Nintendo Switch Testbericht

Nintendo Switch

Die Nintendo Switch begleitet mich nun seit einigen Tagen im Alltag und es wird daher Zeit für einen ausführlichen Testbericht zur neuen Konsole.

Die Nintendo Switch wurde das erste Mal am 20. Oktober 2016 gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt nannte Nintendo aber so gut wie keine Details. Man wollte lediglich das Konzept präsentieren und ein paar Spiele anteasern. Es folgte ein Event im Januar und das erste Hands On ein paar Tage später. Marktstart war am 3. März und wir haben die Konsole an diesem Tag natürlich auch bei uns ausgepackt.

Ich habe die letzten Tage viel Zeit mit der Switch verbracht und möchte in diesem Bericht klären, ob sich der Kauf der Konsole lohnt. Es handelt sich wie immer um einen subjektiven Testbericht. In diesem Fall ist der Test aber womöglich noch mal eine Ecke subjektiver, als bei einem gewöhnlichen Smartphone-Test.

Wir haben uns die Nintendo Switch, 6 Spiele und das Zubehör zur Konsole für den Test angeschaut. Doch bevor es los geht, gibt es ein paar Details zur Ausstattung.

Nintendo Switch: Die Spezifikationen

Ich habe hier nur die wichtigsten Eckdaten der Nintendo Switch ausgeschrieben, weitere Details zur Ausstattung gibt es auf der offiziellen Nintendo-Produktseite.

  • 6,2 Zoll großes LC-Display mit 1280 x 720 Pixel
  • TV-Output beträgt 1980 x 1080 Pixel
  • Angepasster Tegra X1-SoC von Nvidia
  • 4 GB Arbeitsspeicher
  • 32 GB interner Speicher (erweiterbar)
  • Akku mit 4310 mAh (fest verbaut)
  • USB Typ C-Anschluss
  • Im Dock mit HDMI-Anschluss
  • Beschleunigungssensor / Gyrosensor / Helligkeitssensor
  • WLAN (IEEE 802.11 a/b/g/n/ac) / Bluetooth 4.1 / LAN (Adapter)
  • Gewicht: 400 Gramm (300 Gramm ohne Joy Con)
  • Größe: 102 x 239 x 13,9 mm (mit Joy-Con)

Die Nintendo Switch besitzt drei Modi: Handheld mit eingesteckten Joy Con, Tisch über ausgeklappten Standfuß und TV dank der mitgelieferten Docking-Station.

Man kann mehrere Switch-Konsolen über (W)LAN verbinden und lokal spielen. Der rechte Joy Con besitzt NFC, allerdings nur zum Koppeln von Amiibo-Figuren.

Die Switch-Station besitzt auf der Außenseite zwei USB-Anschlüsse. Innen gibt es einen Anschluss. Es handelt sich um USB 2.0, ein USB 3.0-Upgrade ist geplant.

Nintendo liefert die Switch mit einer Joy Con-Halterung aus. Diese besitzt jedoch keinen Anschluss zum Laden. Dafür benötigt man eine weitere Halterung.

Die mitgelieferten farbigen Joy Con haben eine andere Farb-Reihenfolge, als die separat erhältlichen Joy Con. Farbige Handgelenkschlaufen gibt es nur als Extra.

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Nintendo Switch: Die Verarbeitung

Die Nintendo Switch ist nicht das hochwertigste Gadget, welches ich in den letzten Monaten in der Hand halten durfte. Das liegt daran, dass im Grunde nur Plastik zum Einsatz kommt. Trotzdem fühlt sich die Konsole nicht billig an. Die matte Oberfläche gefällt mir. Hätte man hier und da eine Abdeckung aus Aluminium verwenden können? Ja, durchaus. Das hätte aber sicher auch den Preis angehoben.

Das gilt auch für das Dock. Schlicht und im Grunde nur ein viereckiger Kasten, auf dem das Switch-Logo ist. Ich mag dunkle und dezente Hardware. Aber auch hier ist natürlich alles aus Plastik. Das Dock erfüllt jedoch seinen Zweck.

Die Tasten der Switch haben einen guten Druckpunkt und die Joy Con lassen sich schnell entfernen und anbringen. Hier verhakt sich auch nichts. Da spürt man, dass es eine gute Entscheidung war, dass Nintendo immerhin bei der Verbindung der Joy Con und der Konsole Schienen aus Aluminium verwendet hat.

