Gleichberechtigung von Bargeld, Karte und Smartphone gefordert
Schilder wie „Keine Kartenzahlung“ oder „Cash only“ sollen nach Vorstellungen des Digitalverbands Bitkom in Deutschland möglichst schnell der Vergangenheit angehören. Des bekräftigt man in einem Positionspapier.
Überall wo Kunden bezahlen können, soll demnach mindestens eine europaweit nutzbare digitale Bezahlmöglichkeit verpflichtend angeboten werden müssen, heißt es in den heute veröffentlichten „Bitkom-Thesen zur Wahlfreiheit beim Bezahlen“ (PDF).
Ein wirklich digitaler Zahlungsverkehr ist die Grundlage der Digitalisierung. Dabei wird das Bargeld nicht abgeschafft, sondern es wird um weitere Bezahlmöglichkeiten ergänzt. Digitale Alternativen beim Bezahlen geben Kunden mehr Freiheit.
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass uns digitale Technologien weniger verwundbar machen. Es ist höchste Zeit, diese Erkenntnis auch politisch umzusetzen.
– sagt Bitkom-Präsident Achim Berg
Wahlfreiheit beim Bezahlen
Die Forderung nach mehr Wahlfreiheit beim Bezahlen wird laut Bitkom von einer großen Mehrheit der Bundesbürger geteilt. Während des „Corona-Lockdowns“ gaben in einer repräsentativen Befragung unter 1.006 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag des Bitkom drei Viertel (75 Prozent) an, Zahlungen mit Bargeld so oft es geht zu vermeiden. 7 von 10 (71 Prozent) wünschten sich mehr Möglichkeiten, um kontaktlos bezahlen zu können.
Um echte Wahlfreiheit zwischen Bargeld, Kartenzahlung und der Nutzung von Smartphone oder Smartwatch zu ermöglichen, sollen nach dem Bitkom-Vorschlag bestehende Wertgrenzen beim digitalen Bezahlen gesetzlich abgeschafft werden. Bislang akzeptieren vor allem kleinere Händler oder Gastronomen digitale Zahlungen erst ab einem bestimmten Betrag, wodurch Kunden wiederum gezwungen sind, auf Bargeld zurückzugreifen.
Auch fordert der Bitkom finanzielle Hilfen bei der Erstanschaffung von Terminals für das elektronische Bezahlen, um die Umstellung zu beschleunigen. Weiterhin wird die Etablierung eines Zahlungsverkehrs-Rats beim Bundesfinanzministerium angeregt. Eine zentrale Aufgabe des Rates soll dabei sein, bei Digitalisierungsprojekten für eine stärkere Berücksichtigung des digitalen Zahlungsverkehrs zu sorgen.
Ich persönlich würde solch einen Vorstoß generell begrüßen. Bei der „Gleichberechtigung“ verschiedener Bezahlmöglichkeiten wird erstmal keinem Kunden etwas weggenommen bzw. verwehrt, sondern es entstünde eine echte Wahlfreiheit an der Kasse. Das fehlt mir heute doch noch zu oft. Wäre dies auch euer Wunsch?
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