Amazon Prime Music: Wie kaputt ist der Dienst nach sechs Wochen?

Amazon Prime Music Fail

Nachdem Amazon seinen Bezahl-Service Prime Music Anfang November gewissermaßen über Nacht kaputtgemacht hat, sammelte die dazugehörige Amazon-Music-App massenhaft schlechte Bewertungen und auch die Amazon-Foren sind seitdem voll mit Beschwerden. Amazon hatte daraufhin versucht, mit Gratismonaten die Wogen etwas zu glätten. Als aktiver User mit zahlreichen Echo-Geräten im Haushalt habe ich mir das nun sechs Wochen lang angeschaut.

Leistungen einseitig beschnitten

Meine Wut über die Umstellung habe ich nie verborgen. Nach der Preiserhöhung von Amazon Prime war das Beschneiden des Dienstes für mich ein Schlag ins Gesicht. Es war sogar, ehrlich gesagt, die erste Aktion seit Jahren, die das Vertrauen in das Unternehmen Amazon für mich nachhaltig geschädigt hat. Dabei ging es mir weniger um die Kosten, sondern um die Art und Weise der Anpassungen. Im laufenden Abo Leistungen einseitig beschneiden ist in meinen Augen schlicht frech.

Jeder Nutzer ist anders, ich kann daher natürlich nur für mich sprechen. Prime Music war der Musikdienst, den ich brauchte, um die Echo-Speaker mit (Kinder)Musik im Haushalt sinnvoll einzusetzen. Für einige User mag die größere Musikauswahl wichtiger sein, als eine gezielte Wiedergabe von Musik, für mich ist es das aber nicht. Dennoch habe ich es versucht. Woche um Woche habe ich probiert, wie sich der Dienst nach der Umstellung im Alltag nutzen lässt.

Befürchtungen haben sich bewahrheitet

Leider haben sich alle Befürchtungen bewahrheitet. Meine Routinen und Playlisten sind nicht mehr wie gewünscht nutzbar. Kinderlieder auf Zuruf funktionieren mal und mal nicht. Die maximale Wiedergabedauer beträgt nur noch eine Stunde. Die Musikwiedergabe über die Echos ist infolgedessen hier im Haushalt auf allen Endgeräten schleichend zum Erliegen gekommen. Niemand hat mehr Lust etwas zu nutzen, bei dem man vorher nicht weiß, was gleich abgespielt wird.

Ich gehe inzwischen davon aus, dass Amazon nicht vorhat, noch irgendwelche Anpassungen bei Prime Music zum Wohle der Nutzer vorzunehmen. Von daher schaue ich mich nun nach Alternativen um. YouTube Music habe ich dank YouTube Premium sowieso, sodass hier im Haushalt jetzt testweise ein Google Nest Mini steht. Ob ich damit weg von Alexa komme, weiß ich noch nicht. Zumindest kann ich damit Musik nach meinen Wünschen abspielen.

Was bleibt?

Abos kommen und gehen, aber in meinen vier Wänden steht viel Hardware. Mit dem Kauf dieser Hardware geht man immer auch eine Wette auf die Zukunft ein. Diese Wette habe ich gegen Amazon verloren. Das Prime-Kundenbindungsprogramm ist geschwächt, das Ansehen der Marke hat gelitten, mein Misstrauen in zukünftige Amazon-Produkte ist auf das höchstmögliche Level gestiegen.

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