Elektroautos von Volkswagen: VW steuert auf ein Problem zu

The New Volkswagen Id.3

Volkswagen konnte sich im ersten Halbjahr 2023 durchaus gut bei Elektroautos steigern und auch das dritte Quartal lief noch ganz gut. Aber man merkt schon, dass die Nachfrage nachlässt, denn das Wachstum bei VW geht gerade zurück.

Zwischen Januar und September konnte man 531.500 vollelektrische Modelle an Kundenübergeben, was einem Wachstum von 45 Prozent entspricht. Im ersten Halbjahr lag das Wachstum noch bei 68 Prozent und VW spricht es auch offen an.

Volkswagen kämpft mit der Nachfrage

Der „Auftragseingang“ liegt derzeit unter den „ehrgeizigen Zielen“ von VW und der Fehler ist natürlich nicht bei Volkswagen zu suchen, es ist natürlich die „allgemeine Marktentwicklung“, so VW, welche derzeit „hinter den Erwartungen zurückbleibt“.

Elektroautos machen mittlerweile 7,9 Prozent bei den Gesamtauslieferungen aus, im Vorjahreszeitraum lag der Anteil bei 6,1 Prozent. Das ist auch nicht unbedingt die Steigerung, die ich erwartet habe, wann man 2025 Marktführer werden möchte.

Volkswagen wächst kaum in China

Das nächste Problem wird sichtbar, wenn man sich die Regionen anschaut, denn in Europa konnte VW ordentliche 61 Prozent wachsen, in den USA sogar 74 Prozent und in China waren es nur 4 Prozent mehr bei den Elektroautos, das ist nicht gut.

China ist mittlerweile der größte und wichtigste Markt für Elektroautos und um hier überhaupt wachsen zu können, musste Volkswagen sogar erst den Preis des VW ID.3 und später auch den Preis des VW ID.4 senken. Da stellt sich auch die Frage, ob die Nachfrage ohne diesen Preisnachlass vielleicht rückläufig gewesen wäre.

Ich bin gespannt, wie sich das im vierten Quartal entwickelt, aber wenn VW in der Einleitung einer Pressemitteilung von einem schlechten „Auftragseingang“ spricht, dann steuert man auf ein Problem zu. Eines, welches sogar 2024 anhalten könnte.

Volkswagen ist vielen zu teuer geworden

Das Fazit vieler potenzieller Kunden und Medien ist eindeutig: Die Elektroautos von Volkswagen sind gut und eine Empfehlung, sie sind aber zu teuer und vor allem mit Blick auf die Konkurrenz müsste VW die Preise senken, um die Lage zu bessern.

Doch da Volkswagen die Gewinnmarge ebenfalls steigern möchte und es hier in Europa noch ganz gut läuft, wird man diesen Schritt vermutlich so lange es geht hinauszögern. Doch spätestens ab 2024 dürfte der Druck der Konkurrenz auch in Europa zu groß werden, der Preiskampf bei Elektroautos deutet sich bereits an.

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  1. Dosenfurz 🏅

    VW sollte das Konzept des Memminger Roadster 2.7 lizenzieren und adaptieren (E-Motor), dann wäre das Auftragsbuch in Kürze voll!

    https://www.feine-cabrios.de/de/kaefer-experte/roadster.html
    https://www.auto-motor-und-sport.de/news/memminger-roadster-2-7/

  2. Wundt Karl Friedrich 👋

    Bei den großen VW s wird am meisten Rendite gemacht, aber wenn diese keiner mehr kauft ? VW ist durch den Verkauf des Käfer groß geworden, dem Auto das sich fast jeder leisten konnte.

  3. René H. 🔅

    Der Auftragsbestand ist für 2023 immer noch ganz gut, da sich viel aufgestaut hat und viele Kunden lange warten mussten und immer noch müssen. Die Branche geht aber für 2024 davon aus, dass der Bestand dann abgearbeitet ist und VW dann unter den zurückgegangenen Bestellungen leiden wird.

    1. René H. 🔅

      Nachtrag: Marke VW in Q3: +19%, Konzern in Q3 +40%. Marke VW schwächelt also jetzt schon, noch aber geringes Wachstum.