Ich bin ehrlich: Mir hätte eine mattschwarze Fläche aus Aluminum für die Rückseite auch gut gefallen. Doch die Switch fühlt sich keineswegs billig an. Was mir aber im Test weniger gut gefallen hat: Der Kickstand. Nicht nur, dass er sich relativ schwer öffnet und dabei wackelig wirkt, sondern auch die Stabilität von diesem. Auf einer leicht ungeraden Oberfläche fällt die Switch schnell um. Nicht optimal, aber für mich auch nicht so wichtig, da ich die Switch selten so nutzen werde.

Nintendo Switch: Das User Interface

Das User Interface der Switch gefällt mir sehr gut. Es ist simpel und setzt den Fokus auf das, was wichtig ist: Die Spiele. Worüber ich erstaunt war: Es ist sehr flüssig. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man eine Wii U und einen 3DS genutzt hat. Man kann es 2017 erwarten, aber bei Nintendo ist das nicht selbstverständlich.

Auch der Wechsel zwischen den Kategorien, wie zum Beispiel dem Shop und den Einstellungen ist schnell. Ein aufwändiges Spiel wie Zelda kann im Hintergrund pausiert werden. Das Menü lässt sich ganz normal und schnell nutzen. Und mit einem Klick ist man direkt wieder im Spiel. Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Das gilt auch, wenn die Konsole im Standby war. Einfach einmal auf den Home-Button drücken und schon ist sie da. Wie bei einem Smartphone. Das ist wirklich großartig, denn die Switch lockt damit zu einer schnellen Partie zwischendurch. Im Vergleich mit Ladezeiten von anderen Konsolen, dann ist das eine andere Liga.

Problematisch wird es, wenn man in Zukunft viele Spiele für die Konsole besitzt und dann vielleicht noch ein Browser und Netflix-Icon ihren Platz haben wollen. Dann wird das mit den großen viereckigen Icons schwierig, denn diese nehmen doch viel Platz ein. Mit einer Auswahl von ein paar Spielen ist das aber kein Problem.

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Nintendo Switch: Das Speicher-Problem

32 GB sind zu wenig, keine Frage. Aber man kann den Speicher ja ohne Probleme erweitern. Trotzdem wäre eine Auswahl, zum Beispiel eine Switch mit 64 GB für 370 Euro und eine mit 128 GB für 430 Euro, schön. Wird kommen, da bin ich mir sicher, dürfte dann aber teurer, als die hier genannten Preis werden.

Doch das ist nicht mein persönliches Speicher-Problem mit der Switch. Einer meiner größten Kritikpunkte der Konsole: Fehlende Online-Speicherstände. Es gibt einen Online-Dienst, der ab Herbst kostenpflichtig ist. Ich würde von Nintendo erwarten, dass man dort auch ein Online-Backup der Speicherstände einbaut.

Das wäre der Bonus, für den man von mir aus auch ein bisschen Geld verlangen kann. Was aber Pflicht sein sollte: Speicherstände auf der Speicherkarte zu sichern. Aktuell sind diese an die Konsole gebunden. Und nur an diese. Genau wie die Spiele-Downloads. Die sind zwar auch an den Nintendo-Account gebunden, aber will man ein Spiel erneut herunterladen, dann geht das nur auf einer Konsole.

Was ich meine: Stellt euch vor ihr habt alle Inhalte in Mario Kart 8 freigeschaltet und seid bereits 60 Stunden in Hyrule (Zelda) unterwegs gewesen. Jetzt geht eure Switch kaputt. In der Garantie. Nintendo schickt euch ein Austauschgerät. Alle Daten sind weg. Es gibt für diesen Fall keine Möglichkeit ein Backup zu machen.

Folgende Änderungen sollten vorgenommen werden: Spiele-Downloads an den Nintendo-Account und nicht die Hardware koppeln. Speicherstände optional auf die Speicherkarte packen. Außerdem würde ich mir ein Online-Backup wünschen. Vor allem der Punkt mit den Speicherständen und den Downloads der Spiele ist ein großes Problem wie ich finde. Ich hoffe Nintendo reagiert hier schnell.

Nintendo Switch: Der Handheld

Es ist eigentlich das Highlight der neuen Konsole: Der Handheld-Modus. Man kann darüber streiten, ob die Switch nun Handheld mit Dock-Modus, oder Konsole mit mobilem Modus ist. Fakt ist aber, man kann das Gerät aus der Dock nehmen und unterwegs (oder auch daheim an einem anderen Ort) damit spielen.

