Pünktlichkeitsziele der Deutschen Bahn zeitlich verschoben


Bundesverkehrsminister Schnieder hat eine neue Strategie für die Deutsche Bahn präsentiert. Geplant sind personelle Veränderungen im Vorstand, veränderte Pünktlichkeitsziele und eine Neuausrichtung des Konzerns.
Neue Vorstandsvorsitzende wird Evelyn Palla, die bisher den Regionalverkehr leitete. Sie soll zusätzlich übergangsweise das Finanzressort übernehmen. Zum Chef der Infrastruktur-Tochter DB InfraGO ist Dirk Rompf vorgesehen, gegen dessen Ernennung es laut Gewerkschaftskreisen Kritik gibt. Der Bahnvorstand wird von acht auf sechs Ressorts verkleinert, einzelne Manager sollen das Unternehmen verlassen.
Im Bereich Pünktlichkeit senkt Schnieder die Erwartungen. Bis 2029 soll im Fernverkehr eine Quote von 70 Prozent erreicht werden. Mittelfristig wird ein Wert von 80 Prozent, langfristig von 90 Prozent angestrebt. Nach Bahnangaben liegt die aktuelle Quote bei unter 60 Prozent.
Bahnreform: Sanierung, Komfort und Konzernumbau
Für die Infrastruktur sind drei Ziele genannt: Modernisierung, Ausbau und bessere Anbindung ländlicher Regionen. Bis 2036 sollen alle Hochleistungskorridore saniert sein, zehn Milliarden Euro fließen bis 2029 in die Digitalisierung. Zudem sollen bis 2035 rund 1.000 Bahnhöfe saniert werden. Auch Sauberkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit sollen verbessert werden.
Bei den Zügen geht es um mehr Komfort, unter anderem bei Sanitäranlagen und Bordgastronomie. Ab 2027 sollen Informationen zu Verspätungen schneller an Fahrgäste weitergegeben werden, alle Kanäle wie App, Anzeigen und Durchsagen sollen enger verzahnt werden.
Der Konzern soll sich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren. Beteiligungen außerhalb davon sollen gebündelt oder verkauft werden. Bis spätestens 2028 sollen Fern- und Regionalverkehr profitabel arbeiten, der Güterverkehr ab 2026. Parallel dazu sollen Doppelstrukturen in der Verwaltung abgebaut werden.
Ganz ehrlich: Ich finde es schon hart, dass die Bahn so lange braucht, um halbwegs vernünftige Pünktlichkeitswerte zu erreichen. Andererseits wird damit deutlich, dass die bisher angestrebten Ziele nicht zu erreichen sind. Die Verschlankung und der Umbau des Vorstands klingen zwar nach klareren Strukturen, entscheidend wird aber sein, ob davon tatsächlich etwas bei den Fahrgästen ankommt.
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Naja, mal sehen, was davon wirklich umgesetzt wird. Aber zumindest klingt das alles deutlich strukturierter, als in all den Jahren zuvor.
Vielleicht kann man 2036 dann auch wieder Bahn fahren, ohne sich aufregen zu müssen.
Immer schön weit außerhalb der eigenen Legislaturperiode legen. So funktioniert das.
Weil es ja auch total realistisch wäre, es in den nächsten 3 Jahren zu erreichen :-D