  4. Gast 🏅

    Gerade für Deutschland muss man auch auf die Dienstwagenregelung schauen. Unabhängig von den Leasingraten haben wir bei 60k€ eine harte Grenze für die 0,25% Besteuerung. Der neue ID7 als neuer "Vertreter-Passat" rutscht da noch so gerade eben drunter, man darf halt nichts mehr dazu konfigurieren. Ein bisschen mehr Luft wäre da schon gut gewesen.

    1. Julian II. 🍀

      Jepp. Schwierig. Überspitzt: bei vielen Modellen muss man gefühlt die Reifen ruaskonfigurieren um unter 60k zu bleiben. Ziemlich bitter

      1. Marc 👋

        Ich fahre nun bereits 13000km mit meinem VWID.3 und bin noch immer begeistert. Gekauft habe ich diesen mit grosser Ausstattung bei 19000km für 40000.–.

    2. Ingo 👋

      Leider sind die Händler bzw Konzerne da nicht sehr kreativ. Möglich wär das Basisfahrzeug zu kaufen und die Extras in einen getrennten Kaufvertrag zu verbringen. Entertainmentcenter, Winterpaket, Räder, etc. könnte man extra erwerben.

  5. Dosenfurz 🏅

    VW (als Konzern) ist das Problem. Da man zu lange an gewohnten Produktions- und Entwicklungsabläufen festgehalten und mit dem emotionslosen Design die potenziellen Käufer*innen nicht erreicht hat, muss VW auf Gedeih und Verderben diese bitteren Pillen schlucken.
    Neueinsteiger, wie z.B. Tesla, haben Herstellung und Vermarktung neu gedacht und umgesetzt.
    Als erfolggewohnter Platzhirsch im "alten Markt" muss VW nun den Neueinsteigern lernen.
    Mitleid habe ich nicht, denn wer nicht hört, muss fühlen.
    Ausbaden müssen die Misere leider Menschen am Produktionsband; Köpfe rollen meist nicht in den oberen Etagen.

    1. Dosenfurz 🏅

      @ mobiFlip

      Bitte installiert endlich eine Editierfunktion!

      1. Thomas 🌀

        Ich schließe mich der Bitte an.

    2. René H. 🔅

      Doch, die Köpfe rollen sehr wohl in den obersten Etagen, wenn Fehler gemacht werden, siehe Diess, Duessmann usw. Im Unterschied zu Mitarbeitern oder unteren Führungsebenen werden Vorstände meistens direkt rausgekickt, die bleiben selten noch im Unternehmen. Nur, die fallen sehr weich mit üppigen Abfindungen bzw. Vertragsauszahlungen.

      1. Dosenfurz 🏅

        Ich habe geschrieben: "Köpfe rollen meist nicht …."
        Sicher rollen Köpfe in der Führungsebene, aber so oft, wie es nötig wäre. Und dies bezieht sich nicht nur auf den VW-Konzern.
        Solche Entlassungen wirken sich u.a. auf den Finanzmarkt (Shareholder Value) und z.B. das Ranking als guter Arbeitgeber aus. Deswegen wird erst in allerletzter Minute die Kündigung ausgesprochen und der Ausscheiden wird noch großzügig versüßt.

        Prinzip: Eine Krähe hackt einer anderen kein Auge aus.

  6. Z 👋

    Ganz ehrlich. Wenn ich 50.000 € für einen ID 3 hätte, würde ich mir dann lieber einen 1-2 Jahre alten A6 odet 5er holen anstatt einen ID 3. Viel Qualität, hoher Komfort. Das Preis-Leistungsverhältnis ist mies bei VW. Dabei hätte ich sehr gern ein Elektroauto.

    1. Thomas 🌀

      Schau' Dir mal dieses Video von CarWow an:
      https://www.youtube.com/watch?v=vLO0LnhJlTE
      Was man für +-35k€ an Audi bekommt ist schon erstaunlich:-)

  7. Red Bull 👋

    Über 50.000 € für einen ID3 in einer vergleichbaren und vor allem brauchbaren Ausstattung, sind für viele einfach nicht zahlbar.

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