Das bietet kein anderer Hersteller in dieser Art und das macht viel Spaß. Anfangs habe ich mich sogar erst etwas daran gewöhnen müssen. Das Gerät einfach aus dem Dock zu nehmen und beispielsweise in den Nebenraum zu gehen und dort ganz normal im Sitzsack weiterzuspielen ist anfangs ungewohnt.

Doch es ist so ein bisschen der Traum, den ich oftmals hatte: Ein vollwertiges Zelda, Mario und Co zum Mitnehmen. Diesen Wunsch hatte ich, seit dem ich das erste Mal das wirklich schlechte Gamepad der Wii U in der Hand hatte. Ich war erstaunt, dass Nintendo dieses Konzept so umgesetzt hat.

Es gibt aber auch Dinge, die man kritisieren kann. Das Display ist mit 6,2 Zoll zum Beispiel nicht extrem groß. Die Auflösung reicht dafür aber aus und die Farben sind kräftig. Es spiegelt allerdings zu sehr. Vor allem bei hellem Sonnenlicht kommt man mit der Switch im Freien auch mal in Situationen, wo es dann zu sehr spiegelt.

Es wäre nicht fair die Konsole im Dock-Modus mit einer PS4 oder Xbox One zu vergleichen. Da kann sie rein auf dem Papier nicht mithalten. Es wäre auch nicht fair sie mobil mit einem iPad zu vergleichen. Auch hier ist sie auf dem Papier in vielen Bereichen unterlegen. Die Switch ist nichts von beidem.

Nintendo hat hier eine neue Produktkategorie gesucht und gefunden. Ich bin mir sicher, dass vor allem beim Handheld noch mehr möglich gewesen wäre, doch das hätte (zum Beispiel ein größeres Display mit einer höheren Auflösung) am Ende wieder andere Kompromisse (Akkulaufzeit, Preis) bedeutet.

Ich finde der aktuelle Stand ist ausreichend. Kein Vergleich zu dem, was Nintendo da immer noch mit dem 3DS verkauft. Das ist veraltete Hardware. So eine Art Switch 2/Pro (zum Beispiel besseres Display und schnellerer Prozessor) in ein paar Jahren wäre eine super Sache. Könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Nintendo Switch: Die Akkulaufzeit

Von offizieller Seite heißt es: 2-5 Stunden. Das ist ein verdammt großer Spielraum. Entscheidend ist für mich aber nicht die Zeit, die maximal möglich ist. Für mich war die Frage spannend: Wie lange kann ich unterwegs Zelda spielen? Knapp über zwei Stunden sind möglich. Auch bei fast (2 Stufen darunter) voller Helligkeit.

Ist das zu wenig? Gute Frage. Ich finde nicht unbedingt. Zumindest nicht, wenn man das mit anderen Gadgets vergleicht. Ein iPad mini 4 hält vielleicht etwas länger beim Spielen durch, doch ein so aufwändiges Spiel wie Zelda sucht man dort vergebens.

Ich finde zwei volle Stunden sind in Ordnung. Natürlich ist mehr immer besser, das ist gar keine Frage, aber hier kommt ein Punkt ins Spiel, der die Sache für mich doch relativiert: Nintendo hat sich für einen USB-Standard entschieden. Um genau zu sein USB Typ C und das ist der Standard der nächsten Jahre. Ich hatte hier wirklich etwas Bedenken im Vorfeld. Doch USB Typ C ist die beste Möglichkeit da draußen.

Man kann die Switch also bequem unterwegs aufladen, sei es über ein Netzteil, oder eine Powerbank. Wobei man bedenken sollte, dass eine Powerbank den Akku der Switch vielleicht nicht so schnell auflädt, wie er beim Spielen leer gesaugt wird.

Um es kurz zu machen: Die Switch besitzt einen Akku mit 4310 mAh. Ist man viel unterwegs, dann würde ich mir einen großen externen Akku und dazu noch ein separates USB-A-auf-USB-C-Kabel kaufen. Für mich eine akzeptable Lösung.

Die geringe Akkulaufzeit ist mit Hinblick auf die Hardware und ein aufwändiges Spiel wie Zelda in Ordnung. Natürlich hätte Nintendo der Switch auch einen größeren Akku spendieren können, doch das hätte sie eben auch größer (vermutlich dicker) gemacht. Die Frage ist, was man am Ende möchte. Ich kann gut mit der aktuellen Laufzeit leben. In den eigenen vier Wänden reichen mir die zwei Stunden und für den Fall, dass ich die Switch mitnehme, packe ich eine Powerbank ein.

