PlayStation Pulse Explore im Test: Wie gut ist der PS5-Kopfhörer?

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Sony hat sich leider gegen einen offenen Bluetooth-Standard bei der PlayStation 5 entschieden, was für mich ein durchaus großer Kritikpunkt ist. Man kann das mit einem Bluetooth-Dongle nachrüsten, aber sowas sollte eigentlich nativ gehen.

Doch das ist ein anderes Thema, welches mich aber zu diesem Produkt bringt, denn es hat einen Sinn, dass Sony diesen Standard einschränkt: Man bietet ein sehr großes Portfolio an eigenen Audio-Produkten an. Und einen eigenen Standard.

Video: Pulse Explore im Test

Pulse Explore: PlayStation Link als Standard

Im Sommer kündigte Sony mit PlayStation Link einen neuen Standard für Audio-Produkte an, die man mit der PS5 nutzen möchte. Die Basis ist natürlich Bluetooth, aber der Standard ist geschlossen und Sony verspricht eine sehr geringe Latenz.

PlayStation Explore ist der erste Kopfhörer, der das unterstützt, mit PlayStation Pulse Elite wird 2024 noch ein Over-Ear-Kopfhörer folgen. Damit das aber direkt geklärt ist: Ihr könnt die Kopfhörer auch ganz normal mit Smartphones benutzen.

Die Kopfhörer unterstützen also Bluetooth, aber eben auch PlayStation Link. Wer jedoch die geringe Latenz möchte, der benötigt beim PC oder Mac einen USB-Adapter, der 25 Euro kostet (gibt es übrigens nur mit USB A und nicht mit USB C).

Und noch ein Hinweis, den ich bei meinem Test zu PlayStation Portal angemerkt habe: Der Remote Player unterstützt nur PlayStation Link. Wer einen Kopfhörer nutzen möchte, dem bleibt also nur der PlayStation Pulse Explore (oder bald Elite).

Da wir gerade bei Hinweisen sind: Die PlayStation 5 unterstützt PlayStation Link nicht von Haus aus, man muss den Adapter nutzen, einer ist im Lieferumfang dabei. Das trifft auch auf die neue PS5 Slim zu, die ebenfalls kein PlayStation Link kann.

Pulse Explore: Nicht für den mobilen Einsatz

Was mir in den ersten Tagen direkt aufgefallen ist: Der Pulse Explore sitzt gut und tief bei mir im Ohr, das ist ein echter In-Ear-Kopfhörer. Aber er ist recht groß für einen aktuellen In-Ear-Kopfhörer und vor allem der „Flügel“ fällt doch stark auf.

Er trägt sich zwar recht angenehm, aber auch das Case ist wirklich groß geraten (übrigens ohne Qi, nur mit USB C zum Laden) und die Kombination aus Optik (auch sehr auffällig) und der Größe sorgen dafür, dass es kein „normaler“ Kopfhörer ist.

Ich finde es gut, dass man ihn normal koppeln kann, ich würde den Pulse Explore aber nicht als Standard-Kopfhörer nutzen wollen. Schön, dass es geht, aber für mich ist das ein Gaming-Kopfhörer (es gibt daher auch keine IP-Zertifizierung).

Pulse Explore: Ein wirklich sehr klarer Sound

Was mich direkt positiv überrascht hat, ist der sehr glasklare Sound. Die planaren Magnettreiber sorgen bei Mitten und Höhen für extrem viele Details, hier ist der Pulse Explore einer der besten In-Ear-Kopfhörer und spielt in der Premium-Liga.

Die Tiefen sind okay, aber der Bass ist nicht besonders imposant. Nicht schlecht, aber da wäre noch etwas mehr „Druck“ möglich. Und natürlich gibt es 3D Audio, was ebenfalls sehr gut funktioniert. Mein Fazit zum Sound fällt hier positiv aus.

Und die „ultraniedrige Latenz“? Die Geräusche kommen direkt, das ist wirklich eine sehr geringe Latenz, die ich kaum noch wahrnehme. Aber ich hatte davor keine Probleme mit der Verzögerung und bin auch mit dem Sony Inzone H9 zufrieden.

Es gibt übrigens eine Mikrofon-Rauschunterdrückungstechnologie, aber es gibt hier kein ANC. Da der Pulse Explore sehr tief ins Ohr geht, ist das okay, aber Sony kann hervorragendes ANC, das wäre bei diesem Preis durchaus schön gewesen.

Wie ist die Sprachqualität? Gut. Doch da bin ich wahrlich kein Experte, da ich das quasi nie nutze. Ich zocke selten online und noch seltener kommuniziere ich dabei. Falls das sehr entscheidend ist, empfehle ich euch also noch ein anderes Review.

Pulse Explore: Echte Tasten sind ein großer Mehrwert

Ich hasse den Trend zu Touch-Tasten bei In-Ear-Kopfhörern, da man diese doch hin und wieder mal etwas im Ohr korrigiert und das bei mir häufig zu Fehleingaben führt. Außerdem finde ich die Steuerung nicht angenehm. Das ist hier aber anders.

Sony hat dem Pulse Explore richtige Tasten spendiert, die echt gute Druckpunkte haben. Und, ein ganz großer Pluspunkt, es gibt Lautstärketasten auf beiden Seiten. Manchmal will man vielleicht nur ein Ohrteil nutzen, daher begrüße ich das sehr.

Die Akkulaufzeit liegt übrigens bei bis zu 5 Stunden und weiteren 10 Stunden mit Case, was für so ein riesiges Case nicht wirklich gut ist. Auch 5 Stunden sind für so einen großen Kopfhörer ohne ANC bescheiden, aber ich finde beides nicht tragisch.

Es kommt eher selten vor, dass ich mehr als zwei Stunden am Stück spiele, ganz selten sind es mal vier Stunden und mehr knacke ich eigentlich nie. Falls es euch anders geht, dann könnte die Akkulaufzeit natürlich ein großer Kritikpunkt sein.

Pulse Explore: Ein wirklich guter PS5-Kopfhörer

Wie lautet mein persönliches Fazit? Der klare Sound, das gute 3D Audio, der gute Halt im Ohr, die optimale Steuerung und die geringe Latenz machen den Pulse Explore zu einer Empfehlung von meiner Seite, ich bin wirklich sehr zufrieden.

Allerdings gibt es eine ganz klare Einschränkung: Das ist für mich kein Kopfhörer für den Alltag. Mit Blick auf den Preis von 200 Euro ist er zu groß, es fehlt ANC und es fehlt eine IP-Zertifizierung. Das ist für mich also ein reiner PS5-Gaming-Kopfhörer.

Wer das nötige Kleingeld besitzt, zufrieden mit einem PlayStation Portal ist und einen passenden Kopfhörer sucht, der wird hier fündig. Mir hat bisher ein guter In-Ear-Kopfhörer mit geringer Latenz gefehlt, diesen bietet Sony damit endlich an.

Doch wie gesagt, wer hofft, dass er hier ein All-In-One-Paket für Konsole, Portal und Smartphone bekommt, das finde ich eher nicht. Für das PS5-Ökosystem ist der Pulse Explore optimal, bei normalen Kopfhörern gibt es mehr Extras bei 200 Euro.

Der Pulse Explore ist für 199,99 Euro im Handel erhältlich und wer einen weiteren Adapter benötigt, der bekommt diesen für 24,99 Euro. Ein Adapter für PlayStation Link ist aber auch im Lieferumfang enthalten, eine USB C-Version gibt es nicht.

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