Der Studienbericht „Digital Finance 2023“ des Digitalverbands Bitkom untersucht verschiedene Aspekte der Digitalisierung im Finanzsektor.

Die Studie wirft einen Blick auf die Loyalität der Deutschen zu ihrer Bank, die Wechselbereitschaft zu reinen Online-Banken, die Verbreitung von Online-Banking, die Nutzung von Smartphone und Smartwatch an der Kasse sowie die Komplexität des Online-Abschlusses von Versicherungen. Darüber hinaus beleuchtet die Studie das Interesse der Bundesbürger an Kryptowährungen wie Bitcoin.

Der Report steht kostenlos zum Download bereit.

Laut Bitkom hat die Digitalisierung die Finanzwelt erreicht und die Bundesbürger wollen die Vorteile digitaler Technologien erkennen und nutzen. Die veränderten Kundenbedürfnisse stellen dabei nicht nur eine Herausforderung dar, sondern bieten auch große Chancen.

Lukas Marschallek, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom, weist darauf hin, dass die Banken für ihre digitalen Angebote von den Kunden derzeit nur die Note „befriedigend“ erhalten, während es bei den Versicherungen sogar nur für ein „ausreichend“ reicht.

Einige der Kernergebnisse des Studienberichts „So digital ist die deutsche Finanz- und Versicherungsbranche“:

  • Ältere holen beim Online-Banking auf: 76 Prozent der Deutschen nutzen Online-Banking, etwa genau so viele wie im Vorjahr (78 Prozent). Deutlich erhöht hat sich der Anteil der Online-Banking-Nutzenden in der Generation 65plus – und zwar von 21 Prozent im Jahr 2019 auf 45 Prozent in diesem Jahr.
  • Treue zur Bank schwindet weiter: Die Zeiten, in denen die Menschen ihr einmal eröffnetes Konto für den Rest ihres Lebens behalten, sind endgültig vorbei. Mit 55 Prozent hat mehr als die Hälfte schon einmal das hauptsächlich genutzte Girokonto gewechselt. Vor einem Jahr waren es 51 Prozent, 2018 sogar erst 35 Prozent.
  • Digitale Bankangebote entscheidend für Jüngere: Als Grund für den letzten Bankwechsel nennt eine Mehrheit von 54 Prozent der 16- bis 29-Jährigen „bessere digitale Angebote“ des neuen Anbieters. Unter den Personen ab 30 Jahre liegt der Anteil bei 36 Prozent.
  • Kontaktloses Bezahlen ist Alltag: 95 Prozent haben an der Kasse im Geschäft vor Ort kontaktlos mit Smartphone, Smartwatch oder Karte bezahlt. Vor zwei Jahren lag der Anteil erst bei 85 Prozent. 70 Prozent stört es, wenn man im Laden nicht bargeldlos bezahlen kann.
  • Große Mehrheit schließt Versicherungen online ab: 8 von 10 Deutschen (79 Prozent) haben schon einmal eine Versicherung online abgeschlossen. Allerdings fanden nur 18 Prozent von ihnen den Vorgang sehr einfach, 36 Prozent eher einfach. 20 Prozent empfanden den Vertragsabschluss als eher kompliziert, 23 Prozent sogar als sehr kompliziert.
  • Digitale Übersicht zur Altersvorsorge gewünscht: 70 Prozent der Menschen, die noch nicht in Rente oder Pension sind, möchten eine einfache digitale Übersicht über alle ihre erwarteten Einkünfte im Alter.

Fehler melden13 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. Jens 👋

    Arbeite selbst bei einer deutschen Privatbank und es war vor ca.3-4 Jahren das das Filialnetz deutlich ausgedünnt wurde.
    Mittlerweile hat man aber gemerkt das das so nicht funktioniert und kleinere Standorte sollen wieder gefördert werden und größere werden durch Beratungscenter ergänzt und teils durch Videoberatung gefördert. Es ist herrlich: Nichts ändert sich so schnell wie die Meinung von gestern. Immer was neues

    1. Julian 🍀

      Irgendwie ja gar nicht so überraschend, dass die Leute, die heute noch bei einer Filialbank sind, auch tatsächlich eine Filiale in ihrer Nähe haben möchten… 😅
      Ich denke trotzdem, dass das in Zukunft immer weniger werden und sich das reine Online-Banking durchsetzen wird. Für mich ist seit Jahren der einzige Grund, eine Bankfiliale aufzusuchen, die Bargeldabhebung. Und auch das kommt immer seltener vor, weil ich mittlerweile praktisch alles mit der Bankkarte oder Apple Pay zahle. Aber selbst wenn ich Bargeld-Fan wäre, brauche ich dafür ja keine Bankfiliale mehr – Automat oder Supermarktkasse tut‘s auch.