Nintendo Switch: Die stationäre Konsole

Dazu muss ich eigentlich nicht viel schreiben. Ihr bekommt das Bild vom Handheld auf dem TV-Gerät angezeigt. Einziger Unterschied: Die Switch taktet im Dock-Modus höher und liefert Inhalte in 1080p aus. Das war es im Grunde auch schon.

Was ich aber großartig finde: Der Wechsel zwischen Handheld und Dock geht sehr schnell. Es vergehen nur wenige Sekunden. Hier hatte ich nach dem ersten Video vom letzten Oktober etwas Zweifel. Diese habe ich nun nicht mehr. Es ist schon ein Highlight, wenn man gerade auf dem TV zockt, die Konsole mitnehmen möchte und das auch kann. Und das alles nahtlos und ohne lange Ladezeiten.

Das Konzept der Switch geht hier voll auf. Klar, die Hardware ist einer PlayStation 4 oder Xbox One unterlegen, aber dieses Highlight bietet keine andere Konsole.

Was ich bei der Verarbeitung schon erwähnt habe: Den Tisch-Modus habe ich zwar mal für Testzwecke genutzt, aber er sagt mir nicht so zu. Dann nutze ich die Switch lieber als Handheld mit angesteckten Joy Con. Das 6,2 Zoll große Display ist dafür dann doch etwas zu klein. Aber es ist schön, dass man die Option hat.

Nintendo Switch: Die Joy Con

Ich finde die Joy Con echt gut. Eine tolle Weiterentwicklung der Wii-Controller. Die Idee, dass man sie an die portable Konsole stecken, beide in einer Hand, oder in einer Joy Con-Halterung nutzen kann ist wirklich gut durchdacht. Der Wechsel ist jetzt nicht extrem schnell, aber es dauert auch nicht zu lange.

Für mich gibt es nur einen kleinen Wermutstropfen, der jedoch der Portabilität der Konsole geschuldet ist: Die beiden Joy Con sind relativ klein. Für große Hände sind diese nicht unbedingt gemacht. Meine Freundin fand die Größe optimal, doch mir sagt ein Controller wie der Pro Controller dann doch deutlich mehr zu.

Was mich überrascht hat: Schon auf dem Preview-Event fand ich die Kombination der farbigen Joy Con interessant und jetzt im Alltag muss ich sagen: Ich würde mir die Switch mit den bunten Joy Con kaufen. Die Kombination gefällt mir deutlich besser, als ich das anfangs gedacht habe.

Nintendo hat sich aber dazu entschieden der mitgelieferten Halterung keine Möglichkeit zum Laden der Joy Con zu geben. Man muss sie also an die Konsole stecken. Möchte man die Joy Con als Controller laden, dann benötigt man eine weitere Halterung und die ist mit 30 Euro alles andere als billig.

In meinen Augen ist das ein Detail, welches den guten Eindruck der Switch doch stärker beeinflusst, als nötig wäre. Natürlich ist es legitim, dass Nintendo so mehr Geld verdienen möchte und die Gewinnmarge der extra Halterung dürfte extrem hoch sein, doch für mich ist dieser Schritt ein Kritikpunkt.

Möchte man also zum Beispiel zwei weitere Joy Con und jeweils die Halterung mit Ladefunktion haben (was auf Dauer mit Sicherheit angenehmer ist), dann muss man 78 Euro für zwei Joy Con und 60 Euro für zwei Halterungen bezahlen. Vor allem die Halterung, und ich wiederhole mich hier gerne, ist deutlich zu teuer.

Wer übrigens farbige Handgelenksschlaufen möchte, der muss sich diese extra kaufen. Im Lieferumfang findet man immer, egal welche Switch man wählt, die in Grau. Eine weitere Halterung kostet 5 Euro. Diesen Preis finde ich in Ordnung, da es sich ja irgendwie auch um optionales Zubehör für die Konsole handelt.

Randnotiz: Ich bin wirklich gespannt, ob Nintendo das Potential der Joy Con nutzen wird. Es schreit förmlich nach neuen Farben und Sondereditionen der Joy Con. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass man nicht welche in Zelda-Optik verkauft. Ich bin mir sicher, dass da viele Switch-Käufer direkt zugeschlagen hätten.

Abschlussbemerkung: HD Rumble ist großartig. Ich mag den Vibrationsmotor im iPhone und eine ähnliche Technik kommt auch hier zum Einsatz. Das ist eine kleine, aber dennoch feine Neuerung, die oftmals gar nicht so beworben wird, die aber in meinen Augen wirklich super ist. Der Pro Controller besitzt auch HD Rumble.

