Elektromobilität: BMW feiert sich als Marktführer in Europa

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BMW hat diese Woche im Pressebereich ein paar Grafiken und Zahlen zur Lage auf dem Markt für Elektroautos veröffentlicht. Man sieht sich hier ganz klar vorne und in Europa sogar als Marktführer. Das Problem: Die Definition von Elektroautos.

Ist BMW die Nummer 1 in Europa?

Bei der Grafik für Europa zeigt man ganz deutlich, dass man in Europa mit einem Marktanteil von 10 Prozent zusammen mit Volkswagen führend ist. Es handelt sich hier laut BMW um Zahlen von IHS und gemessen wurde von Januar bis Mai:

Bmw Elektro Europa

Es gibt auch eine Kuchengrafik für den deutschen Markt, wobei BMW hier nicht Marktführer ist, sondern auf Platz 2 landet. Man hat sich mit den 12 Prozent aber mal eben vor Volkswagen in der Grafik platziert, damit es besser aussieht:

Bmw Elektro Deutschland

Bei den einzelnen Modellen bezeichnet man sich mal eben als die Nummer 1 mit dem BMW i3 und hat diese Grafik für den Vergleich veröffentlicht:

Bmw Elektro Modelle

Aber Moment, da sind doch andere Modelle mit mehr Marktanteil? Und was ist mit dem Tesla Model 3, was sich deutlich häufiger, als ein BMW i3 verkauft? Nun, bei BMW bezeichnet man sich genau genommen als Nummer 1 bei den Premium-Modellen der „elektrischen Kompaktfahrzeuge“. Warum man sich dann mit einem Zoe, Leaf oder e-Golf in der Grafik vergleicht, ist mir aber auch ein Rätsel.

BMW setzt voll auf Hybrid-Modelle

Der ein oder andere wird sich jetzt sicher fragen: Moment, abgesehen vom BMW i3 hat man doch gar kein Elektroauto? Und ist das nicht schon älter? Richtig, BMW hat sich dazu entschieden, dass man die Plug-In-Hybride bei der Elektromobilität für diesen Vergleich mit einbezieht. Sonst würde es anders aussehen.

Bmw I3 2018 Header

Eine aktuelle Studie hat nämlich gezeigt, dass BMW, Audi und Mercedes-Benz vor allem überdurchschnittlich viele Plug-In-Hybride verkaufen. Bei den Bestsellern der Elektroautos findet man 2020 keinen in den Top 3 in Deutschland. Der BMW i3 ist in diesem Jahr zum Beispiel auf Platz 5 bei den Neuzulassungen zu finden.

Jetzt kann man natürlich darüber streiten, ob Plug-In-Hybride zur Elektromobilität gehören, aber die dritte Grafik zeigt, dass BMW durchaus bereit ist, die Hybrid-Modelle zu ignorieren, wenn man die Kategorie entsprechend anpasst.

Frei nach dem Motto „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, hat man sich die Zahlen hier im Pressebereich so zusammengestellt, dass man sich sogar irgendwie als Marktführer bezeichnen kann. Ich persönlich würde Plug-In-Hybride aber ganz klar von der „Elektromobilität“ trennen.

BMW hat übrigens mit dem BMW iX3 und BMW i4 zwei Elektroautos für 2020 und 2021 geplant und wir werden sehen, wie sich diese verkaufen. Dann kann man sich gerne mit einer neuen Statistik zurückmelden und dann werden analysieren, ob die reinen Elektroautos genauso gut, wie die Plug-In-Hybride ankommen.

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