  2. MatzeU50 🌀

    Ist das auch abgegrenzt, wenn Kinder oder Enkel die Bankgeschäfte online übernommen?

    Ist ja bei mir seit kurzem so, mein Vater macht jetzt "offiziell" online Banking

  3. max 🔱

    Digital ist halt nicht mehr aufzuhalten und das können die Filialbanken Gott sei Dank nicht verhindern!

    1. Gerald 🍀

      Filialen sollten trotzdem ein Faktor bleiben. Ein Kundenberater kann sehr wichtig und hilfreich sein. Sei es für ältere Kunden oder für so etwas weitreichendes wie einen Baukredit. Meine 88-jährige Oma kann kein Onlinebanking machen und ihr die Hoheit und Selbstständigkeit über ihr Konto zu nehmen, bloß damit alles schön digital wird, ist nicht richtig. Und klar kann ich mir meinen Baukredit online selbst zusammensuchen, aber jemanden zu haben, der das einfach öfter tut und auf kleine Fallstricke und Details achtet, ist wertvoll. Dazu ermöglicht eine langjährige und vertrauensvolle Kundschaft beim gleichen Bankberater auch mal Lösungen abseits des Üblichen und der AGBs. Das kann mir keine reine Digital-Bank bieten.

      Es ist gut, dass es verschiedene Angebote für verschiedene Kunden gibt. Digitale Angebote sind ein Teilstück, aber es braucht schon auch noch klassische Vor-Ort-Banken, denke ich.

      1. Sam 🏆

        Schön wie die Banken es geschafft haben den Begriff "Kundenberater" in die Köpfe der Menschen zu bekommen. Am Ende sind es aber einfach Verkäufer. Die einen mit mehr und anderen mit weniger moralischen Ansprüchen…

        1. stfan 🌟

          Wenn ich einen Baukredit möchte, ist der Bankberater ein Verkäufer?🤣

          1. Warpig 🏅

            Ja, weil die Bank möchte natürlich auch Gewinn machen oder glaubst du, die Banken haben Geld zu verschenken?

          2. CullenTrey 🎖

            Schlimmer, die haben eine Soll-Quote an Krediten, die die innerhalb einer gewissen Zeit ihren Kunden aufgeschwatzt haben müssen!!

          3. cypher 👋

            Ja, genau. Was soll er sonst sein? Ein Berater? Wenn Du das glaubst, glaubst Du auch an den Osterhasen.

            So verdienen Banken Geld (u.a.). Sie verleihen Geld und bekommen dafür Zinsen oder das Pfand. Und wenn Du zu Deinem Bank"berater" gehst, "berät" man Dir einen Kredit der Bank an (wenn die Bonität passt).

            Der sagt Dir nicht, gehen Sie zur XYZ Bank, da zahlen Sie 1% weniger Zins.

            Die haben Quoten. Und wenn Omi mal nen paar Tausend aufm Sparkonto hat, werden bei der Bank schon die Schiffahrtsanleihen gebügelt und der Jungberater erhält Omis Nummer auf der täglichen Anrufliste.

      2. max 🔱

        Ach hör doch auf. Speziell die Sparkassen sind doch reine Verkaufsstellen um den Hausbau voran zu bringen oder irgendeinen Kredit an die alte Dame zu bringen.

      3. Gast 💎

        Das sind keine Berater, das sind Verkäufer.

        Und diese Verkäufer auf der Bank verkaufen in erster Linie die Produkte an denen sie am meisten verdienen.

      4. Gast 💎

        Die Mitarbeiter auf der Bank dürfen doch schon längst nichts relevantes mehr entscheiden.

        Und bei einer Baufinanzierung holt man sich sowieso mehrere Angebote verschiedener Banken ein.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Fintech / News / ...