Nintendo Switch: Die Spiele

Ich habe mir insgesamt sechs Spiele für die Nintendo Switch angeschaut. Folgende Spiele waren dabei. Ich habe mich bei den Spielen selbst erst mal kurz gehalten. Es wird in den nächsten Tagen/Wochen aber mit Sicherheit weitere Eindrücke geben.

The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Ich möchte hier keine Spoiler verraten und bin auch noch gar nicht komplett mit dem Spiel am Ende angelangt (ich hatte letzte Woche sehr viel Spaß einfach nur die Gegend zu erkunden, jeden Turm zu erklimmen und nach einem neuen Shrine Ausschau zu halten). Doch die positiven Wertungen sind gerechtfertigt.

Zelda ist ein Spiel, mit dem man eine Konsole verkaufen kann. Es ist einer dieser Titel, die entscheidend sein können. Und wie man am aktuellen Erfolg der Switch erkennen kann reicht das vielen erst mal aus. Ich persönlich würde mir die Switch alleine wegen diesem Spiel und Mario Kart 8 Deluxe kaufen.

1-2-Switch

Puh. Nein. Teilweise lustig, teilweise langweilig, teilweise seltsam. Irgendwie werde ich mit diesem Spiel nicht warm. Es ist für mich eine Ansammlung an (teilweise sehr beeindruckenden) Technik-Demos. Das Spiel zeigt, was die Switch kann. Spielt man alle Spiele, so dürfte man danach alle Funktionen der Switch kennen.

Doch kaufen würde ich es nicht. Vielleicht für 10 Euro, wenn man öfter eine Party feiert. Doch keine 35 Euro und ganz bestimmt keine 50 Euro, wie sie Nintendo im eShop verlangt. Ich bleibe dabei: Dieses Spiel hätte man, wie Wii Sports bei der Wii, mit in den Lieferumfang der Konsole legen dürfen. Mehr nicht.

Fast RMX

Meine kleine Überraschung. Ich habe auf dem Preview-Event eine kurze Runde gespielt, doch in der Eile kam es mir wie ein eher schlechter F-Zero-Fake vor. Wenn ich ehrlich bin, dann ist es auch mehr oder weniger eine F-Zero-Kopie. Es hat nicht den Charme, doch das Spielprinzip erinnert einfach zu stark daran.

Trotzdem macht es Spaß. Es bietet außerdem einen lokalen und einen Online-Mehrspielermodus. Die Auswahl der Level ist gut und nach ein paar Runden macht Fast RMX wirklich Spaß. Ein simples Rennspiel, welches man, vor allem für den Preis von 20 Euro mitnehmen kann. Würde ich mir persönlich kaufen.

Fast RMX ist nur über den Nintendo eShop verfügbar.

Bomberman R

Das trifft aber nicht auf Bomberman R zu. Die Neuauflage macht in Gesellschaft durchaus Spaß und das Spiel ist ein Mehrwert für die Konsole, doch der Umfang ist in meinen Augen keine 50 Euro wert. 30 Euro wären schon zu viel. Ich finde 20 Euro, wie bei Fast RMX, wären hier der optimale Preis gewesen.

Snipperclips

Statt 50 Euro für 1-2-Switch oder Bomberman R, würde ich lieber 20 Euro für Fast RMX und weitere 20 Euro für Snipperclips ausgeben. Das ist ein durchaus liebevoll gestaltetes Puzzle-Spiel. Hier hat Nintendo erstaunlicherweise, im Gegensatz zu 1-2-Switch, einen fairen Preis gewählt. Und das beste: Es gibt eine Demo zum Testen.

Just Dance 2017

Kann man machen, muss man aber nicht. Für 10 Euro mehr bekommt man Zelda. Habt ihr schon? Für diesen Preis könnt ihr Fast RMX und Snipperclips kaufen und habt noch Geld für die Switch-Tasche übrig. Ihr wollt aber ein Tanzspiel? Dann habt ihr keine andere Wahl, denn Just Dance 2017 ist das einzige für die Switch.

Fazit zu den Spielen

Reicht das Spiele-Lineup zum Start? Ja. Die Anzahl mag nicht groß sein, doch mit Zelda BOTW hat Nintendo eines der besten Spiele, die man sich für eine komplett neue Nintendo-Konsole wünschen kann. Das Spiel ist großartig und ich würde mir die Switch vermutlich nur wegen Zelda kaufen.

Bevor jetzt die Kommentare kommen: Zelda BOTW gibt es aber auch für die Wii U. Sicher, doch da fehlt der Handheld-Vorteil. Und wenn man sowieso irgendwann die Switch kaufen möchte, dann muss man das Spiel vielleicht zwei Mal kaufen.

