1&1 will in die 5G-Netze von Telekom, Vodafone und Telefónica

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1&1 hat sich beim Aufbau seines eigenen Mobilfunknetzes kräftig verhoben. Die Schuld dafür schiebt man auf Partner. Nun will man sich in die Technik der Konkurrenz einnisten.

Das Unternehmen 1&1 hatte Probleme bei der Umsetzung seines Plans, bis Ende 2022 an 1000 Standorten Funkmasten für das neue 5G-Netz zu errichten. Tatsächlich wurden erst wenige Masten errichtet. Die Bundesnetzagentur hat wegen der Verzögerung ein Bußgeldverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet.

United Internet, dessen Börsenwert sich seit 2021 halbiert hat, will den Ausbau jetzt aufholen und plant bis Ende 2023 insgesamt 1200 in Betrieb nehmen zu können. Zudem setzt man auf die Unterstützung der Bundesnetzagentur.

12 Millionen 1&1-Mobilfunkkunden sollen in fremde Netze

Im Interview mit dem Handelsblatt erläutert United-Internet-Chef Ralph Dommermuth die Vorkommnisse und blickt auf die Zukunft. Obendrein verkündet er, dass die 12 Millionen 1&1-Mobilfunkkunden in die 5G-Netze von Telekom, Vodafone und Telefónica sollen, bis der Ausbau des 1&1-Mobilfunknetzes erfolgt ist.

Während 1&1 sein Netz aufbaut, können Kunden dank einer Vereinbarung das Netz von Telefónica nutzen, allerdings bestenfalls maximal mit 4G. Der 5G-Zugang bleibt außen vor. Das stört Dommermuth und der will nun gleich das volle Programm. Im Interview heißt es dazu:

Das klingt trotzdem nach einem schlechten Deal. Wenn man direkt zu O2 geht, gibt es Zugang zum schnelleren 5G-Netz obendrauf.

Das ist ein Problem, ja. Deshalb haben wir bei der Bundesnetzagentur nun nationales Roaming auch für 5G in den Netzen von Deutscher Telekom, Vodafone und Telefónica beantragt. Unsere Kunden könnten dann schon während der Jahre unseres Netzaufbaus im ganzen Land mit der aktuellen 5G-Technologie surfen.

Laut Dommermuth vertraut man dabei auf die Bundesnetzagentur, die ein Roaming zur Förderung des Wettbewerbs und der 5G-Versorgung in der Fläche anordnen kann. Den anderen Providern dürfte das nicht gefallen und wie die Bundesnetzagentur auf den Antrag reagieren wird, ist noch offen. Wir werden das Thema selbstverständlich weiter für euch verfolgen.


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  1. Koreh 🌀

    konkurrenz belebt das geschäft mal dahin gestellt..
    ich find, das ist eine unglaubliche resourcenverschwendung. anstatt man sacht, jeder baut n drittel, bzw. n viertel und jeder kunde kann alles nutzen. klar, dann wird's schwer preise zu rechtfertigen, aber das jetzt ist doch auch albern. ca. 3200 städte hat deutschland, darauf entfallen 53 millionen einwohner. mit 1200 türmen wird also noch nicht mal ein drittel der städtischen bevölkerung versorgt. vermutlich deutlich deutlich weniger, da man ja allein für die großstädte schon zig türme benötigt.
    sollen se sich lieber als "DEUTSCHLANDS GRÖẞTER REGIONALER 5G ANBIETER" darstellen. Liste mit Städten die sie versorgen und gut. :D :D

    1. Teimue 🎖

      Nationales Roaming ist das Stichwort.
      Es ist ein Wahnsinn, dass 3(4) Netze parallel aufgebaut wurden/werden und jeder Netzbetreiber regional unterschiedlich gut ist und man oft im falschen Netz Kunde ist.
      Bei der E-Ladesstruktur passiert derzeit genau das Gleiche.

      1. Christian 💎

        Das hat aber leider unsere Regierung verkackt. Für mich gehört das Mobilfunknetz (neben dem Strom-, Gas-, Wasser-, Schienen-, Straßen-, und Festnetz) zur kritischen Infrastruktur welche vom Staat gebaut, gewartet und erweitert gehört.

        Läden wie die Telekom und Co. würden sich dann entsprechend einmieten und die Leistungen verkaufen mit oder ohne einen Service der sich dann im Preis widerspiegeln würde (oder auch nicht)

        1. Teimue 🎖

          Genau so ist es. Es ist ja noch schlimmer. Im vorigen Jahr hat die Telekom 51% der eigenen Mobilfunkinfrastruktur an 2 amerikanische Investoren verkauft und mietet sie nun zurück.
          Kritische Infrastruktur nicht mehr in eigener Hand zu haben, ist eine Katastrophe.
          Warum wird sowas zugelassen?

    2. Martin 👋

      O2, Vodafone und Telekom haben sich abgesprochen, dass jeder 2.000 Masten errichtet und die anderen auch drauf lässt. Nur 1&1 wollte nicht mitmachen und jetzt versuchen sie es über die Regulation zu erzwingen, dass man sie auch Zugang gewähren lässt.

      1. Christian 💎

        Wird ja immer besser der Parasitenverein!!

        Nix leisten aber dennoch alles haben wollen. Leider auch sehr stellvertretend für die aktuelle Generation.

  2. Christian 💎

    Typisch 1&1. Nur groß am Fresse aufreißen der Laden. Selber bekommen die aber nichts hin.

    Und am Ende brüstet man sich man sich als bester Anbieter, weil Kanzlei Sekunden früher ans Telefon gegangen ist bei der Hotline. So richtige Parasiten.

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