Stereo-Speaker verbaut worden. Ich würde sie klanglich als gut performend einstufen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. So wie man es machen sollte und definitiv um einiges besser, als die Lösungen mancher Hersteller mit nur einem Speaker auf der Unterseite!

Im edge finden wir auf der Unterseite übrigens auch noch einen guten alten Klinkenstecker-Anschluss. Wer also Fan davon ist, dürfte hier schon einen weiteren Pluspunkt gefunden haben. Ich persönlich nutze mittlerweile seit Jahren Bluetooth Kopfhörer. Da ist es mir ein Klinkenstecker nicht so wichtig.

Motorola edge: Software

Auf dem Motorola edge finden wir Android 10 in der AndroidTM pur-Version vorinstalliert. Der Sicherheitspatch stammt vom April 2020.

Motorola verzichtet dank Android pur weitestgehend auf irgendwelche Bloatware. Dabei müssen wir aber trotzdem nicht auf weiteren Komfort, wie beispielsweise die Konfigurierbarkeit der edge (Touchscreen) verzichten.

Motorola Edge Screenshot 20200527 145247 03

Die Moto-App führt hierbei auch tolle Geschütze auf. Die Animation für den Fingerabdruckleser kann hier beispielsweise geändert werden, wie auch die Farbakzente oder das Launcher-Layout.

Ebenfalls eine Anpassung sind die virtuellen Schultertasten. Weil das Display ja ums Eck gebogen wurde, bietet sich der Platz auf der Oberseite (quer gehalten) an und wurde softwaretechnisch um Schultertasten erweitert. So können in Spielen hier virtuelle Tasten angebracht werden. Das funktionierte im Test erstaunlich gut.

Ein paar weitere Screenshots habe ich euch noch im Folgenden eingefügt. Vom anpassbaren Seitenlicht, dem Fingerabdrucksensor und dem Gaming-Center etc.

Und sonst noch?

Fazit zum Motorola edge

Mit dem Motorola edge bekommen wir in Deutschland ein interessantes Smartphone in den Handel. Das edge+ Modell würde mich persönlich zwar etwas mehr reizen, aber wem das gebogene Display zusagt – macht auch mit dem normalen edge nicht viel falsch.

Lediglich der Preis von 599,- EUR ist eventuell etwas hoch gegriffen. Aber das werden erst die Verkaufszahlen zeigen.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Motorola edge mit 4.0 von 5 Punkten.

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Auf meinem Nachttisch ist nicht gerade viel Platz und da nervt es mich schon des Öfteren, wenn ich die Kabelwirtschaft für die diversen Gadgets sehe. Die QI-Ladestation ist gerade weg, […]16. Mai 2020 JETZT LESEN →

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