Und was kommt nach Zelda? Fast RMX macht Spaß und ist für diesen Preis eine echte Kaufempfehlung. Ich hätte nach dem Preview-Event, wo ich es schon mal gespielt habe, mit einem 50 Euro-Titel gerechnet. Für 20 Euro ist Fast RMX aber meine zweite Empfehlung nach dem aktuellen Zelda geworden.

Danach kommt Snipperclips. Für ebenfalls 20 Euro eine gute Sache. Außerdem gibt es hier eine Demo. Allgemein würde ich mir mehr Demos von den Switch-Spielen wünschen, es bietet nur Snipperclips eine an. Das war es dann auch schon. Diese beiden Spiele würde ich, zusammen mit Zelda BOTW, kaufen.

Bomberman R ist unterhaltsam, doch für mich ebenfalls ein 20 Euro-Spiel. Schade, dass man das für 50 Euro verkauft. Für diesen Preis würde ich es mir nicht direkt kaufen. Das gilt auch für 1-2-Switch, welches mittlerweile immerhin für unter 40 Euro in diversen Shops verkauft wird. Auch hier hätte ich keine 50 Euro gezahlt.

Just Dance zu bewerten ist glaube ich nicht fair, denn das ist überhaupt nicht mein Geschmack. Nettes Party-Spiel. Wobei ich beim Preis von 57 Euro dann doch etwas erschrocken bin. Für 20 Euro kann man sowas mal für die nächste Party kaufen, 60 Euro ist in meinen Augen Premium-Liga und das ist Just Dance nicht.

Ich finde es etwas schade, dass Mario Kart 8 Deluxe erst Ende April erscheint. Das wäre noch ein Titel gewesen, der das Lineup aufgewertet hätte. Ich vermute fast, dass der Launch strategische Gründe (Zelda nicht im Weg stehen) hat. Trotzdem ist das noch sehr lange hin. Ich freue mich aber schon jetzt auf die Deluxe-Version.

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Also, reicht das nun? Für die nächsten 2-3 Monate bestimmt. Doch dann könnte es fast schon ein bisschen schwierig werden. Splatoon 2 könnte stark genug für die Sommermonate sein, aber das wird sich erst noch zeigen. Wer weiß, vielleicht hat Nintendo aber auch noch die ein oder andere Überraschung geplant.

Was ich aber vermisse: Ein Mario. Sowas ist bei einer Nintendo-Konsole einfach Pflicht. Der neue Titel (Odyssey) kommt erst zu Weihnachten. Das sind noch sehr viele Monate. Ich hätte mir ein New Super Mario Bros. Switch gewünscht.

Sicher, Super Mario Bros. wurde in dieser Art bei der Wii (U) und dem 3DS etwas oft auf den Markt geworfen, doch eine Switch-Version mit neuen Level hätte ich mir trotzdem gewünscht. Oft gespielt, gehört aber irgendwie für mich dazu.

Nintendo hat versprochen, dass man kontinuierlich Spiele liefern möchte. Ein Fazit, ob das aktuelle Lineup ausreicht, wird man erst in ein paar Wochen ziehen können. Aktuell reicht mir Zelda, Fast RMX, Snipperclips, bald Mario Kart und dann vielleicht noch Splatoon 2. Ich bin aber mal gespannt, ob dann eine kleine Durststrecke bis Weihnachten kommt. Doch ich habe auch noch eine andere Vermutung.

Aktuell genießt Nintendo extrem viel Aufmerksamkeit mit der Switch. Zelda reicht hier als Launch-Titel völlig aus. Mario hat man immerhin mal angeteasert. Es würde mich nicht wundern, wenn man auf der E3 im Juni ein kleines Spiele-Feuerwerk mit Pokémon, Donkey Kong und Co abfeuert. Zumindest ist das meine Hoffnung.

Nintendo Switch: Das Zubehör

Was wäre eine Konsole ohne Zubehör. Immerhin verdienen die Hersteller hier erst richtig dazu. Doch lohnt sich der Kauf vom offiziellen Nintendo Switch-Zubehör?

Nintendo Switch Pro Controller

Hier werden die Meinungen vermutlich auseinander gehen, doch für mich ist der Pro-Controller, wie schon bei der Wii U, Pflicht. Es ist für mich allgemein einer der besten Controller auf dem Markt. Ich habe bei der Wii U viel zu lange mit dem Kauf gewartet, bei der Switch habe ich diesen direkt gekauft und bin sehr zufrieden.

