Honor hat heute im Rahmen eines Events neue Smartphones und auch ein neues Tablet vorgestellt. Im Fokus steht dabei das Honor 90, ein neues Modell für die Mittelklasse, mit dem man für 599,90 Euro ein gutes Gesamtpaket bieten möchte.
Honor 90: Das sind die Eckdaten
Was erwartet euch? Es gibt ein 6,7 Zoll großes OLED-Display mit bis zu 1.600 nits und 120 Hz, man nutzt den Snapdragon 7 Gen 1 in einer „Accelerated Edition“ und dazu gibt es 12 GB RAM und (das konnte ich kaum glauben) 512 GB Speicher.
Die Hauptkamera löst mit 200 MP auf, dazu gibt es eine Kamera mit 12 MP, die Ultraweitwinkelfotos und Makroaufnamen liefert und als dritte Kamera hat man sich für eine Tiefenkamera mit 2 MP entschieden. Das ist die typische Wahl, wenn man keine gute Zoom-Kamera verbauen, aber eine Triple-Kamera haben möchte.
Auf der Front gibt es eine Kamera mit 50 MP, der Akku ist 5.000 mAh groß und kann mit bis zu 66 Watt geladen werden. Kabelloses Laden fehlt. Basis ist Magic UI 7.1, was wiederum Android 13 als Basis nutzt. Und wie sieht es mit Updates aus?
Honor hat in diesem Jahr die Update-Politik optimiert und bietet bei Top-Modellen drei große Updates und fünf Jahre bei der Sicherheit. Ich konnte bisher aber leider noch nicht herausfinden, ob das Honor 90 ein Teil der besseren Update-Politik ist.
Das Honor 90 gibt es in Diamond Silver, Emerald Green und Midnight Black und der Vorverkauf startet noch heute über die Webseite von Honor. Ein finales Datum ist mir bisher noch nicht bekannt, aber das Smartphone soll sehr zeitnah kommen.
Honor 90: Mein erster Eindruck
Mittelklasse bedeutet immer, dass man Abstriche machen muss. Und ja, in der heutigen Zeit sind 600 Euro die Mittelklasse. Doch wie sieht es beim Honor 90 aus?
Verarbeitung und Haptik sind wie erwartet gut und auch das Display ist schön hell und kann mit Flaggschiffen mithalten. Die Performance ist ebenfalls gut und einen Snapdragon 7 Gen 1 findet man gar nicht mehr so oft, die 7er-Reihe war mal der Standard, mittlerweile nutzen hier aber viele Marken lieber MediaTek (günstiger).
Überrascht haben mich die 12 GB RAM und vor allem 512 GB Speicher. Das ist in dieser Preisklasse nicht normal. Ich hätte schon 256 GB sehr positiv erwähnt, da viele Marken weiterhin glauben, dass im Jahr 2023 noch 128 GB reichen, aber 512?
So eine Version findet man in dieser Preisklasse oftmals gar nicht erst.
Der Fingerabdrucksensor unter dem Display ist sehr schnell, aber meistens ist Face Unlock bei mir noch schneller beim Entsperren. Die Akkulaufzeit ist gut bis sehr gut in den ersten Tagen und 66 Watt sind ausreichend, nur Qi vermisse ich doch sehr.
Bisher ist das größtenteils Flaggschiff-Niveau, vom Chip abgesehen. Kommen wir aber zu dem Punkt, der mich noch nicht ganz überzeugt, der Kamera. Bei gutem Licht ist alles wunderbar, aber bei etwas schlechtem Licht doch gerne verwaschen.
Die Fotos sind oft etwas überbelichtet und blass, wenn das Licht etwas schlechter wird. Das trifft auch auf Ultraweitwinkelaufnahmen zu. Beides okay, aber im Detail doch ein Stück von „richtigen“ Flaggschiffen entfernt. Und leider fehlt ein Zoom.
Diese 2 MP Tiefenkamera hätte man sich auch sparen können, denn der Mehrwert ist eher bescheiden. Für mich ist das ein Sensor, den man verbaut, wenn man eine Triple-Kamera auf dem Papier haben, aber kein Geld für den Zoom zahlen möchte.
Das Gesamtpaket der Kamera ist okay, sie ist flott, liefert auch meistens gute Fotos, aber es geht bei der Mittelklasse eben um die Frage nach den Schwächen. Und das wäre ein Punkt, bei dem teurere Android-Flaggschiffe oft besser abschneiden.
Grundsätzlich fällt mein erstes Fazit aber sehr positiv aus, sofern Honor die drei Updates auch hier garantiert, das gilt es noch abzuwarten. Für 600 Euro bekommt man hier aber wirklich einiges geboten. Man muss Abstriche machen, diese fallen aber nicht so groß aus und ich kann das Honor 90 bisher durchaus empfehlen.
PS: Optisch und bei der Bedienung von Magic UI erinnert mich Honor auch im Jahr 2023 noch sehr stark an Huawei. Manche Smartphones sehen sich sogar noch so ähnlich, dass ich mich frage, ob das wirklich zwei unterschiedliche Unternehmen sind.
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