BMW und Foxconn als Partner: Saudi-Arabien plant Elektroautos

Foxconn Foxtron Model B

Der Wandel der Automobilbranche wird die Karten neu mischen, denn es ist viel leichter ein Auto mit Elektromotor zu bauen, als mit Verbrennungsmotor. Diese Chance nutzen viele Länder, die deutsche Automobilindustrie wird es nicht leicht haben.

Ceer: Elektroautos aus Saudi-Arabien

Die Konkurrenz aus China bereitet sich bereits auf eine Offensive in Europa vor und auch Saudi-Arabien will hier mitmischen. Hier zeigt man immer wieder Interesse an diesem Sektor, sei es mit einem Investment in Lucid Motors oder das Angebot an Elon Musk, der für kurze Zeit den Plan hatte, dass Tesla ein Privatunternehmen wird.

Doch Saudi-Arabien versucht es jetzt selbst, denn man hat Ceer angekündigt, eine Marke für Elektroautos. Der Public Investment Fund leitet diese neue Marke und man wird die Elektroautos bei Foxconn bauen lassen und Technik von BMW nutzen.

Ceer Auto Marke

Foxconn möchte bei den Elektroautos das wiederholen, was man bei Smartphones geschafft hat: Der weltweit größte Hersteller für andere Marken werden. Ein Auto ist zwar komplexer als ein Smartphone, aber eben nicht mehr so komplex wie früher.

Bei Foxconn kauft man die Elektro-Plattform, bei BMW lizenziert man die Technik und ein Betriebssystem für westliche Länder kann man zur Not bei Google finden.

Die ersten Elektroautos von Ceer sollen 2025 auf den Markt kommen, es gibt bisher aber noch keine weiteren Details. Wir wissen also nicht, welche Modelle geplant sind und in welcher Preisklasse man angreifen möchte. Die Palette von Foxconn ist breit.

Eines der Modelle könnt ihr auf dem Beitragsbild sehen.

Elektroautos: Die neuen Player kommen

Das mit Ceer ist auch kein Hobby oder Nebenprojekt, bis 2034 soll die Marke bis zu 8 Milliarden Dollar zum BIP Saudi-Arabiens beitragen. Man geht davon aus, dass bis zu 30.000 Jobs entstehen. Das Öl-Geld fließt jetzt also in die Zukunft der Branche.

Das wird eine interessante Phase, denn wir haben beim Smartphone-Boom auch einen Wandel gesehen und die neuen Player haben die alten verdrängt. Ich hoffe daher, dass VW, Mercedes und Co. gut auf diese neue Konkurrenz vorbereitet sind.

Aus Sicht der Nutzer finde ich so eine Disruption des Marktes spannend und mehr Konkurrenz ist auch gut, aber die Automobilbranche ist unsere größte Branche und ich befürchte, dass diese (freundlich ausgedrückt) fragwürdigen Regime (China zählt auch dazu) sehr viel Geld investieren und richtig gefährlich werden könnten.

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  1. Christian 💎

    "ein paar Jahren gab es keine Plattform von Foxconn, die VW AG hat ihre Plattform"

    Das stimmt so nicht. Gerade im Nutzfahrzeugbau gab es genug Kooperationen wo man Plattformen geteilt hat. Sprinter/Crafter oder jetzt zum Ford/VW bei den Pickups.

    Alles Verbrenner.

    Aber auch im PKW Bereich -> BMW/Toyota -> Z4/Supra

    "Gespräche mit den Managern von den Autos"

    sorry aber da kann man viel erzählen und reinpacken. Wie schon letztens beim XC90 mit dem Lidar/Kamera Thema.

    1. Du nennst Einzelbeispiele von alten Partnerschaften als Vergleich für den Einkauf einer kompletten Plattform von VW und eines Betriebssystems von Google? Okay.

      Was ich nicht verstehe: Worauf willst du hinaus? Ja, der Einstieg in die Verbrenner-Welt war vorher auch möglich, aber wo waren denn die neuen Marken, die, wie in diesem Fall Ceer, die Chance genutzt haben? Und warum gibt es jetzt immer mehr davon?

      Sicher nicht, weil es jetzt noch genauso komplex wie vorher war.

  2. Christian 💎

    "denn es ist viel leichter ein Auto mit Elektromotor zu bauen, als mit Verbrennungsmotor"

    Kannst du das genauer erläutern? Es handelt sich schließlich nur um den Antrieb. Der Rest vom Auto muss ja auch irgendwo her?

    Was bewegt dich zu dieser sehr gewägten These?

    1. Der Aufbau eines Elektroautos ist simpler als bei einem Verbrenner und es gibt immer mehr Anbieter, die so ein Auto für einen bauen. Gab es vorher auch schon, Magna zum Beispiel, aber nicht in einer Dimension von Foxconn.

      Das heißt nicht, dass das alles gute Autos sind und bei Tesla sieht man auch, dass es ein schwieriger Weg ist, aber der Einstieg in die Verbrenner-Welt war deutlich höher und das haben sich die alten Marken auch gut mit Patenten gesichert.

      1. Christian 💎

        Also stützt sich deine Aussage auf genau was? Was ist die Rationale die dich zu dieser Einschätzung kommen lässt? Die habe ich bisher nicht gehört.

        Auch mit einem Verbrennungsmotor wäre es zb. Foxconn möglich gewesen ein Auto zu bauen. Dann hätte man einfach ein Motor einkaufen können. Man muss den ja nicht selber entwickeln. BMW zb. greift auch auf Getriebe von ZF zurück. Warum sollte das Foxconn nicht können?

        ESP/ABS Systeme, Bremsen und co…kommt alles von Zulieferen wie Bosch, Conti und viele viele mehr auf der Welt

        1. Gespräche mit den Managern von den Autos. Ich sage auch nicht, dass es unmöglich war, siehe Magna (und gibt noch andere Beispiele). Aber es wird immer leichter. Vor ein paar Jahren gab es keine Plattform von Foxconn, die VW AG hat ihre Plattform nicht an andere Marken verkauft und Google hatte kein Android Automotive.

          Doch das beste Argument ist der Markt selbst, denn die neuen Marken zeigen ja, dass es leichter wird.

    2. Teimue 🎖

      Ganz einfache Antwort: Ein Verbrennungsmotor mit Getriebe benötigt ca. 1400 Teile.
      Dagegen besteht ein Elektromotor mit Batterien aus ca. 200 Teilen.
      Es ist einfach die Komplexität, die den Unterschied macht.

  3. Alfons 🏅

    Macht Sinn, wenn man bedenkt dass das Öl zwar noch für paar Jahrzehnte da ist (wahrscheinlich sogar weit mehr, je nach dem wie tief man Bohren kann und will, da auch hier die Technik immer besser wurd), aber man sich dennoch ein weiteres Standbein aufstellen will.
    Auch wenn der Wandel zu Elektro bzw weg vom Verbrenner noch länger dauern wird (gerade für Schwellenländer), kann man nicht früh genug damit anfangen

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