Der Pro Controller ist mit 70 Euro nicht gerade günstig, doch günstiger, als eine weitere Packung Joy Con. Die würde euch 78 Euro kosten. Und dann habt ihr noch keine Halterung. Diese kostet noch mal 30 Euro. Wer also sowieso einen zweiten Controller benötigt, dem kann ich den Pro Controller wärmstens empfehlen.

Nintendo Switch Tasche

Die offizielle Tasche für die Switch kostet 20 Euro. Eine Displayfolie liegt auch noch dabei. Kein Schnapper, aber auch nicht überteuert. Die Alternativen sind aktuell vor allem fast genauso teuer. In den kommenden Wochen werden aber mit Sicherheit auch noch einige Taschen für 10 Euro oder weniger dazu kommen.

Die Displayfolie habe ich nicht befestigt. Auch wenn die Switch für Kratzer auf dem Display anfällig ist. Dafür ist eine Tasche Pflicht, wenn man mit der Switch unterwegs ist. Besitzt man jetzt eine Switch und benötigt eine Tasche, dann würde ich bei der von Nintendo durchaus zuschlagen. Sie hat auch einen Stand.

Nintendo Switch: Das Kopfhörer-Problem

Bevor ich zu ein paar Kleinigkeiten und dem Fazit komme, möchte ich auf meinen zweiten großen Kritikpunkt eingehen, dem ich einen eigenen Abschnitt spendiert habe. Eine Frage, die mich im Vorfeld brennend interessiert hat: Wird man mit der Switch Bluetooth-Kopfhörer nutzen können? Die Antwort: Nein.

Sie besitzt zwar Bluetooth 4.1, doch keine Option zum Koppeln von Zubehör. Im TV-Modus kann ich über den Fernseher die BT-Kopfhörer nutzen, doch im Handheld-Modus benötige ich ein 3,5 mm-Kabel. Kopfhörer mit Kabel nutze ich seit vielen Jahren nicht mehr. Für mich ist das ein Rückschritt. Vor allem unterwegs.

Auf diese Idee hätte Nintendo aber auch selbst kommen können. Spätestens beim Tisch-Modus hätte man doch merken können, dass ein Kopfhörerkabel da nur im Weg ist. Aus irgendwelchen Gründen hat man sich aber für den Weg entschieden.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob man so eine Funktion nachträglich nachreichen kann. Nintendo selbst äußert sich eher verhalten zu diesem Thema. Kein Wunder, immerhin fehlt diese Funktion. Man äußert sich aber noch verhaltener, als beim Browser und Netflix, daher gehe ich aktuell eher nicht davon aus.

Ich weiß, das ist eine rein subjektive Sache. Dennoch ist es für mich ein sehr großer Kritikpunkt. Die internen Lautsprecher der Switch sind übrigens sehr gut. Trotzdem hat es mich persönlich gestört, dass ich bei der Switch mein altes Verbindungskabel für die Bluetooth-Kopfhörer suchen musste.

Nintendo Switch: Und sonst so?

Die Switch besitzt eine eigene Taste für Screenshots. Das macht mir erstaunlich viel Spaß und geht verdammt schnell. Man wird beim Spielen überhaupt nicht abgelenkt und kann mal eben die Szenen in Zelda und Co festhalten. Optimal wäre jetzt noch die Möglichkeit für kurze Videoaufnahmen. Außerdem müssen mehr Dienste zum Teilen/Hochladen dazu kommen. Aktuell sind das nur Facebook und Twitter. Ich will meine Screenshots aber vielleicht auch bei Dropbox und Co sichern.

PS: Hier wären wir beim Punkt Speicher-Problem. Ein Online-Service bei dem man solche Screenshots im Browser, oder vielleicht auch mobil auf einer App, betrachten könne, wäre die optimale Lösung. Mal schauen, ob sowas noch kommt.

Würde ich die Switch mit aktuellen Smartphones vergleichen, dann müsste ich das Display-Rahmen-Verhältnis kritisieren. Ganz so streng möchte ich bei der ersten Konsolen-Generation nicht sein, doch etwas weniger Rand, beziehungsweise mehr Display wäre schön gewesen. Ein 7 Zoll großes Display zum Beispiel.

Die Switch ist aktuell eine reine Spielekonsole, es gibt also keinen Browser und kein Netflix und Co. Kommt in Zukunft. Ich benötige keine Multimedia-Anwendungen wie Netflix, doch ein simpler Browser wäre nett. Oder YouTube. So könnte man zum Beispiel einen Test zu einem Switch-Spiel auf der Konsole lesen/schauen. Das geht aktuell nur über die News-App und den eShop. Finde ich etwas schade.

Die Idee mit den Amiibo hat Nintendo natürlich fortgeführt. Auch die Switch hat einen NFC-Chip und unterstützt die kleinen Figuren. Teilweise gibt es hier wirklich gute Extras in Spielen. Und so teuer finde ich die Figuren gar nicht. Sowohl für die Fans, als auch für Nintendo sind die Amiibo ein echter Mehrwert.

Super wäre eine Art mobiles Dock. Es bietet sich ja durchaus an nicht nur mit der Handheld-Version der Switch, sondern auch der TV-Version an einem anderen Ort zocken zu können. Da wäre ein kleines Dock, welches nur mit Stromanschluss und HDMI ausgestattet wäre, praktisch. Mit dieser Idee bin ich nicht alleine.

Das gilt übrigens auch für ein hochwertigeres Dock. Die Switch ist so modular aufgebaut, dass ich hier verdammt viele Ideen beim Test hatte. Ich habe es ja auch schon bei den Joy Con erwähnt. Die Switch bietet sich förmlich für extra Zubehör an. Ein hochwertiges Dock aus mattschwarzem Aluminium fände ich super.

Der eShop ist noch sehr rudimentär aufgebaut. Das macht ihn sehr flott und er erfüllt seinen Zweck. Was aber kommen muss: Bewertungen für Spiele. Ich will ein Spiel nach dem Kauf bewerten können. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass diese Option nicht vorhanden ist. Sowas ist eigentlich Standard heutzutage.

Entfernt ihr eine microSD-Karte aus der Switch und steckt sie in einer andere Switch, dann muss sie neu formatiert werden. Ein Schutz gegen Raubkopien. Der aber auch gilt, wenn ihr euch mit eurem Account eingeloggt habt. Ich sage es erneut: Spiele sollten an den Account und nicht exklusiv an Hardware gebunden sein.

Nintendo Switch: Video-Test

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Info

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Nintendo Switch: Das Fazit

Fast 4000 Wörter erwarten euch über diesem Abschnitt. Eine Wall of Text, die viele von euch mit Sicherheit nicht gelesen und direkt zum Fazit gescrollt haben. Schade, aber ich kenne das. Ihr sucht vermutlich die Antwort auf die folgende Frage: Lohnt sich der Kauf der Switch? Lohnt er sich jetzt schon, oder sollte man warten?

Kurz: Ich würde mir die Switch jetzt kaufen. Das Konzept ist gut umgesetzt und macht wirklich sehr viel Spaß. Es gibt wie erwähnt ein paar Kritikpunkte, doch mit dem Kopfhörer-Problem muss ich wohl einfach leben und das mit den Online-Speicherständen wird hoffentlich noch in diesem Jahr nachgereicht.

Hauptgrund ist aber Zelda. Dieses Spiel ist großartig. Hinzu kommt Mario Kart 8 Deluxe. Das Spiel kommt leider erst in ein paar Wochen und ist auch nur ein Mario Kart 8 mit ein bisschen mehr Inhalt, aber es wurde eben für die Switch angepasst und das bedeutet, dass man überall Mario Kart 8 zocken kann.

Die Nintendo Switch hat nicht viele Spiele zum Launch spendiert bekommen, doch sie hat mit Zelda BOTW eines der besten Spiele überhaupt zu bieten. Es wird noch ein paar Highlights in den kommenden Monaten geben. Splatoon 2 (ich habe vorher nie Splatoon gespielt) hat mir auf dem Preview-Event auch Spaß gemacht.

Für das Frühjahr sehe ich hier erst mal kein Problem. Wichtig ist aber, was man bis Weihnachten nachreichen wird. Ein neues Mario reicht da nicht. Nintendo muss auf alte bekannte wie Donkey Kong, Pokémon und Co setzen. Diese Spiele sollten 2017, spätestens aber 2018 (im ersten Switch-Jahr) auf den Markt kommen.

Trotz kleinen Schwächen und wenigen Spielen ist die Nintendo Switch für mich aber eines der spannendsten Gadgets des Jahres. Es wäre nicht fair sie mit einer PS4, oder einem iPad zu vergleichen. Sie ist ein Mittelding. Sie füllt eine Lücke. Das tut sie ausgesprochen gut. Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung.

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Wertung des Autors

Oliver Schwuchow bewertet Nintendo Switch mit 4.5 von 5 Punkten.

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